SV Waldhof hofft gegen Sandhausen auf wertvolle Punkte für den Klassenerhalt

Für den SVS geht es im Kurpfalz-Derby noch um Platz 4

Im letzten Auswärtsspiel der Saison gastiert der SV Sandhausen am Samstag um 16.30 Uhr am vorletzten Drittliga-Spieltag im prestigeträchtigen Kurpfalz-Derby beim SV Waldhof Mannheim. Während die Waldhof-Buben bei zwei Punkten Vorsprung zum ersten Abstiegsrang jeden Punkt benötigen, um nicht nach fünf Jahren wieder in die Regionalliga abzusteigen, geht es für den SVS um verhältnismäßig weniger. Doch das klare Ziel ist der bei drei Punkten Rückstand theoretisch noch zu erreichende 4. Rang.

Alexander Mühling (re.) lässt in dieser Szene den Waldhöfer Gegenspieler Julian Riedel hinter sich

Ziel ist die DFB-Pokal-Quali

SVS-Trainer Jens Keller: „Der ist auch wichtig, weil wir damit automatisch im DFB-Pokal wären.“ Allerdings hat das Keller-Team noch am 25. Mai im badischen Pokalfinale in Walldorf, in das man gegen den 1. FC Mühlhausen als klarer Favorit ins Spiel geht, die Chance, sich für den DFB-Pokal zu qualifizieren.

Zuletzt zwei deutliche Siege

Zusätzliche Brisanz birgt das Derby, da einige Fans aus dem benachbarten Mannheim im Pokalspiel des letzten Jahres beim Rivalen vom Hardtwald Sanitäranlagen im Gästebereich demoliert haben. Die Duelle im bfv-Pokal sowie kurz darauf in der 3. Liga konnte der SV Sandhausen mit 4:1 und 3:0 klar für sich entscheiden.

Die Sandhäuser Tim Luis Maciejewski, Torschütze Yassin Ben Balla und Christoph Ehlich jubeln nach einem Torerfolg gegen den SV Waldhof Mannheim

Siege gegen die Teams aus der Top 5

Beim überzeugenden 2:0-Heimsieg über Rot-Weiss Essen konnten die Kurpfälzer zum dritten Mal in dieser Saison nach den Siegen gegen Jahn Regensburg und Dynamo Dresden ein Team aus der Top 5 der Tabelle zum zweiten Mal besiegen, was verdeutlicht, was für eine Chance der SVS gehabt hätte, bis zum Ende um den Aufstieg mitzuspielen.

Ein engagierter SVS-Trainer Keller

„Wir hätten das Potenzial gehabt, um ganz oben mitzuspielen

SVS-Coach Keller

Jens Keller nach einer Saison mit Höhen und Tiefen gerade gegen Underdogs: “Leider haben wir die Reaktion etwas spät gezeigt. Wir hätten das Potenzial gehabt, um ganz oben mitzuspielen.“ Gleichwohl lobte er sein Team für den Aufritt gegen Essen: „Ich habe die Mannschaft für die letzte Partie in Duisburg extrem kritisiert, heute muss ich sie ebenso loben. Heute haben einige Spieler gespielt, die zuletzt nicht oft zum Zug kamen und haben ihre Sache richtig gut gemacht.“ So hatte Joe-Joe Richardson bei seinem Startelfdebüt beide Tore mit klugen Pässen eingeleitet und auch der robuste Verteidiger Felix Göttlicher konnte nach längerer Abstinenz in der Startelf überzeugen.

Yassin Ben Balla (li.) enteilt den beiden Waldhöfern Fridolin Wagner und Pascal Sohm (re.)

Personalengpässe im Defensivbereich

Beide Teams gehen im Derby besonders in der Defensive ersatzgeschwächt an den Start: Beim SV Sandhausen wird von den verletzten Verteidigern Max Geschwill, Alexander Fuchs und Lucas Laux in dieser Saison wohl keiner mehr zurückkehren, zudem ist der in der Rückrunde starke Rechtsverteidiger Luca Zander in Mannheim gelbgesperrt. Damit könnte für SVS-Kapitän Dennis Diekmeier, der vor kurzem sein Karriereende zum Saisonende verkündete, zum Abschluss nach einer großen Karriere nochmal ein großer Auftritt von Beginn an winken – doch der Saisonabschluss daheim gegen den FC Ingolstadt folgt noch.

David Otto (li.) im Zweikampf mit dem Waldhöfer Julian Rieckmann

Zwei gesperrte Defensivkräfte

Beim SV Waldhof sahen beim schmerzhaften 1:1 in Ingolstadt der starke Rückhalt in der Innenverteidigung Malte Karbstein die Rote Karte sowie Außenverteidiger Laurent Jans die fünfte Gelbe Karte und werden im wichtigen Spiel gesperrt fehlen. Schmerzhaft deshalb, weil die Waldhöfer nach der Roten Karte für Karbstein in Unterzahl und dem Führungstreffer durch den 19-jährigen Kennedy Okpala um die wichtigen Punkte kämpften, aber in der fünften Minute der Nachspielzeit sich schließlich doch noch den Ausgleich einfingen. Bereits im Spiel davor in Verl sah Samuel Abifade die Gelb-Rote Karte und der Waldhof kassierte in Unterzahl den Ausgleich.

Worst Case Szenario trat nicht ein

Da der einzige Konkurrent um den Klassenerhalt Hallescher FC überraschend sein Heimspiel gegen Unterhaching verlor, trat das Worst Case Szenario, dass die Mannheimer auf einen Abstiegsplatz rutschten, nicht ein.

Minos Gouras bringt in dieser Szene den Sandhäuser Sebastian Stolze zu Fall

Trennung aufgrund verfehlter Personalpolitik

In einer mehr als unruhigen Saison, in der sich der SVW bereits von den Geschäftsführern Markus Kompp und Tim Schork wegen in erster Linie verfehlter Personalpolitik trennte, musste Ende Januar auch Trainer Rüdiger Rehm gehen und der mit dem Abstiegskampf vertraute Marco Antwerpen kam. Mit Martin Kobylanski, Lukas Klünter und Königstransfer Terrence Boyd vom 1. FC Kaiserslautern, der bisher fünf Tore erzielte, wurden in der Winterpause zweitligaerfahrene Spieler verpflichtet.

Waldhofs Trainer Marco Antwerpen ist hier mit einer Schiedsrichterentscheidung nicht einverstanden

„Wir werden eine top motivierte Mannschaft auf den Platz bringen

Waldhof-Trainer Antwerpen

Die letzten neun Spiele verlor der Waldhof nur gegen Essen und auch nach dem Spiel in Ingolstadt ließ sich Antwerpen seinen Optimismus nicht nehmen: „Ich bin fest davon überzeugt, dass wir nächste Woche alles eintüten. Die ganzen Nackenschläge verkraften andere Mannschaften nicht, aber wir tun es und haben eine charakterstarke Truppe. Gegen Sandhausen werden wir wieder eine top motivierte Mannschaft auf den Platz bringen.“ Mit fast 10.000 Zuschauern im Schnitt pro Heimspiel ist dem Waldhof ein lautstarker zwölfter Mann im Rücken gewiss.

Blick auf die Otto Siffling Tribüne, die Fankurve der Ultras vom SV Waldhof Mannheim

Mögliche Aufstellungen:

SV Waldhof Mannheim: Hanin – Klünter, Seegert, Sechelmann, Bolay – Rieckmann, Bahn – Abifade, Arase – Okpala, Boyd
SV Sandhausen: Klein – Diekmeier, Göttlicher, Knipping, Weik – Ben Balla, Mühling – Richardson, Greil, Maciejewski – Otto

AM
Fotos: foto2press

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