Trainer Gisdol über die Entwicklung des Fußballs

Im Trainingslager am Vierwaldstättersee äußerte sich TSG-Coach Markus Gisdol in einem Interview mit der BILD-Zeitung über Verbesserungsvorschläge im Fußball und die Veränderungen der letzten Jahre. Für Gisdol hat der Fußball deutlich an Niveau gewonnen und ist viel dynamischer geworden, da es kaum noch Mannschaften gibt, die taktisch nicht geschult sind. Nicht nur bei den Profis, auch in den Amateurklassen. Zukunftsorientiert spielt für ihn das Gegenpressing eine ganz wichtige Rolle: „Weil die Gegner gut organisiert sind, dass du oftmals nur große Chancen hast, wenn der Gegner kurz in Ballbesitz ist und du ihn dann unsortiert erwischen kannst. Langweilige Querpässe sind kein adäquates Mittel, um einen Gegner aus der Reserve zu locken. Mir geht es so, dass ich bei drei Querpässen am Stück einschlafe“, so der Chef-Coach.
Gisdol ist stolz auf den Stil den die Mannschaft spielt, möchte kein anderes Team kopieren: „Wir arbeiten viel in diesem Bereich, haben viel Tempo in unserem Spiel. Gegenpressing ist ein ganz großer Schlüssel für unser Spiel.“ Die Position des Innenverteidigers nimmt dabei eine immer wichtigere Rolle ein, da sie als „versteckte Spielmacher“ viel beim Spielaufbau bzw. der Spielöffnung beitragen. Gegenüber BILD hob der gebürtige Geislinger auch die Torwartposition hervor: „Ein Torwart ohne fußballerische Fähigkeiten hat heute keine Zukunft. Und ansonsten gibt es keine Position mehr, wo du akzeptieren kannst, dass ein Spieler kein Tempo hat.“ Auch Schnelligkeit und Dynamik sind zentrale Thema geworden. Das gilt natürlich genauso fürs Mittelfeld wie den Sturm. Gisdol wäre für die Einführung des Time-Out: „Einmal pro Halbzeit eine Auszeit würde der Trainerarbeit sehr entgegen kommen. Aktuell können wir ja nur Unterbrechungen wie Verletzungspausen dazu nutzen. Es geht nicht um Dauerberieselung, sondern ein, zwei ganz gezielte Hinweise, die der Mannschaft effektiv helfen.“
Time-Out, Torlinientechnik, Videobeweis – es gibt noch viele Möglichkeiten zur Verbesserung, ohne, dass dabei den Reiz dieser Sportart verloren geht.

Foto: Kraichgaufoto

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