Amateur-Spielbetrieb wird bis auf weiteres ausgesetzt

BFV informiert seine Amateurvereine

Der Badische Fußballverband hat seine Mitgliedsvereine sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über die Auswirkungen der Corona-Pandemie angeschrieben und über die aktuelle Situation im Amateurfußball informiert. Hier veröffentlichen wir das Schreiben, das von Präsident Ronny Zimmermann und Geschäftsführer Uwe Ziegenhagen verfasst wurde, für alle Amateurfußballer(innen).

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Fußballfreundinnen und Fußballfreunde,
seit etwa Anfang März erleben wir in Folge der stetig ansteigenden Infektionszahlen mit dem Coronavirus tiefgreifende Einschnitte in unser aller Leben, wie wir sie davor kaum für möglich gehalten hätten. Baden-Württemberg und damit auch unser Verbandsgebiet sind besonders stark betroffen. Die notwendigen Einschränkungen unseres Alltages treffen auch den Fußball erheblich. In allen unseren Spielklassen ruht deshalb der Ball, und das zu einem Zeitpunkt des Jahres, zu dem sonst üblicherweise alle Wettbewerbe in die entscheidende Phase gehen.

Der Ball ruht weiterhin - sowohl im Profi-, als auch Amateurfußball

BFV gibt Antworten auf wichtige Fragen

Die Ereignisse der letzten Wochen stellen Sie und Ihre Vereine, aber auch uns als Verband vor große Herausforderungen. Wir geben unser Bestes, Antworten auf die wichtigsten Fragen zu geben. Auf unserer Homepage finden Sie unter www.badfv.de/coronavirus daher einen Servicebereich mit FAQs, die wir laufend aktualisieren. In einigen Bereichen ist es uns aber noch nicht möglich, Antworten zu liefern. Das betrifft vor allem die Wiederaufnahme des Spielbetriebs. Wir wollen Ihnen aber erklären, warum zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Entscheidung getroffen werden kann. Ebenso möchten wir Ihnen einen Einblick geben, welche Aspekte wir zu berücksichtigen haben.

Spielbetrieb wird über den 19. April hinaus ausgesetzt

Derzeit ist der Fußballspielbetrieb bundesweit auf allen Ebenen ausgesetzt, und auch der Trainingsbetrieb steht still. Im bfv-Verbandsgebiet galt die Aussetzung zunächst bis zum 19.04.2020. Zwischenzeitlich müssen wir aber davon ausgehen, dass sehr wahrscheinlich auch direkt nach Ende der Osterferien ab dem 20.04.2020 leider noch nicht wieder gespielt werden kann. Deshalb haben wir entschieden, vor dem Hintergrund der jeweiligen staatlichen Verfügungslagen den Spielbetrieb bis auf weiteres auszusetzen.

Verbandspräsident Zimmermann lässt weiter offen, ob der Amateur-Spielbetrieb der Saison 2019/20 eine Fortsetzung findet

Vorankündigungsfrist von 14 Tagen

Die zeitlich unbefristete Aussetzung ist erforderlich, weil im Moment niemand sagen kann, wann es wieder möglich sein wird, Fußball zu spielen. Und weil die Rechtslage – hier konkret die Rechtsverordnung des Landes Baden-Württemberg – uns gar keine andere Möglichkeit lässt. Sollte sich daran etwas ändern, werden wir das mit einer Vorankündigungsfrist von 14 Tagen kommunizieren, um allen Vereinen genug Vorlauf und Planungssicherheit zu geben. Denn wir sind überzeugt, dass der organisierte Fußball selbstverständlich seinen Beitrag leisten und alles unterlassen muss, was ein Ansteigen der Infektionszahlen begünstigt. Deshalb ist nach der aktuellen Rechtsverordnung in Baden-Württemberg auch der Mannschaftstrainingsbetrieb nicht erlaubt. Die vorstehenden Ausführungen gelten für den Spielbetrieb der Oberligen Baden-Württemberg nach den Beschlussfassungen der drei baden-württembergischen Fußballverbände entsprechend.

Saisonfortsetzung oder -abbruch

Uns erreichen in diesen Tagen – verständlicherweise – auch zahlreiche Anfragen, welche Szenarien es gibt, um die Saison 2019/20 noch sportlich zu beenden oder für den Fall, dass sie abgebrochen würde. Die zahlreichen Möglichkeiten werden wir in Kürze mit Ihnen teilen und zur Diskussion stellen. Wir können aber dazu im Moment keine Entscheidung treffen. Eine endgültige vorzeitige Beendigung der Saison zum jetzigen Zeitpunkt kommt nicht in Betracht, denn solange es noch möglich erscheint, sämtliche Meisterschafts- und Pokalspiele auszutragen und so insbesondere auf sportlichem Wege Auf- und Absteiger zu ermitteln, sind wir rechtlich daran gehindert, Vereinen vorschnell diese Chance zu verbauen, indem wir endgültige Entscheidungen treffen. Denn abhängig von der jeweiligen Spielklasse haben zumindest einzelne Vereine erheblich investiert und finanzielle Mittel eingesetzt, um die selbstgesteckten sportlichen Ziele zu erreichen. Wir sind daher in der Pflicht, alle Möglichkeiten auszuloten und abzuwarten, ob sich noch ein Zeitfenster öffnet, das uns die Chance gibt, die Saison regulär zu beenden. Eine andere Entscheidung wäre mit erheblichen Haftungsrisiken verbunden.

Es wird vereinzelte Härtefälle geben

Leider wissen war aber bereits jetzt, dass am Ende Entscheidungen zu treffen sein werden, die für einzelne Vereine besondere Härten darstellen. Es zeichnet sich außerdem ab, dass eine vielfach geforderte bundesweit einheitliche Vorgehensweise schwierig werden wird. Dies liegt an unserer föderalen Struktur und unter anderem daran, dass die Sommerferien zu unterschiedlichen Zeitpunkten beginnen. So prüfen wir in Baden aktuell, ob eine Verlängerung der Saison über den 30.06.2020 praktisch und rechtlich machbar ist. Durch die Verschiebung der EURO auf das Jahr 2021 gibt es zumindest erweiterte Spielräume.

Es gibt derzeit wichtigere Dinge als den Sport

Und bei aller Begeisterung für unseren Sport wollen wir nicht vergessen, dass es wichtigere Dinge gibt und derzeit in vielen anderen Bereichen wirklich existentielle Fragen beantwortet werden müssen. Es werden sicher wieder Zeiten kommen, in denen der Fußball und die Vereine mit ihrer gemeinschaftsstiftenden Funktion eine wichtige gesellschaftliche Rolle spielen werden, vielleicht eine wichtigere denn je. Bereiten wir uns darauf gemeinsam gut vor.

Mit den besten Wünschen grüßen Sie herzlich
Ronny Zimmermann (Präsident) und Uwe Ziegenhagen (Geschäftsführer)

Fotos: Kraichgausport

Der Ballsport ruht

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