Siegtreffer in der Nachspielzeit beschert SVR die ersten Rückrundenpunkte

Rohrbach/S. schlägt Ittlingen in einer hektischen Schlussphase 3:2

Der erste Sieg des Jahres ist perfekt! Kreisligist SV Rohrbach/S. holte am 18. Spieltag mit einem 3:2-Heimerfolg gegen den TSV Ittlingen nicht nur die ersten Rückrundenpunkte sondern konnte sich durch den siebten Saisonsieg von den unteren Rängen etwas absetzen und sich auf den elften Tabellenplatz vorarbeiten. In einer keineswegs hochklassigen Partie gab es wenig zwingende Torchancen auf beiden Seiten, aber dennoch fielen fünf Treffer, zwei davon in der hektischen Schlussphase.

Torwartfehler auf beiden Seiten

In der ersten halben Stunde spielte sich das Geschehen meist im Mittelfeld ab, Toraktionen waren auf beiden Seiten Mangelware. Dies änderte sich jedoch nach der glücklichen 1:0-Führung der Gastgeber. Jonas Langenbach setzte sich über die linke Angriffsseite durch und seinen eher harmlosen Flachschuss ließ Gästekeeper Benjamin Awotula durch seine Hände rutschen (27.). Ittlingen steckte den Rückstand jedoch schnell weg und glich acht Minuten später aus. Vorausgegangen war ein äußerst fragwürdiger Freistoß auf der linken Seite, gut 40 Meter vor dem Rohrbacher Gehäuse. Timo Schäfer zirkelte den Ball in den Strafraum, wo er vorbei an Freund und Feind sich ins lange Eck zum 1:1-Ausgleich senkte. SV-Keeper Nico Romig, der eher mit einem abgefälschten Schuss rechnete, sah dabei nicht sonderlich gut aus (35.). Rohrbach diktierte zwar das Geschehen, doch gegen die dichtgestaffelte gegnerische Hintermannschaft gab es kein Durchkommen. So blieb es ohne nennenswerte Torszenen beim Unentschieden zur Halbzeitpause.

TSV-Keeper Awotula lässt den Ball unglücklich aus den Händen ins eigene Tor zur 2:1-Führung für den SVR gleiten

Glückliche SVR-Führung durch ein Eigentor

Auch im zweiten Abschnitt tat sich zunächst wenig. Bis auf zwei Distanzschüsse von Rohrbachs Joscha Rupp (61./75.) die beide knapp übers Ziel gingen, tat sich vor beiden Toren wenig. Völlig überraschend dann die erneute Führung für die Gastgeber. Eine von Lukas Authenrieth getretene Ecke schien eine sichere Beute für TSV-Torhüter Awotula zu sein, doch erneut glitt ihm, wie schon beim ersten Tor, der Ball aus den Händen und rutschte zur Überraschung aller über die Torlinie zum 2:1 (76.). Die Gäste intensivierten nun ihr Offensivspiel und kamen zu einigen Möglichkeiten. Der SVR zog sich weiter zurück und verlor etwas den spielerischen Faden. Die sich zunehmend ergebenden Konterchancen wurden unkonzentriert und leichtfertig vergeben. Nachdem ein Treffer der Ittlinger vom nicht immer souveränen Schiedsrichter Richard Borkert zu Recht wegen Abseits nicht gegeben wurde (80.) schien die Partie zu Gunsten der Heger-Truppe entschieden zu sein.

Später Ausgleich für Ittlingen

Doch der TSV belohnte sich kurz vor Ende der regulären Spielzeit für seine Offensivbemühungen und erzielte aus stark absteitsverdächtiger Position durch Nico Seijo Will den 2:2-Ausgleich. Rohrbachs Proteste halfen nichts, der Unparteiische blieb bei seiner umstrittenen Entscheidung. Doch es sprach für die Moral der Gastgeber, die in der Restspielzeit nochmals alles mobilisierten, um doch noch erfolgreich zu sein.

Roth trifft in der Nachspielzeit

In der zweiten Minute der Nachspielzeit wurde dies belohnt, als der nach langer Verletzungspause erstmals wieder zum Einsatz gekommene Zentralstürmer Dominic Roth eine Flanke von Steffen Baumgartner per Kopf ins lange Eck zum 3:2-Endstand verlängerte. Entsprechend groß war nach dem Schlusspfiff die Freude bei den Gastgebern über den ersten Dreier seit dem Auswärtssieg am 21. November des vergangenen Jahres beim FC Badenia Rohrbach a. G.

Jubel bei den Gastgebern nach dem Abpfiff. Der erste Sieg im Jahr 2022 ist geschafft!

Stimmen der Trainer:

Joachim Heger (SV Rohrbach/S.): „Die Schlussphase war schon etwas brutal, nichts für schwache Nerven. Erst der späte Ausgleich, dann der Siegtreffer in der Nachspielzeit. Wir haben eine Viertelstunde vor dem Ende die Spielkontrolle abgegeben und uns unnötigerweise in die Defensive drängen lassen. Am Ende waren es drei wichtige Punkte, die auch durch die Art und Weise, wie wir zurückgekommen sind, höchste Anerkennung verdienen. Personell haben wir nach der Niederlage in Waldangelloch einige Veränderungen vorgenommen. Aufgrund von Verletzungen mussten wir zu einem späten Zeitpunkt des Spiels in der Innenverteidigung umstellen, was nicht zur Beruhigung in der hektischen Schlussphase beigetragen hat.“

Martin Schenk (TSV Ittlingen): „Von beiden Seiten war es heute kein überragendes Spiel, nicht zu vergleichen mit dem Hinspiel. Wir sind schlecht ins Spiel gekommen und konnten uns keine Chancen in der ersten Hälfte erspielen. Die beiden ersten Gegentreffer fielen durch individuelle Fehler, die an guten Tagen so nicht fallen. In der zweiten Halbzeit wurde es für uns besser und in den letzten 15 Minuten haben wir so Fußball gespielt, wie wir es normal machen. Im Endeffekt war dies zu wenig, deshalb hat es am Ende auch nicht gereicht. Die letzten Minuten mit Toren auf beiden Seiten waren Emotionen, die zum Sport gehören.“

Weitere Stimmen zum Spiel:

Dominic Roth (Siegtorschütze zum 3:2): „Wir haben bis zum Abpfiff an uns geglaubt und noch im letzten Moment den glücklichen, aber verdienten Siegtreffer erzielt. Natürlich freut es mich nach der langen Verletzungspause gleich beim ersten Einsatz wieder getroffen zu haben, zumal der Sieg in der Tabelle für uns sehr wichtig war.“

Lukas Authenrieth (Kapitän SVR): „Es spricht für unsere Moral, dass wir nach dem 2:2-Ausgleich, der für uns klares Abseits war, nochmals zurückgekommen sind und uns für unsere großen Aufwand mit dem 3:2-Siegtreffer belohnt haben. Beide Gegentreffer waren aus meiner Sicht unberechtigt. Am Ende war es ein Sieg der Tüchtigen.“

Joscha Rupp (SVR): „Man kann heute absolut stolz auf unsere Mannschaft sein, die gegen einen kampfstarken Gegner über die volle Spielzeit dagegen gehalten hat und sich den Sieg am Ende auch verdient hat. Es war eine absolut geile Mannschaftsleistung von uns.“

Dennis Bauer (SVR): „Es war ein hart erkämpfter Sieg, der am Ende, wenn auch etwas glücklich für uns, in Ordnung geht. Neben den drei Punkten konnten wir uns auch für die schwache Leistung im Hinspiel rehabilitieren. Der Erfolg heute sollte uns Auftrieb für die nächsten Spiele geben.“

Fotos: BWA

Jonas Langenbach enteilt Ittlingens Dustin Brunner (re.), Lukas Authenrieth (li.) gegen Getulio Vargas Garcia Fortes, Christian Vogt beim Torschuss, Rohrbachs Adem Ayvatas (li.) kommt einen Schritt zu spät, Der 1:1-Ausgleich der Ittlinger durch Schäfer, Steffen Baumgartner setzt sich gegen zwei Gegenspieler durch, Joscha Rupp beim Torschuss, Dennis Bauer beim Flanken, und Bange Blicke auf der Rohrbacher Bank

Artikel teilen

WERBUNG