TSG Hoffenheim bringt sich erneut um den verdienten Lohn

Überlegene Kraichgauer spielen 1:1 bei Union Berlin

Die TSG Hoffenheim hat nach dem enttäuschenden Europapokal-Aus gegen Molde FK vor drei Tagen den Charaktertest bestanden und an der Alten Försterei gegen Union Berlin einen hochverdienten Auswärtspunkt geholt. Die Kraichgauer waren beim 1:1-Unentschieden über weite Strecken die dominierende Mannschaft, was 15:4 Torschüsse deutlich belegen. Doch wie schon gegen die Norweger fehlte es auch in der Bundeshauptstadt an der Präzision im Abschluss, was die TSG letztendlich erneut um den verdienten Lohn brachte. Nach der frühen Führung der Köpenicker durch Kruse (9.) sorgte ein Eigentor von Schlotterbeck (29.) für den 1:1-Endstand.

Für TSG-Coach Hoeneß war es die richtige Reaktion

Für TSG-Trainer Hoeneß war es nach dem Europa League-Aus die gewünschte und erwartete Reaktion, wenngleich er dem möglichen Sieg hinterhertrauerte: „Ich habe eine starke Teamleistung gesehen. Wir haben es geschafft, Union weitestgehend vom Tor fernzuhalten und hatten ein klares Chancenplus.“

Baumgartner hatte einige Male Pech beim Torabschluss gegen Union Berlin

Für Union-Trainer Fischer ein glücklich gewonnener Punkt

Dem wollte sein Gegenüber, Union-Coach Urs Fischer, nicht widersprechen: „Für uns ist es ein gewonnener Punkt, wenn am Ende auch ein wenig glücklich. Hoffenheim hatte die klareren und besseren Torchancen. Sie haben es uns wirklich sehr schwer gemacht und ein gutes Spiel gemacht. Man hat gesehen, welche Qualität in der Mannschaft von Hoffenheim steckt."

Kruse trifft gegen seinen Lieblingsgegner

Die Hoffenheimer begannen zwar dominant, mussten jedoch nach neun Minuten einem Rückstand hinterherlaufen. Nach einem Foul von Grillitsch an Trimmel entschied Schiedsrichter Stieler zu Recht auf Strafstoß. Der nach dreimonatiger Verletzungspause erstmals wieder ins Team zurückgekehrte Kruse ließ sich die Chance zu seinem siebten Saisontreffer nicht entgehen und donnerte den Ball unhaltbar in den rechten Torwinkel zur 1:0-Führung (9.). Für Kruse war es bereits der neunte Bundesligatreffer gegen die Hoffenheimer.

Ein Treffer von Kaderabek kurz vor dem Ende wurde wegen Abseits annulliert

Eigentor führt zum Ausgleich

Die Gäste zeigten Nehmerqualitäten und antworteten in der Folge mit einer Reihe guter Tormöglichkeiten. Doch weder Bebou, dessen Chip-Ball über Torhüter Karius Verteidiger Friedrich kurz vor der Torlinie klärte (13.), noch Grillitsch und Baumgartner, die nacheinander mit Distanzschüssen scheiterten (13.) und erneut Bebou, der aus kurzer Distanz an Karius scheiterte (20.) gelang es, den inzwischen hochverdienten Ausgleichstreffer zu erzielen. Diesen besorgten die Gastgeber dann selbst: Nach einer Kramaric-Flanke lenkte Union-Keeper Karius den Ball an den Oberkörper von Schlotterbeck, von wo er ins eigene Tor prallte (29.). Vor der Pause hatte Rudy noch die Chance zur TSG-Führung, doch sein 16-Meter-Schuss ging knapp übers Tor (39.). Das Remis zur Halbzeit schmeichelte den Eisernen, die keine einzige zwingende Tormöglichkeit aufzuweisen hatten.

Hoffe drängt auf den Siegtreffer

Auch im zweiten Abschnitt dominierten die Gäste das Geschehen und hatten nach anfangs verteiltem Spiel in der Schlussviertelstunde mehrfach den Siegtreffer auf dem Fuß. Nach Vorarbeit von Kramaric sprintete Bebou allein auf das Berliner Tor und lupfte den Ball über Karius, aber auch neben das Tor (75.). Fünf Minuten später klärte Schlotterbeck einen abgefälschten Baumgartner-Schuss für seinen bereits geschlagenen Torhüter (80.) und kurz darauf wurde ein Treffer von Kaderabek nicht gewertet, weil Vorlagengeber Baumgartner knapp im Abseits gestanden hatte (82.). Trotz aller Bemühungen reichte es am Ende für die Blau-Weißen nicht zum finalen Siegtreffer, der aufgrund der Spielanteile und des deutlichen Chancenverhältnisses verdient gewesen wäre.

Fehlendes Glück im Abschluss

Mittelfeldspieler Rudy vermisst momentan das nötige Glück im Spiel: „Uns fehlt aktuell das Quäntchen Glück vor dem Tor. Wir erspielen uns die Chancen, aber nutzen sie zu wenig.“ Rundum zufrieden klangen die Worte vom Direktor für Profifußball Rosen: „Wir haben heute eine klasse Leistung gezeigt und waren die klar bessere Mannschaft. Die Jungs haben eine super Reaktion gezeigt gegen ein Team, das zu Hause seit zehn Spielen ungeschlagen ist.“

Jetzt geht es gegen die starken Wölfe

Für die Hoeneß-Truppe, die mit 27 Punkten weiterhin auf Tabellenplatz 11 steht, geht es am Samstag (15.30 Uhr) weiter mit einem Heimspiel gegen die aktuelle Überraschungsmannschaft des Tabellendritten VfL Wolfsburg.

Statistik:

Union Berlin: Karius – Friedrich, Knoche, Schlotterbeck – Trimmel, Prömel (63. Gentner), Andrich, Lenz (46. Bülter) – Ingvartsen – Pohjanpalo (63. Musa), Kruse (74. Teuchert)
TSG Hoffenheim: Baumann – Vogt, Grillitsch, Richards – Kaderabek, Rudy, Samassekou, John (67. Sessegnon) – Baumgartner – Bebou (90. Adamyan), Kramaric (90. Dabbur)
Tore: 1:0 Kruse (9./Foulelfmeter), 1:1 Schlotterbeck (29./Eigentor)
Schiedsrichter: Stieler
Zuschauer: Fehlanzeige

Fotos: Kraichgausport

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