SVS kehrt nach spätem Gegentreffer mit leeren Händen aus Aue zurück

Eine Niederlage, die vermeidbar war

Der SV Sandhausen kassierte am 3. Spieltag der 3. Liga bei Erzgebirge Aue mit 1:2 (1:1) seine erste Saisonniederlage. Die Kurpfälzer gerieten in einer intensiv geführten ersten Hälfte mit dem ersten Angriff in Rückstand, um dann im direkten Gegenzug durch Ottos Kopfballtreffer die richtige Reaktion zu zeigen. Im zweiten Durchgang kam der SVS deutlich besser ins Spiel, konnte die Dominanz jedoch nicht in einen Treffer ummünzen, sodass die Gastgeber eine zweite Luft zum späten Siegtreffer nutzten.

Wir haben nicht das umgesetzt, was wir machen wollten!“

Sandhausens Sportdirektor Matthias Imhof
Für Matthias Imhof, Sandhausens Sportdirektor, geht es nur über den Kampf

Sandhausens Sportdirektor Matthias Imhof sieht die Niederlage teils selbstverschuldet: „Wir sind heute enttäuscht, denn wir haben nicht das umgesetzt, was wir machen wollten. Wir waren zu Beginn der zweiten Halbzeit eigentlich gut in der Partie, haben dem FC Erzgebirge aber dann nochmal die zweite Luft gegeben. Diese haben sie eiskalt ausgenutzt. Uns wird in der 3. Liga nichts geschenkt, wir müssen über den Kampf kommen.“

diese Niederlage ist ein Moment, den wir annehmen und damit umgehen werden!“

Sandhausens Cheftrainer Danny Galm

Für Cheftrainer Danny Galm ist es wichtig, mit dem Negativerlebnis richtig umzugehen: „Auch diese Niederlage ist ein Moment, den wir annehmen und damit umgehen werden. Wir müssen uns steigern – und das werden wir tun!“

Danny Galm fordert von seiner Mannschaft eine Steigerung

Rückstand nach erstem Angriff

Die Partie startet mit einem Knall: Nach einem Querschläger in der Abwehr bekommt der SVS den Ball mehrmals nicht richtig verteidigt, sodass die Veilchen immer wieder in Ballbesitz kommen. Im dritten Anlauf ist es Seitz, der nach kurzem Dribbling den Ball aus halbrechter Position für Rehnen unhaltbar ins lange Eck schlenzt (3.). Das ist der frühe Rückstand für den SVS.

Otto gleicht aus

Doch die schnelle Antwort folgt umgehend: Mit dem nächsten Angriff verschafft sich Ehlich Platz auf dem linken Flügel und bedient am Fünfmeterraum Otto, der freistehend einköpft. Die Männer vom Hardtwald zeigen erneut Comeback-Qualität, sodass die Partie nach etwas mehr als sechs Minuten wieder ausgeglichen ist.

David Otto erzielte in der 7. Minute den Sandhäuser Ausgleichstreffer in Aue

Schnelle Ballverluste

Während der SVS nach dieser ereignisreichen Anfangsphase bestrebt ist, das Spiel zu machen, kommen auch die Schachter durch abgefangene Pässe immer wieder vor das Tor der Gäste. Da die schwarz-weiße Abwehr solide steht und die Zweikämpfe intensiv führt, wird es nicht zwingend gefährlich. Für den SVS kommt El-Zein in zentraler Position mit viel Platz zum Abschluss aus über 25 Metern, den er deutlich über das Tor setzt (19.). Die Partie bleibt in dieser Phase zerfahren.

Von Unterbrechungen geprägt

Erst als sich der SVS am Auer Strafraum festspielt und die Gastgeber die Situation mehrfach nicht geklärt bekommen, sorgen Ehlich und El-Zein mit Abschlüssen für Aufregung. Ehe der Ball im Tor landen kann, hat die Veilchen-Abwehr immer ein Bein dazwischen (27.). Im Gegenzug kombiniert sich Aue schnell durch das Sandhäuser Mittelfeld. Doch bevor ein Schachter in guter Position an den Ball kommt, haut sich Ehlich mit einer Grätsche dazwischen und klärt die Situation (28.). Bis zur Halbzeit unterliegt der Spielfluss vielen Unterbrechungen, große Chancen können sich die beiden Teams auf Augenhöhe nicht erspielen. Es geht mit dem 1:1 in die Halbzeitpause.

SVS macht das Spiel

Nach dem Seitenwechsel bleibt Stolze in der Kabine, er wird im Sturmzentrum durch Livan Burcu ersetzt. Der SVS kann sich zu Beginn der zweiten Hälfte mehr Spielanteile sichern. Nach einem kurz ausgeführten Freistoß steckt Burcu den Ball auf Mühling durch, der im Strafraum Ehlich schickt. Dessen Flanke landet bei Geschwill, der den Ball per Volley über das Tor setzt (54.).

Rehnen hält dominante Sandhäuser im Spiel

Der SVS wird nun zunehmend gefährlicher und spielt sich immer wieder mit Passstafetten vor das Tor der Schachter, wo oft nur der letzte Pass fehlt. Die Gastgeber kommen in dieser Phase kaum noch aus der Defensive heraus. Dann ist es erneut ein Fehlpass im Sandhäuser Aufbau, der die Schachter in eine gute Konterchance befördert. Aue kombiniert es bis in den Strafraum zu Ende, wo Ben Balla Sijanic zu Fall bringt – der Schiedsrichter entscheidet auf Elfmeter (61.). Tashchy tritt an, zielt flach ins rechte Eck. Doch Rehnen taucht schnell ab, fischt den Ball von der Torlinie und hält den SVS im Spiel. Kurz darauf kommt Rouwen Hennings für den beim Strafstoß verwarnten Ben Balla (70.).

Aue trifft in der Schlussphase

Das Spiel ist nun wieder offener, für Aue kommt Bär zu einer guten Kopfballchance. Im Dress der Sandhäuser ist es der für El-Zein eingewechselte Maciejewski, der aus einem Stoppfehler von Aues Keeper Männel im Mittelfeld kein Kapital schlagen kann (76.). Kurz darauf ersetzt Franck Evina Schuster (79.). Mit diesem Wechsel geht eine Umstellung von der Fünferkette auf eine 4-3-3-Ausrichtung einher. Kurz vor dem Schluss folgt die Ernüchterung für den SVS: Aue kommt durch den eingewechselten Schwirten nach einem Konter zur erneuten Führung (86.).

Brisantes Finale

Sekunden vor dem Schlusspfiff kommt der SVS mit einer Standard-Situation nochmals gefährlich vor das Tor der Schachter: Am langen Pfosten wird Geschwill nahe des Fünfmeterraums zu Fall gebracht. Der Schiedsrichter sieht kein Foulspiel, sodass ein möglicher Strafstoß ausbleibt (90+4.). Somit endet die Partie mit einem knappen 2:1-Sieg für die Veilchen.

Die Niederlage ist eine große Enttäuschung!“

SVS-Keeper Rehnen

Das nüchterne Fazit von SVS-Keeper Rehnen: „Die Niederlage ist eine große Enttäuschung, wir wollten ungeschlagen bleiben und gewinnen. Das späte Gegentor ist ärgerlich.“

Auch Stürmer Rouwen Hennings konnte die erste Saisonniederlage der Kurpfälzer nicht verhindern.

Es war eine unglückliche Niederlage, die wir aufarbeiten müssen!“

SVS-Stürmer Rouwen Hennings

Für Stürmer Rouwen Hennings war es eine unglückliche Auswärtsniederlage: „Es war ein sehr turbulenter Start in die Partie. Nach dem frühen Rückstand haben wir postwendend ausgeglichen. Nach vorne hatten wir heute gute Ansätze, aber waren nicht zwingend genug. Es war eine unglückliche Niederlage, die wir aufarbeiten müssen.“

Sandhausen empfängt 1860 München

Das Team von Danny Galm bestreitet das nächste Heimspiel bereits am Wochenende: Am Samstag, dem 26. August, gastieren die Münchner Löwen im GP Stadion am Hardtwald. Die Partie zum Abschluss der Englischen Woche startet um 16:30 Uhr.

Aufstellungen:

FC Erzgebirge Aue: Männel – Danhof, Barylla, Vukancic, Jakob – Schikora (Majetschak, 85.), Pepic, Sijaric (Stefaniak, 64.), Tashchy (Schwirten, 78.), Seitz (Meuer, 85.) – Bär (Thiel, 78.)
SV Sandhausen: Rehnen – Schuster, Geschwill, Knipping – Diekmeier, Ben Balla (Hennings, 70.), Ehlich, Mühling, El-Zein – Stolze (Burcu, 46.), D. Otto
Tore: 1:0 Seitz (4.), 1:1 Otto (7.), 2:1 Schwirten (86.)
Zuschauer: 7.823
Schiedsrichter: Michael Bacher
Gelbe Karten: Stefaniak, Vukancic – Knipping, Ben Balla, Schuster

PM: SVS
Fotos: foto2press

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