Selbstverschuldete Auftaktniederlage bringt SVR immer mehr in Bedrängnis

SV Rohrbach/S. kassiert 3:4-Niederlage in Waldangelloch

Endlich geht es wieder los! Der Ball bei den Amateuren rollt wieder, auch in der Kreisliga Sinsheim. Am 17. Spieltag gab es dabei einige Überraschungen, wie die 0:1-Heimniederlage von Spitzenreiter SV Treschklingen gegen die SG Kirchardt sowie die 3:5-Heimpleite des bisherigen Zweiten VfB Epfenbach gegen den VfB Bad Rappenau. Vor allem ging es zum Jahresauftakt mit durchschnittlich fünf Treffern pro Partie für die Zuschauer recht torreich zu. Torreich war auch die Partie des SV Rohrbach/S. beim TSV Waldangelloch, die die Gastgeber mit 4:3 für sich entscheiden konnten.

Effiziente Waldangellocher gehen 3:0 in Führung

Dabei zeigten sich die Waldangellocher in der ersten Hälfte äußerst effektiv. Von vier Bällen auf das Rohrbacher Tor gingen drei ins Netz. So stand es bereits nach 33 Minuten durch Tore von zwei Mal Andre Teufel (19./29.) und Spielertrainer Jens Hohmann (33.) 3:0. Bei allen drei Gegentreffern sah die Rohrbacher Hintermannschaft alles andere als gut aus. Der TSV zog sich von Beginn an weit zurück und überließ dem Gegner die Spielkontrolle, um bei eigenem Ballbesitz schnell zu kontern. Dies klappte in den ersten 45 Minuten perfekt. Die Gäste hatten Pech, als ein Treffer nach zehn Minuten von Marvin Hartwich nach einer Ecke wegen Abseits aberkannt wurde.

Rohrbachs Dennis Bauer (Mitte) setzt sich gegen Pascal Heckele (li.) und Björn König durch

Doppelpack von Vogt bringt SVR auf 2:3 heran

Es sprach für den Willen der Heger-Truppe, die trotz des frühen deutlichen Rückstandes nie aufgab. Nachdem TSV-Keeper Christopher Benz noch einen Distanzschuss von Dennis Bauer über die Querlatte lenken konnte (38.), war er wenig später machtlos, als Christian Vogt nach der anschließenden Ecke auf 1:3 verkürzen konnte (39.). Der SVR setzte nach und erzielte erneut durch Vogt den 2:3-Anschlußtreffer (44.). Der Stürmer nahm eine Flanke auf den langen Pfosten direkt und brachte so sein Team kurz vor dem Pausenpfiff wieder heran.

Dicker Abwehrschnitzer spielt TSV in die Karten

Die Gäste bestimmten auch in der Anfangsphase der zweiten Hälfte das Geschehen, doch brachten sie sich erneut durch einen groben Abwehrfehler selbst um den möglichen Lohn. Pascal Heckele war der Nutznießer, der das Geschenk gerne annahm und zum 4:2 einschob (52.). Rohrbach tat sich in der Folge schwer, auf dem schwer zu bespielbaren Platz zwingende Toraktionen zu kreieren. Erst nach einem von Bauer verwandelten Strafstoß (65.), der den SVR auf ein Tor heranbrachte, keimte wieder Hoffnung auf. Die Gäste mobilisierten in der Schlussphase auch mit zwei weiteren Stürmern nochmals alles, doch es sollte nicht zum verdienten Unentschieden reichen. Auf beiden Seiten gab es in den Schlussminuten noch zwei dicke Chancen. Während Waldangellochs Ron Kretschmar am rechten Pfosten scheiterte, verpasste Rohrbachs Kapitän Lukas Authenrieth kurz vor dem Ende den Ausgleich um Zentimeter. Der TSV konnte durch den Heimsieg seinen Vorsprung auf Platz 8 auf den SVR auf vier Punkte vergrößern.

Marvin Hartwich (3. v. l.) trifft nach einer Ecke ins Waldangellocher Tor, doch der Treffer wird wegen Abseits nicht anerkannt

Stimmen der Trainer:

Wie unterschiedlich hin und wieder Spiele von den Beteiligten kurz nach Abpfiff bewertet werden, zeigen die beiden folgenden Analysen der jeweiligen Trainer:

"Ein verdienter Sieg"

Waldangellochs Spielertrainer Jens Hohmann: „In der ersten Halbzeit waren wir spielerisch klar überlegen. Wir haben drei schöne Tore erzielt und zwei unglückliche Gegentreffer kassiert, die uns sehr geärgert haben. Drei Chancen – drei Treffer, wir haben es clever gespielt, während dem Gegner wenig einfiel. Danach sind wir gut aus der Pause gekommen und haben auf 4:2 erhöht. Nach einer doofen Aktion von uns nach einem Einwurf kam der Gegner noch mal per Elfmeter auf 4:3 heran, was uns nochmal in Bedrängnis brachte. Alles in allem war der Sieg verdient.“

"Haben es dem Gegner durch eigene Fehler leicht gemacht"

Rohrbachs Trainer Joachim Heger: „Der Gegner ist mit drei Kontern 3:0 in Führung gegangen. Wir wussten, dass sie ohne Spielaufbau einfach die Bälle weit vorne rein schlagen und konnten dies nicht verhindern. Danach kamen wir nochmals auf 2:3 heran und sind zu Beginn der zweiten Hälfte nah dran am Ausgleich, machen es uns aber durch einen überflüssigen Abwehrfehler wieder selbst schwer. In der Schlussphase wurde es hektisch und wir haben es versäumt ruhiger und überlegter zu spielen. Bis auf eine gute Ausgleichschance kurz vor dem Ende kam dabei nichts mehr zu Stande. Wir müssen uns vorwerfen, dass wir durch selbstverschuldete Fehler in der Defensive dem Gegner das Tore schießen leicht gemacht haben. Ärgerlich war zudem, dass uns zum Auftakt drei Spieler wegen Skiurlaubs und Niklas Wittmer krankheitsbedingt kurzfristig ausfielen. Außer den verlorenen Punkten wiegt die Verletzung von Joscha Rupp besonders schwer, der nach einer unsinnigen gegnerischen Grätsche im Mittelfeld schwer am Knie verletzt wurde und vermutlich länger verletzt fehlen wird.“

Jetzt gilt es zu punkten

Der SV Rohrbach/S. ist durch seine achte Saisonniederlage auf den 13. Tabellenplatz zurückgefallen. Bei nur noch sechs Punkten auf den Relegationsplatz sollte inzwischen jedem klar sein, dass der Zug nach oben längst abgefahren ist und man sich ernsthaft dem Abstiegskampf widmen sollte. Bereits am nächsten Spieltag (So., 6. März - 14.30 Uhr) ist der SVR im Heimspiel gegen den TSV Ittlingen zum Siegen verdammt, möchte man nicht noch weiter nach unter abrutschen. Gegen Ittlingen haben die Rohrbacher noch eine Rechnung offen, zeigte man doch im Hinspiel bei einer 0:3-Niederlage seine mit Abstand schlechteste Saisonleistung. Der TSV ist eine vor allem kämpferisch starke Mannschaft, die schwer zu bespielen ist und die auf Platz 5 mit nur zwei Zählern hinter Platz 2 überraschend gut platziert ist.

Fotos: BWA

Die 1:0-Führung durch Teufel, TSV-Keeper benz klärt einen Schuss von Bauer zur Ecke, Rupp (li.) erkämpft sich gegen Heckele den Ball, Gespannte Blicke zum Ball: Baumgartner (li.) und TSV-Coach Hohmann, Anschlusstreffer durch Bauer per Strafstoss - Benz ist chancenlos, Dürrschmidt dribbelt in den TSV-Strafraum, und Authenrieth verpasst den 4:4-Ausgleich um Zentimeter

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