Hoffenheim weiter auf dem Vormarsch

Starke Kölner gehen mit 1:0 in die Halbzeitpause

In der Tat, die Kölner gingen von Beginn an gegen zunächst abwartende Gäste engagiert und robust zur Sache, warfen sich leidenschaftlich in die Zweikämpfe und hatten mehr Feldvorteile. Auch wenn es in der Anfangsphase kaum Tormöglichkeiten zu verzeichnen gab, wurde die Partie nach 20 Minuten zunehmend besser. Die beste Führungschance hatte die TSG, als Grillitsch durch den gegnerischen Strafraum dribbelte und in die Mitte passte, hier aber Kaderabek in Bedrängnis nicht zum Torabschluss kam (20.). Die Geißböcke erholten sich von der kurzen Hoffenheimer Drangphase und belohnten sich für ihren Einsatz mit der 1:0-Führung. Cordoba traf dabei mit einem Schuss aus 20 Metern durch die Beine von Gegenspieler Posch ins linke untere Toreck (34.). Es war gleichzeitig sein erster Bundesligatreffer für den FC. Mit neuem Selbstvertrauen versuchten die Rot-Weißen weiter Druck zu machen, doch bis zur Halbzeitpause gab es auf beiden Seiten keine zwingenden Chancen mehr.

Joker Adamyan kam und traf – stärkste Phase der Gäste

In der zweiten Hälfe hatte TSG-Trainer Schreuder mit der Einwechslung von Stürmer Adamyan für den angeschlagenen Mittelfeldspieler Rupp ein glückliches Händchen. Nach einem Abspielfehler von Skhiri reagierte Rudy am schnellsten, bediente mit einer gefühlvollen Hereingabe Adamyan, der volley aus Mittelstürmerposition zum 1:1-Ausgleich traf (48.). Die Blau-Weißen hatten in der Folge ihre stärkste Phase. Zunächst scheiterte Adamyan an Torhüter Horn (49.), dann parierte der Keeper einen Freistoß von Skov (53.) und wenig später vergab Locadia knapp aus aussichtsreicher Position (61.). Nach dieser Drangphase verflachte die Partie zunehmend, es entwickelte sich eine hektische Phase, in der es beiden Mannschaften an der Präzision im Passspiel und an der nötigen Durchschlagskraft fehlte.

Dramatische Schlussphase mit spätem Siegtreffer

Als man sich eigentlich schon mit der Punkteteilung abgefunden hatte, führte dann das Foulspiel des eingewechselten Drexler an Adamyan im Strafraum zum dramatischen Ende, bei dem Locadia mit seinem dritten Saisontreffer den glücklichen 2:1-Siegtreffer für die Hoffenheimer klar machte (90+8.).

„Haben Moral und Geduld bewiesen“

TSG-Kapitän Vogt nach der Partie: „Wenn in der achten Minute der Nachspielzeit das Siegtor fällt, ist das vielleicht glücklich und hart für den Gegner. Wir haben eine Moral an den Tag gelegt, die nicht selbstverständlich ist. Wir wussten, dass wir heute die Geduld brauchen. Am Ende haben wir gesehen, dass Köln etwas angeschlagen war. Das wollten wir ausnutzen.“

„Wussten, dass es ein schwieriges Spiel wird“

Das Fazit von TSG-Coach Schreuder: „Wenn man das Spiel am Ende so gewinnt, kann man natürlich von Glück sprechen. Wir haben heute gegen einen - vor allem in der ersten Hälfte - sehr starken Gegner gespielt. In der zweiten Hälfte haben wir versucht, etwas umzustellen. Dann hatten wir das Spiel gut im Griff und haben uns auch Torchancen erspielt. Wir wussten, dass es ein schwieriges Spiel wird.“
Die TSG kletterte nach dem sechsten Saisonsieg vorübergehend auf Platz 2, während die kriselnden Rheinländer weiter auf dem vorletzten Tabellenplatz rangieren. Nach der Länderspielpause empfängt die TSG Hoffenheim am Sonntag, den 24. November um 18 Uhr in Sinsheim den FSV Mainz 05.

Statistik:

1. FC Köln: Horn – Bornauw (83. Schindler), Mere, Czichos – Ehizibue, Skhiri (70. Verstraete), Hector, Jakobs – Schaub (79. Drexler) – Cordoba, Terodde
TSG Hoffenheim: Baumann – Posch, Vogt, Hübner – Kaderabek, Rudy, Grillitsch, Rupp (46. Adamyan), Skov – Bebou (74. Stafylidis), Locadia
Tore: 1:0 Cordoba (34.), 1:1 Adamyan (48.), 1:2 Locadia (90+8).
Zuschauer: 49.100
Schiedsrichter: Kampka

Fotos: Kraichgaufoto