„Es war wichtig, mal endlich wieder hinten zu Null zu spielen“

Stimmen zum Spiel

Nach dem emotionalen und intensiven 3:3-Remis in der Champions League gegen Olympique Lyon hat die TSG Hoffenheim mit einem wichtigen 4:0-Heimerfolg gegen den baden-württembergischen Nachbarn VfB Stuttgart am 9. Bundesliga-Spieltag nachgelegt. Angesichts der letzten Ergebnisse, in denen die Kraichgauer zwar spielerisch zu überzeugen wussten und sich trotz hohem Aufwand nicht ergebnistechnisch belohnten, schien der Bann jetzt gegen die Schwaben gebrochen zu sein. In der Rekordzeit von nur zwölf Minuten schossen die Nagelsmänner mit vier Treffer den Tabellenvorletzten ab. Hier die Stimmen der Beteiligten nach dem zweiten Saison-Heimsieg:

„Mit der Leistung in der zweiten Halbzeit können wir in Leipzig weiterkommen“

Julian Nagelsmann (Trainer TSG Hoffenheim): „Anfangs hatten wir Probleme und Glück bei zwei guten Chancen des Gegners. Nach 25 Minuten sind wir besser ins Spiel gekommen. Es ist normal nach so einem Champions-League-Spiel, dass man etwas braucht, das hat man gemerkt. Über die Rote Karte habe ich mich kurzfristig sogar geärgert, weil unser Plan nicht mehr so richtig gepasst hat. Dann mussten wir umstellen. In der zweiten Hälfte hatte der VfB keine Chance mehr. Mit so einer Leistung wie in der zweiten Halbzeit kann man auch im Pokal in Leipzig weiterkommen. Ich freue mich, dass wir ohne Gegentor geblieben sind.“

Deutliches Endergebnis im baden-württembergischen Nachbarschaftsduell

"Das Spiel wurde in der achten Minute entschieden"

Markus Weinzierl (Trainer VfB Stuttgart): „Das Spiel wurde heute in der achten Minute entschieden. In der ersten Hälfte haben wir es zu zehnt gut gemacht. Wenn Mario Gomez unsere Führung macht, kann das Spiel anders laufen. Dann in zwölf Minuten vier Tore zu kriegen, ist natürlich brutal. Nach dem 0:1 sind wir auf die Verliererstraße gekommen. Die TSG hat einen super Kader und super Einzelspieler.“

"Schön, dass wir am Ende den Sack zumachen konnten"

Kevin Vogt (TSG-Kapitän): „Es war wichtig für uns, heute mal endlich wieder hinten zu Null zu spielen. Auch wenn wir uns das immer wieder vorgenommen haben, haben wir durch unsere offensive Verteidigungshaltung dem Gegner immer wieder mal Torchancen ermöglicht. Wichtig war, dass wir konzentriert gespielt haben. Wichtig war auch, dass die Tore nach der Halbzeit früh fielen und wir es am Ende etwas ruhiger angehen lassen konnten, und wie man so schön sagt, ´den Sack zumachen konnten`. In der ersten Hälfte hat uns der Punch im gegnerischen Strafraum gefehlt, wir hatten keine gute Staffelung. In der Halbzeit haben wir es angesprochen, was besser zu machen ist und dass sich dann die Chancen ergeben werden. Es hat dann unheimlich Spaß gemacht, nachdem wir bisher ja auch Spiele hatten, wo wir gut unterwegs waren, aber zu wenig Tore nicht gemacht haben.“

Kevin Vogt (li.) und Ermin Bicakcic bei einer Unterhaltung während des Spiels. Beide waren am Ende glücklich, dass hinten endlich wieder mal die Null stand.

Bessere Deutschkenntnisse sind auch sportlich förderlich

Ishak Belfodil (Zweifacher TSG-Torschütze): „Es war für uns heute sehr wichtig nach den letzten Spielen wieder gewonnen zu haben. In der ersten Hälfte waren wir nicht sonderlich gut, da Stuttgart sehr gut verteidigte. In der der zweiten Hälfte sind wir dann super ins Spiel gekommen und haben schnell die Tore erzielt. Ich fühle mich sehr wohl im Team, verstehe die Anweisungen des Trainers durch mein immer besser werdendes Deutsch inzwischen besser. Am Anfang war dies für mich vor allem sprachlich nicht leicht, die neue Spielweise als Neuzugang zu verstehen. Jetzt ist es einfacher für mich.“

"Hatten anfangs Probleme mit den langen Bällen der Stuttgarter"

Oliver Baumann (TSG-Torhüter): „Wir sind am Anfang nicht gut reingekommen, da hatten sie durch Mario Gomez ihre Chance. Wir mussten aufpassen bei den Kontern, die wir auch nicht gut verteidigt haben. Wir hatten wahnsinnig viele Probleme, mit den langen Bällen der Stuttgarter. Mit den schnellen vier Toren nach der Halbzeit war das Spiel gelaufen. Aber man muss es immer durchziehen, immer alle wachhalten, dass nichts schief geht. Der Trainer hat in der Halbzeit gar nicht so viel gesagt. Das Problem war, dass wir zu viel Männer vor deren Abwehr hatten und zu wenig Personal im torgefährlichen Raum. Das haben wir dann in der zweiten Halbzeit geändert. Und das in der sehr gut aufgegangen.“

"Fühle mich auf der Sechser-Position wohler"

Kerem Demirbay (TSG-Mittelfeldspieler): „Der Trainer hat uns in der Halbzeit die Räume gezeigt, wo wir reingehen müssen. In der ersten Halbzeit waren wir ein bisschen schockiert, dass der VfB eine Rote Karte bekommen hat und haben die Räume nicht gefunden. Dann haben wir umgestellt auf ein 3-5-2-System. Nachdem es angesprochen wurde in der Halbzeit, haben wir es in der zweiten Hälfte gut umgesetzt und die vier Tore gemacht. Mir gefällt es auf der Sechser-Position, weil ich auch defensiv in die Zweikämpfe komme. So habe ich mehr Ballkontakte als auf der Achter-Position.“

"Es war ein erfolgreicher Bundesliga-Spieltag"

Ermin Bicakcic (TSG-Innenverteidiger): „Was uns zu Gute kam, war die Rote Karte. In der zweiten Hälfte haben wir es sehr gut gemacht, sofort die Konter unterbunden, die Tore gemacht und zu Null gespielt. Es war ein erfolgreicher Bundesliga-Spieltag. Für mich hat ein Spiel gegen Stuttgart einen gewissen Touch. Aber während der 90 Minuten vergisst man das.“

Fotos: BWA und Kraichgaufoto

Pyrotechnik zu Spielbeginn im Gästeblock, Ishak Belfodil freut sich über seinen Doppelpack, TSG-Keeper Oliver Baumann, TSG-Kapitän Kevin Vogt, Steven Zuber, und TSG-Fankurve beim Derby

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