SV Rohrbach/S. entwickelt sich zum Last-Minute-Spezialisten

Authenrieths Fallrückzieher in der Nachspielzeit rettet verdienten Punkt

Bei den Heimspielen des SV Rohrbach/S. wird den Zuschauern dringend empfohlen auf keinen Fall vor dem Abpfiff sich auf den Heimweg zu machen. Das Team von Trainer Joachim Heger machte es in den bisherigen beiden Rückrunden-Heimpartien besonders spannend und feierte dabei zwei Last-Minute-Treffer. Während der SVR gegen den TSV Ittlingen in der zweiten Minute der Nachspielzeit den 3:2-Siegtreffer erzielte, fiel in der Partie des 20. Kreisliga-Spieltages gegen den TSV Helmstadt der 1:1-Ausgleich in der fünften Minute der Extrazeit.

Scorerpunkt für SV-Keeper Romig

Es war die letzte Aktion: Ein Eckball von Dennis Bauer wurde zunächst abgewehrt, der Ball landete beim aufgerückten SV-Keeper Nico Romig, der an der Strafraumgrenze energisch hochstieg und vors Tor köpfte, wo Lukas Authenrieth mit dem Rücken zum Tor den Ball per Fallrückzieher über die Torlinie drückte. Während die Gastgeber frenetisch und ausgelassen den glücklichen, aber verdienten Ausgleich feierten, haderten die Helmstädter über den verpassten Auswärtssieg, der ihnen mit der letzten Aktion des Spiels aus den Händen glitt.

Authenrieth (Nr. 7) erzielt per Fallrückzieher den 1:1-Ausgleich für den SV Rohrbach/S.

Schiri verweigerte Rohrbach einen frühen Strafstoß

Gleich in den Anfangsminuten der Partie gab es die erste Aufregung. Nachdem Rohrbachs Stürmer Luca Romig im Strafraum umgestoßen wurde, ließ Schiedsrichter Folker Höfs weiterspielen (3.). Für Rohrbachs Vorstand Wolfgang Mrasek, der in unmittelbarer Nähe die Aktion verfolgte, eine glatte Fehlentscheidung: „Für mich unerklärlich, warum hier nicht auf Elfmeter entschieden wurde, unser Spieler wurde mit beiden Händen zu Boden gestoßen“.

Schardt bringt Helmstadt früh in Führung

Nachdem Rohrbachs Steffen Baumgartner mit einem Schuss aus spitzem Winkel knapp das Tor verfehlte (7.), zeigten sich auf der anderen Seite die Gäste effizienter und gingen mit ihrer ersten erwähnenswerten Torchance in Führung. Auf der linken Angriffsseite wurde der ehemalige Rohrbacher Simon Dowaili beim Flanken nicht energisch gestört und Spielertrainer Marcel Schardt vollendet diese per Direktabnahme eiskalt mit einem Schuss ins kurze Eck zur Helmstädter Führung (10.). Wenig später verhinderte SV-Torhüter Nico Romig einen weiteren Gegentreffer, als er einen Dowalil-Schuss parierte (15.). In der Folge verflachte die Partie zunehmend, Torchancen waren eher Mangelware und das Geschehen spielte sich meist im Mittelfeld ab.

Keine spielerische Glanzleistung

Das Fazit zur Halbzeit des ehemaligen SV-Kapitäns und jetzigen Spielertrainers des TSV Dühren Rico Unser: „Fußballerisch war die erste Hälfte etwas enttäuschend. Helmstadt hatte gleich zu Beginn Glück, dass sie keinen Strafstoß gegen sich ausgesprochen bekamen und Rohrbach war glücklos im Abschluss. Beim TSV hofft man weiter auf die Torgefährlichkeit ihrer beiden Stürmer Dowalil und Schardt.“

Rohrbachs Vogt scheitert mit seinem Schuss an Helmstadts Torhüter Hotel

Romig verhindert zweiten Gegentreffer

Unser sollte Recht behalten, denn wenn es vor dem Rohrbacher Tor gefährlich wurde, waren die beiden genannten meist die Hauptakteure. So auch in der 50. Minute, als Romig einen Distanzschuss von Schardt links unten parierte, und wenig später einen 20-Meter Freistoß von Schardt mit den Fingerspitzen gerade noch um den Pfosten zur Ecke klären konnte (73.). Im Gegenzug hatten die Gastgeber Pech, als im dichten Gedränge im Fünfmeterraum trotz mehrfacher Versuche der Ball einfach nicht ins Tor gehen wollte. Im letzten Moment wurde der einschussbereite Authenrieth von einem Verteidiger geblockt (75.).

SVR drückt verstärkt auf den Ausgleich

Rohrbach erhöhte in der Schlussphase den Druck und drängte auf den Ausgleich. Doch die TSV-Hintermannschaft verteidigte leidenschaftlich und ließ wenig zu. Nachdem Christian Vogt aus spitzem Winkel an TSV-Keeper Adrian Hotel scheiterte (80.), vergab Helmstadts Simon Nuss die vorentscheidende 2:0-Führung, als er bei einem Konter frei vor dem Tor nur den linken Pfosten traf (84.). Die Heger-Truppe warf nun alles nach vorn und belohnte sich in der Nachspielzeit, die aufgrund von Unterbrechungen auf fünf Minuten ausgedehnt wurde, mit dem 1:1-Endstand durch Authenrieth.

Heger-Truppe bleibt im Tabellenmittelfeld hängen

In der Tabelle bleibt der SVR weiter auf Tabellenplatz 10. Mit nur einem Sieg, einer Niederlage und zwei Unentschieden blieb es den Rohrbacher in der Rückrunde vergönnt, sich ins vordere Tabellendrittel zu schieben. Am nächsten Spieltag empfängt der SVR in einem weiteren Heimspiel den Tabellendritten VfB Epfenbach (Spielbeginn 15.30 Uhr).

Stimmen zum Spiel:

Lukas Authenrieth (SVR-Kapitän und Torschütze zum 1:1): „Es war ein hektische Schlussphase. Bei der letzten Aktion bekomme ich von unserem Torhüter Romig den Ball, der hüpft nochmal auf, ich stehe mit dem Rücken zum Tor und mache ihn im Fallen per Fallrückzieher rein. Aufgrund unserer besseren Leistung in der zweiten Hälfte war das Unentschieden hochverdient. Ich sehe uns von der Spielweise auf einem guten, aufstrebenden Weg.“

Nico Romig (SVR-Keeper): „Für mich war klar, dass die Ecke die letzte Aktion des Spiels war. Also ging ich mit nach vorn und hatte Glück, dass der Ball nach der Ecke zu mir kam und ich so die Vorlage zum Ausgleichstreffer geben konnte. Ich hatte zuvor meine Mitspieler immer wieder motiviert alles bis zum Abpfiff zu geben, was sich letztendlich auszeichnete."

Joachim Heger (Trainer SV Rohrbach/S.): „Es war nicht unser erster Last-Minute-Treffer in dieser Saison. Er war heute für uns glücklich, aber aufgrund des Spiels auch verdient. Wenn uns der Ausgleich früher geglückt hätte, wäre das Spiel womöglich noch gekippt. Spielerisch war bei uns einiges im Argen. Dennoch glaubt die Mannschaft an sich und gibt bis zum Schluss alles. Das war das Positive heute. Trotz zuletzt drei Spielen ohne Niederlage kommen wir einfach nicht von der Stelle.“

Marcel Schardt (Spielertrainer TSV Helmstadt): „Der Zeitpunkt des Ausgleichs ist natürlich sehr ärgerlich für uns. Alles in allem war er aber verdient. Für mich war es von beiden Mannschaften kein gutes Spiel. Wir haben es versäumt bei einigen Kontern für die Vorentscheidung zu sorgen. Am Ende geht das 1:1 in Ordnung.“

Reimund Künzer (Co-Trainer TSV Helmstadt): „Für uns war der späte Ausgleich doppelt ärgerlich, weil wir schon beim letzten Spiel in Rohrbach/S. auch in der Nachspielzeit den Ausgleich hinnehmen mussten. Unterm Strich war es ein gerechtes Unentschieden.“

Fotos: BWA

Spielszene, Spielszene, Spielszene, Spielszene, Romig pariert Freistoss von Schardt, Spielszene, Spielszene, Spielszene, Postenschuss von Helmstadts Nuss, Torhüter Romig bei seiner Torvorlage, Jubel beim SVR, und Enttäuschung beim TSV

Artikel teilen

WERBUNG