„Alle Vereine sollten die gleichen Bedingungen haben“

Schreuder hält drei Wochen Vorbereitung für notwendig

Die Zwangspause in der Fußball-Bundesliga hat zwar weiterhin Bestand, doch so allmählich bereitet man sich auf einen Neustart vor. Gut möglich, dass am zweiten Mai-Wochenende die Saison 2019/20 eine Fortsetzung findet – wenn auch ohne Zuschauerbeteiligung in den einzelnen Stadien. Um darauf bestens vorbereitet zu sein, erhöhen die Profivereine nach und nach ihre Taktfrequenz bei den täglichen Übungseinheiten, ohne dabei jedoch die strengen Vorgaben außer Acht zu lassen. Hoffenheims niederländischer Trainer Alfred Schreuder sagte in einem Interview zur aktuellen Situation: „Ich denke, drei Wochen gemeinsames Training sind sicherlich notwendig nach der langen Pause, auch für die Gesundheit der Spieler. Das Wichtigste ist, dass alle Clubs die gleichen Bedingungen haben. Wenn es am Ende nur zwei Wochen sein sollten, dann ist das eben so.“

Gespannte Blicke am Spielfeldrand. Schreuder und sein Team freuen sich auf eine Fortsetzung des Bundesliga-Spielbetriebs.

Wichtig, dass es wieder weitergeht

Der 47-Jährige selbst war überrascht, wie extrem sich die Pandemie in der ganzen Welt ausgebreitet hat. Den weiteren Verlauf des Fußballs macht der Hoffe-Coach davon abhängig, ob und wann wieder der Spielbetrieb fortgesetzt wird. Schreuder: „Jetzt geht es um Menschenleben, da wird Fußball richtig klein. Nicht nur in Deutschland. Was passiert in England? Was in Spanien und Italien? Wenn es da für viele Clubs nicht weitergeht, wird das weltweit Auswirkungen haben."

Schreuder sieht TSG sehr gut aufgestellt

Für Schreuder sind die Bundesligavereine zwar allgemein recht gut aufgestellt, dennoch wollte er keine Spekulationen aufgrund der stabilen finanziellen Situation der Kraichgauer hinsichtlich Aktivitäten auf dem Transfermarkt machen. Für ihn sollte in der aktuellen Situation kein Verein auf seinen Vorteil blicken, sondern vielmehr darauf achten „kerngesund zu sein und auf allen Geschäftsebenen eine stabile finanzielle, personelle und strukturelle Basis zu haben.“ Für den Cheftrainer zählt die TSG zu den gesündesten Vereinen in Deutschland, auch wenn es unvermeidbar ist, dass man weiterhin begehrte Leistungsträger verkaufen muss. Für den Niederländer wäre es okay, wenn es dabei jährlich bei zwei oder maximal drei Spielern bleiben würde.

Bei der TSG Hoffenheim hofft man auf eine Fortsetzung des Ligaspielbetriebs

Eine Europapokalteilnahme ist durchaus möglich

Für den aktuellen Tabellenneunten würde es bei einer Fortsetzung des Ligabetriebs mit einem Heimspiel gegen Hertha BSC Berlin weitergehen. Das Gefühl sagt Schreuder, "dass wir richtig gut drauf sind. Daher ist ein einstelliger Tabellenplatz der Anspruch". Mit nur zwei Punkten Rückstand auf den Tabellensechsten FC Schalke 04 ist der Abstand zu den internationalen Rängen gering. Mit einem guten Lauf an den letzten neun Spieltagen wäre noch einiges in seinem ersten Bundesligajahr als Cheftrainer möglich.

DFL vertagt Mitgliederversammlung

Die Deutsche Fußball-Liga vertagt ihre für den kommenden Freitag geplante Mitgliederversammlung auf den 23. April 2020. Ziel der Verschiebung ist es, Klubs und DFL zusätzliche Zeit zur weiteren intensiven Vorbereitung bevorstehender Entscheidungen zu geben. Zuletzt hatte die Mitgliederversammlung den Spielbetrieb in der Bundesliga und 2. Bundesliga bis mindestens 30. April 2020 ausgesetzt. Unter anderem über das weitere Vorgehen in dieser Frage werden die 36 Klubs auf Basis der dann aktuellen politischen Beschlusslage in Bund und Ländern in der kommenden Woche entscheiden.

Fotos: Kraichgaufoto

Artikel teilen

WERBUNG