„Wollen bis zum 34. Spieltag alles geben und erreichen, was möglich ist“

Stimmen zum Spiel

Es war eine hitzige und temperamentvolle Freitagabendpartie im Kölner RheinEnergieStadion. Am Ende stand ein gerechtes 1:1 Unentschieden, das die Gäste aus dem Kraichgau am 30. Bundesliga-Spieltag die erstmalige Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb sicherte. Die Kölner ärgerten sich um den vermeidbaren Ausgleichstreffer in der dritten Minute der Nachspielzeit, der ihnen wertvolle Punkte für die Europa League Qualifikation kostete. Hier einige Stimmen der Beteiligten:

Julian Nagelsmann (TSG-Trainer): „Es war nicht ganz einfach, weil Köln anders verteidigt hat und uns damit überrascht hat. Wir haben die Räume nicht immer gut bespielt, die Spielverlagerungen haben wir nicht mit genug Druck gespielt. In der zweiten Hälfte stand Köln sehr tief. Unser Druck war in den letzten 20 Minuten sehr hoch. Einmal hatten wir noch Glück bei einer Umschaltsituation der Kölner. Aufgrund der letzten Phase geht der Punkt für uns in Ordnung. Den nehmen wir gerne mit. Wir freuen uns, dass wir Europa erreicht haben, aber wir wollen bis zum 34. Spieltag alles geben und erreichen, was möglich ist.“

Für Kerem Demirbay war es der dritte Treffer innerhalb von sechs Tagen

Am 30. Spieltag etwas Besonderes geleistet

Alexander Rosen (Direktor Profifußball in Hoffenheim): "Es war ein sehr später Ausgleich - die Emotionen wirken noch ein wenig nach. Aber es war wieder einmal ein Indiz für die Mentalität der Mannschaft, die dann in den letzten zehn Minuten richtig Druck entfacht hat. Wir haben vorher vielleicht nicht unser bestes Auswärtsspiel gemacht, aber hinten raus mit Einsatz und Willen diesen Punkt geholt, der am Schluss auch verdient ist. Und jetzt steht hier am 30. Spieltag etwas ganz Besonderes und das macht uns natürlich sehr glücklich. Es sind noch ein paar Punkte zu vergeben, wir werden alles daran setzen, dass wir die 55 Punkte, die wir bisher aufgebaut haben, maximieren. Wir wollen voll auf dem Gas bleiben."

Peter Stöger (FC-Coach): "Es ist schade, dass wir das Gegentor noch eingefangen haben. Ansonsten bin ich aber richtig zufrieden. Wir haben ein tolles Spiel abgeliefert, gegen eine Mannschaft, die zurecht da oben steht. Wir haben vieles gut verteidigt. Meine Mannschaft hat ein beherztes Spiel gemacht."

Jörg Schmadtke (Sportdirektor 1. FC Köln): "Mit dem späten Ausgleich wurden wir böse, böse bestraft. Das war richtig bitter. Großer Respekt! Gegen einen starken Gegner haben wir das richtig gut gemacht. Das war großer Kampf, große Leidenschaft."

Sebastian Rudy (li.) zählte zu den stärksten Hoffenheimern

"Haben Geschichte geschrieben"

Kerem Demirbay (Torschütze zum Hoffenheimer Ausgleich): "Wir haben heute Geschichte geschrieben. Aber wir können eine noch größere Geschichte schreiben. Wir werden den Ball flach halten, aber möglich ist es. Wir werden versuchen, von Spiel zu Spiel das Maximale herauszureißen. Was uns dann am Ende gelingen wird, werden wir sehen."

Oliver Baumann (1899-Keeper): "So direkt nach dem Spiel ist es noch ein wirklich komisches Gefühl. Hinten raus, freuen wir uns. Aber eigentlich können wir mit dem Spiel nicht zufrieden sein. Trotzdem haben wir zum Schluss eine mega Moral hingelegt und uns den Punkt hart erkämpft."

"Wir haben versäumt, das zweite Tor zu machen"

Sebastian Rudy (TSG-Kapitän): "Wir haben bis zur letzten Minute gekämpft, bis zur letzten Minute alles gegeben. Wir haben versucht, unser Spiel durchzuziehen, den Ball hinten ruhig rauszuspielen, hatten ein, zwei kleine Nachlässigkeiten, das kommt vor. Dann kam Köln besser ins Spiel. Aber ich denke, es war trotzdem eine gute Leistung von uns. Ob wir die Europapokal-Teilnahme nun sicher haben oder nicht, wir wollen weiter unsere Spiele gewinnen."

Matthias Lehmann (FC-Kapitän): "Das Ergebnis hätte glücklicher ausfallen können. Aber vom Einsatz und Engagement her war das unser bestes Spiel seit Wochen. Wir haben wirklich das Herz in die Hand genommen, wir waren aggressiv und sind marschiert. Wir haben nur versäumt, das zweite Tor zu machen. Am Ende fehlte uns die Power nach diesem sehr laufintensiven Spiel. Im Großen und Ganzen können wir aber stolz auf die Leistung sein, auch wenn es nicht zu drei Punkten gereicht hat und das bitter ist. Aber wegen dieser einen Minute am Ende sollte man nicht das ganze Spiel negativ sehen, weil wir eine klare Steigerung gegenüber den letzten Wochen gesehen haben. Es war ein Schritt in die richtige Richtung."

Fotos: Kraichgaufoto und TSG Hoffenheim

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