Sandhausens Sieglosserie hält weiter an

SVS und St. Pauli trennen sich 2:2 Unentschieden

Zweitligist SV Sandhausen trennt sich am 25. Spieltag am heimischen Hardtwald mit einem 2:2 (1:1)-Unentschieden vom FC St. Pauli und verpasst es, durch einen durchaus möglichen Heimerfolg sich in der Tabelle zwei Ränge höher vor die Hanseaten auf Platz 11 zu setzen. Mit 29 Punkten liegen die Kurpfälzer nur vier Zähler vor dem Relegationsplatz, den aktuell der SV Wehen Wiesbaden einnimmt.

Kister ersetzt den gelbgesperrten Nauber

Der SVS beginnt die Partie gegen den FC St. Paul mit einer personellen Veränderung im Vergleich zur Vorwoche. Tim Kister läuft in der Innenverteidigung auf. Er ersetzt Gerrit Nauber, der beim 4:4-Unentschieden in der Partie gegen den VfL Bochum am vergangenen Sonntag seine fünfte Gelbe Karte in dieser Saison gesehen hatte. Ansonsten bleibt die erste Elf im Vergleich zum Spiel in Bochum identisch, und auch an der taktischen Grundausrichtung verändert sich nichts. Der SVS läuft im 4-4-2-System mit Raute auf und zeigt direkt zu Beginn der Partie viel Zug zum gegnerischen Tor. Noch nicht mal eine Minute ist gespielt, als Kevin Behrens den Ball per Kopf in den Strafraum zu Aziz Bouhaddouz weiterleitet. Der frühere Angreifer des FC St. Pauli zieht mit links ab, setzt den Ball aber rechts neben das Tor. Kurz darauf die zweite Chance für Bouhaddouz: Robin Scheu bedient den Angreifer, der es erneut mit links versucht und das Spielgerät aufs Tor bringt. Schlussmann Robin Himmelmann ist jedoch zur Stelle und kann parieren (2’).

Behrens erzielte per Strafstoß den zwischenzeitlichen Sandhäuser 1:1-Ausgleich

Doppelchance vertan, um in Führung zu gehen

Der SVS bleibt forsch und kommt in der zehnten Minute zu zwei weiteren Gelegenheiten. Zunächst bleibt Behrens’ Abschluss an Himmelmann hängen, anschließend verfehlt Bouhaddouz das Ziel. Kurz darauf verzeichnen auch die Gäste ihre ersten Möglichkeiten, doch während Rico Benatelli verzieht (14‘), kommt Viktor Gyökeres nicht an SVS-Keeper Martin Fraisl vorbei (17’).

Behrens erzielt per Strafstoß das 1:1

Ein Gegenstoß der St. Paulianer lässt den SVS in der 28. Minute überraschend in Rückstand geraten. Rio Miyaichi spielt einen langen Ball in die Hälfte der Kurpfälzer, dort nimmt Viktor Gyökeres das Spielgerät auf und schiebt zum 0:1 aus Sicht der Schwarz-Weißen ein. Der SVS lässt sich allerdings nicht entmutigen. Einige gefährliche Situationen werden aufgrund von Abseitspositionen zurückgepfiffen, so in der 34. Minute, als Julius Biada eine Direktabnahme knapp am Tor vorbeisetzt. Kurz vor dem Halbzeitpfiff gelingt dann der Ausgleich: Nach einem Pass von Emanuel Taffertshofer bringt Matthew Penny SVS-Kapitän Dennis Diekmeier im Strafraum zu Fall. Den folgenden Foulelfmeter verwandelt Kevin Behrens (45‘) souverän. Für Kaptän Diekmeier entsprach der 1:1-Pausenstand nicht dem Spielverlauf: "Wir haben uns gerade in der ersten Halbzeit sehr viele Chancen herausgespielt, da müssen wir eigentlich hoch in Führung gehen."

Bouhaddouz blieb gegen den Ex-Verein ein Treffer verwehrt

Scheu bringt den SVS mit kuriosem Treffer in Führung

Der zweite Durchgang lässt sich zu Beginn etwas verhaltener an als die erste Hälfte. Der SVS hat aber weiterhin mehr vom Spiel. Im Anschluss an eine Ecke der Schwarz-Weißen in der 55. Minute steht Ex-SVS-Akteur Marvin Knoll im Fokus, der verletzt vom Platz geführt und letztlich ausgewechselt werden muss. Begleitet wird der Mittelfeldspieler des FC St. Pauli vom aufmunternden Applaus vieler SVS-Fans. Die Anhänger haben kurz darauf Grund zum Jubeln. Nach einer Ecke nimmt Robin Scheu am Strafraumeck direkt Maß und überwindet Himmelmann mit einem Aufsetzer zur 2:1-Führung für den SVS (63‘). Der Torschütze über seinen zweiten Saisontreffer nach der Partie: "Ich wollte den Ball schon so auf das Tor bringen, es war aber sicher auch etwas Glück dabei."

Diamantakos gleicht aus

Der SVS hat in der 73. Minute die Chance zum 3:1, doch Dennis Diekmeier scheitert mit seinem Abschluss auf die kurze Ecke an Himmelmann. Das Spiel ist hart umkämpft, lebt von vielen Zweikämpfen und wird von beiden Mannschaften sehr laufintensiv geführt. In der 78. Minute gelingt dem FC St. Pauli dann der Ausgleich. Dimitrios Diamantakos setzt sich auf der linken Seite durch, dringt in den Strafraum ein und lässt Fraisl aus kurzer Distanz keine Chance (78‘).

Linsmayer scheitert an der Querlatte

Der SVS will sich mit dem Remis nicht zufriedengeben und sich für seine gute Leistung mit drei Punkten belohnen. Das geht in der 89. Minute um ein Haar schief, als die St. Paulianer kontern und Tim Kister in höchster Not klären muss. In der Nachspielzeit geling dem eingewechselten Denis Linsmayer dann fast doch noch das 3:2 für den SVS, doch Himmelmann pariert den Kopfball bravourös (90+3‘), zudem hilft die Latte dem Keeper. Letztendlich blieb es beim Remis, das Julius Biada zu wenig war: "Wir haben jetzt in zwei Partien sechs Tore geschossen. Da sind zwei Punkte zu wenig. Wir müssen nun aber unsere Fehler in der Abwehr in den kommenden Spielen abstellen."

Die Leistung stimmte - nur das Ergebnis nicht

Das Fazit von SVS-Coach Uwe Koschinat: "Mit der Leistung können wir heute wirklich zufrieden sein, das Ergebnis aber fühlt sich nicht so gut an. Es war von der ersten Sekunde bis tief in die Nachspielzeit ein unglaublich intensives Spiel von unserer Mannschaft. Wir haben viel Druck auf die letzte Linie der Paulianer erzeugt. Im zweiten Durchgang waren die Chancen nicht mehr so klar, es war in dieser Phase daher sehr wichtig, in Führung zu gehen. Wir hatten eine gute Körpersprache, waren aber letztlich nicht konsequent genug, um den Sieg über die Zeit zu bringen."

Statistik:

SV Sandhausen: Fraisl – Diekmeier (C), Kister, Zhirov, Paqarada – Paurevic – Scheu (75‘ Linsmayer), Taffertshofer – Biada (87‘ Türpitz) – Bouhaddouz, Behrens
FC St. Pauli: Himmelmann – Zander, Östigard, Buballa (C), Penney (46‘ Lawrence) – Benatelli, Sobota (68‘ Tashchy), Knoll (58‘ Becker), Miyaichi, Gyökeres – Diamantakos
Tore: 0:1 Gyökeres (28‘), 1:1 Behrens (45‘, Foulelfmeter), 2:1 Scheu (63‘), 2:2 Diamantakos (78‘)
Zuschauer: 9.872

Weiter geht’s für den SV Sandhausen am Samstag, den 14. März, auswärts mit der Partie beim FC Erzgebirge Aue. Anpfiff im Erzgebirgsstadion ist dann um 13 Uhr.

Quelle: SV Sandhausen
Fotos: Kraichgausport

Enttäuschter Blick bei SVS-Coach Koschinat

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