Sandhausen schießt Karlsruhe mit 4:0 in Richtung Dritte Liga

Wichtige Punkte für den Klassenerhalt

Der Karlsruher SC hat im Baden-Derby des 30. Spieltages auf seiner Abschiedstour aus der 2. Fußball-Bundesliga eine bittere 0:4-Klatsche am Sandhäuser Hardtwald kassiert. Die gastgebenden Kurpfälzer konnten nach zuvor zehn sieglosen Spielen drei wichtige Punkte für den Klassenerhalt verbuchen. Entsprechend groß war die Erleichterung bei den Siegern: „Der Sieg ist wie ein Befreiungsschlag. Wir haben jetzt 38 Punkte und sollten schnellstens die noch notwendigen zwei Punkte für den Klassenerhalt in den noch ausstehenden vier Partien einfahren“, sagte ein sichtlich erleichterter Sportlicher Leiter und Geschäftsführer Otmar Schork.
Vier personelle Veränderungen hatte SVS-Coach Kenan Kocak im Vergleich zur Niederlage bei 1860 München vorgenommen. Damian Roßbach kehrt nach abgesessener Sperre auf die linke Außenverteidigerposition zurück. Für den Gelbgesperrten Tim Kister rückt Tim Knipping in die Innenverteidigung neben Markus Karl, der den angeschlagenen Daniel Gordon ersetzt. Die einzige Spitze bildet Richard Sukuta-Pasu, Manuel Stiefler rückt für den ebenfalls gelbgesperrten Lucas Höler in die Startelf.

Gute Freistoßposition für den KSC, doch der Ball verfehlt sein Ziel

Karlsruhe mit starkem Beginn

Das Tabellenschlusslicht aus der Fächerstadt beginnt zunächst druckvoll. In der 6. Minute schießt Gaetan Krebs einen Freistoß aus 17 Metern knapp übers Tor. In der 16. Minute läuft Yann del Pino Rolim nach einem Fehlpass der Sandhäuser unbedrängt auf das Tor von SVS-Keeper Marco Knaller zu, sein Schuss fliegt jedoch rechts am Tor vorbei.

Grober Torwart-Schnitzer bringt den SVS in Führung

Sandhausens erste Tormöglichkeit führt gleich zur Führung. Stürmer Sukuta-Pasu luchst KSC-Keeper Dirk Orlishausen den Ball ab und versenkt ihn im leeren Tor zum 1:0 für die Gastgeber. Der Treffer war zu einem frühen Zeitpunkt wie der Dosenöffner für die Schwarz-Weißen, die fortan immer spielbestimmender werden und die Gäste zunehmend unter Druck bringen. Nur drei Minuten nach der Führung kommt Manuel Stiefler aus kurzer Distanz zum Kopfball, doch Orlishausen klärt mit einer Glanzparade.

Sukuta-Pasu macht den Unterschied

In der 33. Minute ist es dann erneut Richard Sukuta-Pasu, der sich gegen vier Mann durchsetzen kann und den Ball auf den mitgelaufenen Thomas Pledl durchsteckt. Der bleibt vor Orlishausen eiskalt und schießt den Ball zum 2:0 ins kurze Eck. Kurz vor dem Pausenpfiff kommt der KSC durch einen Distanzschuss von Charalampos Mavrias noch einmal zu einer Chance, SVS-Schlussmann Knaller fängt den Ball aber sicher.
Nach dem Seitenwechsel macht der SVS da weiter, wo er vor der Pause aufgehört hatte und kommt in der 51. Minute zu einer hundertprozentigen Chance: Zunächst klärt Orlishausen außerhalb des Sechzehners gegen Korbinian Vollmann. Dann erobert Stiefler den Ball, kommt im Strafraum zu Fall, spielt den Ball dabei aber quer auf Pledl, der frei vor dem Tor am rechten Pfosten vorbeischießt.

Thomas Pledl bringt den SVS 2:0 in Führung, Torhüter Orlishausen ist machtlos

Sukuta-Pasu mit seinem zweiten Treffer

Das Spiel verliert nun zunehmend an Fahrt. Während die Karlsruher planlos anlaufen, setzen die Gastgeber auf Konter. Die Entscheidung in der 68. Minute: Nach toller Vorarbeit durch Stiefler läuft Sukuta-Pasu alleine auf das KSC-Tor zu, behält im Eins-gegen-Eins die Nerven und schiebt den Ball vorbei am Torwart ins rechte untere Eck. Und der SVS hat noch immer nicht genug: Unmittelbar vor dem Abpfiff sprintet Pledl in Richtung Karlsruher Strafraum und sieht den freistehenden, kurz zuvor eingewechselten Jakob Kosecki, der den Querpass nur noch zum 4:0-Endstand über die Linie drücken muss. Während die Blau-Weißen mit hängenden Köpfen, begleitet mit Pfiffen aus dem Gästeblock von Spielfeld schleichen, feiern die Sandhäuser mit ihrem Anhang ausgelassen drei wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt.

Fehler typisch für eine verkorste KSC-Runde

Während beim SVS der Abstand auf Rang 16 auf fünf Zähler angewachsen ist, trennen den KSC vier Spieltage vor Saisonende nun elf Punkte vom Relegationsplatz. KSC-Keeper Dirk Orlishausen nach der Partie: „Die Runde ist verkorkst und das völlig zurecht. Erst sind wir heute gut dabei, dann machen wir einen Fehler und brechen zusammen."
Trainer Kocak brachte es bei der Pressekonferenz auf den Punkt  „Mit dem ersten Tor hat meine Mannschaft ihren Rhythmus gefunden. Dann haben wir auch verdient gewonnen.“

Erneut zwei Gelbgesperrte

Am kommenden Freitag ist der SVS dann zu Gast beim 1. FC Union Berlin. Anpfiff im Stadion an der alten Försterei ist um 18:30 Uhr. Hierbei muss Trainer Kocak auf die beiden Gelbgesperrten Klingmann und Linsmayer verzichten.

Statistik:

SV Sandhausen: Knaller - Klingmann (45. Thiede) , Knipping , Karl , Roßbach - Kulovits (80. Lukasik), Linsmayer - Pledl , Stiefler , Vollmann (64. Kosecki) - Sukuta-Pasu
Karlsruher SC: Orlishausen - Kinsombi , Jordi Figueras (45. Thoelke), Gimber - Mavrias (45. Mehlem), Bader - G. Krebs , Yamada (73. Zwada)- Yann - Mugosa , Hoffer
Tore: 1:0 Sukuta-Pasu (17.), 2:0 Pledl (33.), 3:0 Sukuta-Pasu (68.), 4:0 Kosecki (90.)
Zuschauer: 7.991
Schiedsrichter: Guido Winkmann (Kerken)

Fotos: BWA

Begrüßung vor dem badischen Derby, Ein Bild mit Seltenheitswert: Der Gästeblock ohne ein einziges Transparent, Sandhausens Klingmann (Mitte) gewinnt den Zweikampf, Das 1:0 für den SVS durch Sukuta-Pasu nach Torwartfehler von Orlishausen, Sandhäuser Torjubel, Endstation KSC-Keeper Orlishausen, Karlsruhes Gimper (re.) war gegen seine ehemaligen Kollegen besonders motiviert, Kopfballduell, Strafraumszene, "Und hoch das Bein", Die SVS-Fans in Feierlaune, Erleichterung bei den SVS-Spielern, und Gemeinsames Feiern mit den Fans

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