Für Mario Basler steht der FC Schalke 04 zu Recht auf dem letzten Platz

"Wichtig ist mit Druck richtig umzugehen"

Ex-Fußballprofi Mario Basler war am vergangenen Sonntag Augenzeuge des 2:1 Bundesliga-Heimerfolgs der TSG 1899 Hoffenheim über den FC Schalke 04. Nach der Partie hatte bwa-sport.de Gelegenheit sich mit dem Europameister von 1996 zu unterhalten. Dabei bestätigte es sich erneut, dass „Super-Mario“ stets offen seine Meinung kund tut und durchaus auch kritische Worte wählt. Das bisherige Auftreten der Königsblauen nach fünf Saisonspielen war für ihn sehr enttäuschend.
Herr Basler, wie bewerten Sie das Duell der TSG Hoffenheim gegen den FC Schalke 04?
Mario Basler:
Beide Mannschaften waren meines Erachtens nicht gut, haben nicht gut gespielt. Von zwei enttäuschenden Teams hat die Heimmannschaft mit 2:1 glücklich gewonnen. Bei besserer Chancenverwertung hätte der Sieg durchaus höher ausfallen können. Schalke war für mich total enttäuschend.

Beide Mannschaften waren zu diesem Zeitpunkt noch sieglos, gingen mit viel Druck ins Spiel.
Basler:
Druck ist im Fußball immer da – in jeder Mannschaft. Es ist nur wichtig damit richtig umzugehen und dadurch vernünftigen Fußball zu spielen. Schalke ist dies zu keinem Zeitpunkt gelungen.

Die Königsblauen rangieren auf dem enttäuschenden letzten Tabellenplatz.
Basler:
Das Auftreten in Hoffenheim spiegelte dies wieder. S04 war eindeutig schlecht, hat nicht gut gespielt und steht zu Recht jetzt auf einem Tabellenplatz, den man sich nicht wünscht.

Hoffenheim wirkte flüssiger im Kombinations- und Offensivspiel.
Basler:
Die TSG hätte in der 2. Halbzeit deutlich höher gewinnen können, wenn sie cleverer gespielt hätte. Es war für beide Mannschaften, aufgrund des schwachen Saisonstarts ohne Sieg, eine typische Situation, in der eben die Gastgeber 2:1 gewannen. Für die Hoffenheimer ist dadurch eine Last von den Schultern gefallen, während Schalke nun weiter mit Problemen zu kämpfen hat.

Wo sehen Sie die Gründe für das blau-weiße Desaster?
Basler:
Das bisherige Auftreten in den fünf Saisonniederlagen hat mich sehr überrascht, obwohl man vor Saisonbeginn groß eingekauft hatte. Die Neuzugänge haben es noch schwer, brauchen ihre Eingewöhnungszeit. Wenn man sieben Spieler holt, die keine Bundesligaerfahrung haben und zudem alle eine andere Sprache sprechen, kann es nicht auf Anhieb funktionieren. Ich weiß nicht, in welcher Sprache sich die Spieler auf dem Platz unterhalten, wie sie untereinander kommunizieren.

Was sind für Sie die bisherigen positiven Überraschungen nach fünf Spieltagen?
Basler:
Der 1. FC Köln und RB Leipzig sind positive Überraschungen. Doch man muss noch vorsichtig sein, es sind erst fünf Spiele absolviert, da kann noch sehr vieles passieren.

Werden die Bayern wieder einen Durchmarsch machen?
Basler:
Wenn jemand den Münchner Konkurrenz machen kann, dann ist es Borussia Dortmund. Der BVB ist in der Breite gut aufgestellt und hat deshalb realistische Chancen ganz dicht an Bayern dran zu sein. Topfavorit sind natürlich die Münchner.

Sie haben mit dem deutschen Rekordmeister von 1996-99 große Erfolge gefeiert. Wie gut ist noch Ihr Kontakt zur „Säbener Straße“?
Basler:
Der Kontakt zu Bayern ist immer noch da. Wenn ich heute eine Eintrittskarte möchte, ist das kein Problem. Ich bin verfolge den Fußball, auch den der Bayern,  weiter sehr intensiv.

Uli Hoeness steht vor der Rückkehr zum Präsidenten?
Basler:
Ich hoffe, dass er wieder Präsident wird. Uli ist der Macher des FC Bayern und es wird Zeit, dass er wieder zurückkommt. Ich freue mich für ihn und den Verein.

Zuletzt haben Sie auf einem ganz anderen Gebiet für Schlagzeilen gesorgt. Bei „Promi Big Brother“ standen Sie im medialen Fokus.
Basler:
Zu dieser Geschichte muss man nichts mehr sagen, die ist beendet und abgehackt. Da sollten wir auch nicht mehr darüber reden, sondern wieder den Fußball in den Mittelpunkt stellen.

Foto: BWA

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