Sandhausen rutscht nach 3. Niederlage in Serie immer weiter ab

Fehlentscheidungen am Hardtwald häufen sich

Der SV Sandhausen unterliegt am Dienstagabend im Heimspiel des 24. Spieltages dem 1. FC Nürnberg mit 0:2. Nach der dritten Niederlage in Folge, gegen jeweils Teams aus dem oberen Tabellendrittel, zielt der Fokus auf das wichtige Spiel am Freitag beim TSV 1860 München. Die Münchener Löwen auf Relegationsplatz 16 konnten durch den unerwarteten 1:0 Auswärtssieg in Kaiserslautern den Rückstand auf den SVS auf Platz zwölf auf neun Punkte verringern. SVS-Coach Alois Schwartz bot gegen den offensivstarken Tabellendritten aus Franken überraschenderweise neben Aziz Bouhaddouz mit Ranisav Jovanovic erstmals eine zweite Sturmspitze auf. Der in Bochum schwächere Korbinian Vollmann musste dafür im offensiven Mittelfeld weichen. Zudem kehrte der von Rückenbeschwerden genesene Abwehrchef Florian Hübner für Daniel Schulz in die Innenverteidigung zurück, und Leart Paqarada spielte auf Linksaußen wieder für Eric Schaaf.
Das Vorhaben gegenüber den letzten beiden Partien, länger als 45 Minuten dem Gegner auf Augenhöhe zu agieren, schien zunächst aufzugehen. In der kampfbetonten und teilweise weniger schön anzuschauenden ersten Spielhälfte schenkten sich beide Mannschaften nichts und ließen wenig zu. Klare Chancen blieben Mangelware, auch wenn die Gastgeber nach 20 Minuten den Druck etwas erhöhten.
Richtig gefährlich wurde es für den SVS nach 33 Minuten, als Sebastian Kerks Freistoß-Aufsetzer aus 30 Metern Torhüter Marco Knaller vor die erste Prüfung stellte. Ein „Hallo-Wach-Signal“ für die nun stärker werdenden Franken, die in der 40. Minute in Führung gingen. Erheblichen Anteil daran hatten die beiden erfolgreichen Club-Stürmer Guido Burgstaller und Niclas Füllkrug. Burgstaller setzte sich auf rechts durch und den folgenden Schuss von Kevin Möhwald fälschte Füllkrug zu seinem 7. Saisontor unhaltbar für Torhüter Knaller. Pech für den SVS, dass der Unparteiische Harm Osmers dabei eine Abseitsstellung, wie schon im letzten Heimspiel beim Freiburger Gegentor, übersah. Der Club hatte kurz darauf Pech, als ein Schuss von Hanno Behrens sich gefährlich senkte und Knaller gerade noch retten konnte. Es blieb bei der verdienten 1:0 Pausenführung für die Gäste.

Nachdem Nürnberg die Führung zunächst mehr oder weniger verwaltete, wurde Sandhausen nach einer Stunde druckvoller. Eine gute Ausgleichschance bot sich nach 64. Minuten Jovanovic, der bei einer Bouhaddouz-Flanke am 37-jährigen Gästekeeper Raphael Schäfer scheiterte. Die Kurpfälzer agierten nun offensiver. Ein  Schuss des eingewechselten Andrew Wooten wurde im letzten Moment geblockt (69.).
Zehn Minuten später musste SVS-Verteidiger Philipp Klingmann, nach einem wiederholten Foulspiel, mit der Ampelkarte vom Platz, was zu einer deutlichen Schwächung führte. Die endgültige Entscheidung fiel in der 84. Minuten, als der eingewechselte, ehemalige Sandhäuser, Danny Blum auf 2:0 erhöhte. Ein vorangegangenes Foulspiel an Hübner wurde von Schiri dabei übersehen.

Zwei sehr strittige Entscheidungen führten letztendlich zu den beiden Treffern für die Franken, was die Gastgeber schwer zu verdauen hatten. Angesichts der dritten Niederlage in Serie hat sich der Abstand zu den Abstiegsrängen deutlich verringert. 
Trainer Schwartz nach der Partie: „Beide Mannschaften haben gut gegen den Ball gearbeitet, deshalb war es schwer, Chancen zu kreieren. Es war sehr ärgerlich, dass wir mit 0:1 in die Halbzeit gehen mussten, denn da ging ein klares Abseits voraus. ich habe immer gesagt, dass wir noch nicht in Sicherheit sind. Es fehlen noch zehn Punkte.“

Statistik zum Spiel:

SV Sandhausen: Knaller – Klingmann, Kister, Hübner, Paqarada – Linsmayer, Kulovits – Stolz (62. Wooten), Pledl (62. Bieler) – Jovanovic (90. Thiede), Bouhaddouz

1.FC Nürnberg: Schäfer – Brecko (88. Hovland), Margreitter, Bulthuis, Sepsi – Behrens, Erras – Kerk (67. Blum), Möhwald (55. Leibold) – Füllkrug, Burgstaller

Tore: 0:1 Füllkrug (40.), 0:2 Blum (84.)

Zuschauer: 5.349

Schiedsrichter: Harm Osmers (Hannover)

Foto: Kraichgausport

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