Kann die TSG ihren positiven Lauf in Berlin fortsetzen?

Hoffenheim gastiert in der Bundeshauptstadt

Am 12. Bundesliga-Spieltag gastiert die TSG Hoffenheim nach der Länderspielpause am Samstag (15.30 Uhr) im Berliner Olympiastadion gegen die gastgebende Hertha. Die Kraichgauer wollen dabei an ihre gute Form von vier Siegen in Serie anknüpfen. TSG-Trainer Julian Nagelsmann bei der heutigen Pressekonferenz: „Wenn man einen Lauf hat, will man immer weitermachen. Dennoch tut es immer gut, auch mal bei einer Pause durchzuatmen. Ich denke nicht, dass unser Flow gebrochen sein wird.“

Hoffenheim hatte die meisten Abstellungen zu verzeichnen

Mit der Länderspielbilanz können die Kraichgauer, die zuletzt unter allen Bundesligisten die meisten Abstellungen zu verzeichnen hatten, zufrieden sein. Auf die Frage, wie der TSG-Trainer die Leistungen seiner Spieler bewertet hat, sagte dieser: „Ich gucke mir nicht nur ein Länderspiel an, sondern lasse mir Szenen geben. Manchmal ist es auch gut, wenn man nicht zu viel sieht und den Jungs Freiraum gibt. Ich kenne natürlich die Ergebnisse und weiß, wer gut und wer schlecht gespielt hat.“

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Weniger Belastungssteuerung im dritten Block 

Die Herangehensweise bei der Trainingssteuerung am dritten Block der Bundesliga-Vorrunde ist im Gegensatz zu den bisherigen etwas anders. Nagelsmann: "Ich werde nicht so viel Fokus auf die Belastungssteuerung legen müssen. Natürlich ist etwas anderes, wenn du zwei Wochen hier trainiert hast oder zwei Mal 90 Minuten gespielt hast."

Ein schwer zu analysierender Gegner

Hertha BSC hat zwar nach zuletzt fünf sieglosen Ligaspielen nicht den besten Lauf, spielt aber bislang eine solide Saison. Hervorzuheben sind ein 2:2 in Dortmund und ein 2:0-Heimsieg gegen die Bayern. Zuletzt bereiteten einige Verletzungssorgen im Defensivbereich etwas Sorgen in der Bundeshauptstadt. Mit 16 Punkten aus elf Spielen liegen die Hauptstädter aktuell auf dem achten Platz. Über die Herangehensweise in Berlin ließ Nagelsmann wenig durchblicken, da er den Gegner als unglaublich schwer zu analysieren umschreibt. Dabei ist für ihn ein entscheidender Faktor, wie der Gegner auf die Hoffenheimer Spielweise agiert. Nagelsmann: „Oft muss man im Spiel seinen Plan, seine Spielweise situationsbedingt ändern. Es ist ein ständiger Prozess. Doch das ist in der heutigen Zeit üblich, denn kaum ein Bundesligatrainer ändert nicht mehrfach im Spiel seine Grundordnung.“ Allgemein sieht der 31-Jährige darin mehr Attraktivität im Spiel, da deutlich mehr Tore fallen und die Spiele interessanter werden.

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"Es geht nicht ums Schönspielen sondern ums Gewinnen"

Entschlossenheit und Siegeswillen versprüht auch Hertha-Coach Pal Dardai: "Fakt ist, dass wir uns steigern müssen. Unsere Laufbereitschaft muss wieder steigen. Ich erwarte einen aggressiven und motivierten Auftritt, bei dem wir uns auf die Basics konzentrieren wollen. Es geht nicht ums Schönspielen, es geht ums Gewinnen!"

Seit fünf Spielen gegen die Hertha ungeschlagen

16 Mal spielten beide Mannschaften bislang gegeneinander. Die TSG gewann sieben Duelle davon und verlor fünf Mal. In den vergangenen fünf Spielen sind die Hoffenheimer bei drei Siegen und zwei Unentschieden gegen die Berliner ungeschlagen. Personell können die Nagelsmänner, was die gesunden Spieler betrifft, aus dem Vollen schöpfen. Benjamin Hübner und Dennis Geiger machen nach ihren auskurierten Verletzungen zwar Fortschritte, sind aber noch keine Kandidaten für einen Platz im Spielerkader am Samstag. Nagelsmann: „Beide konnten noch nicht bei alle Trainingseinheiten mitmachen und sind auch nicht bei alter Frische. Daher ist es eher wahrscheinlicher, dass sie 45 bis 60 Minuten bei der U23 zum Einsatz kommen werden.

Wiedersehen mit alten Bekannten

Für Hoffenheims Nationalspieler Nico Schulz, der gegen die Niederlande am vergangenen Montag eine starke Leistung auf der linken Außenbahn lieferte, wird es am Samstagnachmittag ein Wiedersehen an alter Wirkungsstätte. 14 seiner insgesamt 93 Spiele für die Hertha absolvierte er noch unter Trainer Pal Dardai. Der sympathische ungarische Coach trifft zudem mit1899-Stürmer Adam Szalai auf einen alten Weggefährten. Szalai hatte nicht nur sieben seiner 52 Länderspiele unter dem damaligen Nationaltrainer absolviert sondern spielte mit ihm gemeinsam im März 2010 im Länderspiel beim 1:1 gegen Russland.

Fotos: Kraichgaufoto

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