Der erhoffte Befreiungsschlag für Sandhausen blieb aus

Umstrittener Strafstoß sorgte für mächtig Verärgerung am Hardtwald

Dem SV Sandhausen ist es nicht gelungen mit einem Heimsieg in der Freitagabendpartie des 22. Zweitliga-Spieltages sich etwas Luft im Tabellenkeller zu verschaffen und den Abstand zu Gegner Darmstadt 98 auf drei Punkte zu minimieren. Die Kurpfälzer kamen gut in die Partie, wirkten deutlich zielstrebiger und strukturierter nach vorne und erspielten sich, auch Dank der Rückkehr der beiden zuletzt gesperrten Gislason und Förster, spielerische Vorteile. Der Lohn für die Anfangsbemühungen war die 1:0-Führung durch Schleusener, der nach einer Gislason-Ecke sich am höchsten schraubte und zur Führung einköpfte (24.).

SVS-Keeper Schuhen verhinderte mit einer super Parade in der 2. Hälfte den möglichen Rückstand

Fehlentscheidung bringt Darmstadt zurück in die Partie

Die Freude bei den Gastgebern vor 7.624 Zuschauern währte nicht lange, denn Schiedsrichter Koslowski erwies sich als wahrer Spielverderber, indem er völlig zu Unrecht in der 32. Minute den Hessen einen Strafstoß zu sprach. Darmstadts Mehlem kam nach einer leichten Berührung mit Abwehrspieler Knipping zu Fall und der Unparteiische zeigte nach längeren Diskussionen auf den Punkt. Für Knipping eine klare Fehlentscheidung: "Ich versuche beim Elfmeter die Schussbahn zu blocken und rutsche neben ihm vorbei, aber Mehlem lässt sich fallen. Das war nie ein Strafstoß." Kempe lies sich dieses Gastgeschenk nicht nehmen und gliech aus zum 1:1. Für Sandhausens Geschäftsführer Sport, Otmar Schork, war diese Fehlentscheidung entscheidend für den Ausgang der Partie: "Der Knackpunkt war der unberechtigte Elfmeter, was durch die TV-Bilder klar bestätigt wurde. Danach wurde es ein anderes Spiel." In einer höhepunktarmen Schlussphase blieb es bei diesem Ergebnis bis zum Pausenpfiff.

Sandhausen hängt nach dem Unentschieden weiter tief im Tabellenkeller

Der finale Treffer wollte nicht gelingen

Im zweiten Abschnitt diktiert der SVS zwar über weite Strecken das Geschehen, schaffte es aber nicht, die Lilien ernsthaft in Bedrängnis zu setzen. Oftmals wurden die Angriffe unkontrolliert zu Ende gespielt. Die größte Torchance bot sich den Gästen, nachdem Kempe mit einem direkten Freistoß am reaktionsschnellen SVS-Keeper Schuhen scheiterte. Die beste Möglichkeit der Hausherren ließ in der 79. Minute Schleusener liegen, als er bei einem Querpass von Diekmeier im Sturmzentrum am langen Pfosten einen Schritt zu spät kam. Auch wenn die Schwarz-Weißen in der Schlussphase nochmals alles nach vorne warfen und sich eine gute Möglichkeiten erspielten, blieb es letztendlich beim 1:1-Unentschieden, dass im Kampf um den Klassenerhalt deutlich zu wenig war. Darmstadt konnte durch dieses Remis den Abstand zum SVS auf einem Abstiegsplatz weiter mit 6 Punkten aufrecht halten. SVS-Torjäger Schleusener blickt dennoch optimistisch auf die nächsten Aufgaben: "Wir lassen uns nicht aus der Bahn werfen. Wir nehmen die positiven Aspekte mit, die Mannschaft ist intakt und wir werden uns Schritt für Schritt da unten rausarbeiten.“ Am nächsten Samstag, den 23. Februar gastiert Sandhausen um 13 Uhr beim 1. FC Köln.

"Unentschieden ist eindeutig zu wenig"

Das Fazit von Sandhausens Trainer Koschinat: „Ich habe in der ersten halben Stunde eine sehr ausbalancierte Leistung meiner Mannschaft gesehen. Wir haben es verhindert Darmstadt aus dem Spielaufbau heraus zu gefährlichen Torchancen kommen zu lassen und dazu selbst einen guten, schnellen Fußball gespielt. Dadurch sind wir auch verdientermaßen mit 1:0 in Führung gegangen. Was wir uns danach aber ankreiden müssen ist, dass uns die Präzision im letzten Pass gefehlt hat, um die Partie möglicherweise bereits vorzuentscheiden. Den zweiten Vorwurf den wir uns machen müssen ist, dass wir uns mit der Situation, die zum 1:1-Ausgleich geführt hat viel zu lange beschäftigt haben. Nach dem Seitenwechsel kamen wir wieder gut in die Partie hinein, die Darmstädter haben das Spiel aber durch viele, kleine Nickeligkeiten unruhig gemacht. Für uns ist das Unentschieden heute eindeutig zu wenig.“

Statistik:

SV Sandhausen: Schuhen – Diekmeier, Verlaat, Knipping, Dieckmann – Linsmayer (C), Karl (76‘ Vollmann) – Gíslason, Förster, Schleusener – Wooten (67' Behrens)
SV Darmstadt 98: Heuer Fernandes – Höhn, Franke, Wittek, Holland (C) – Palsson, Kempe (90‘ Sirigu) – Heller, Mehlem (86' Wurtz), Bertram (76' Moritz) – Dursun
Tore: 1:0 Schleusener (24'), 1:1 Kempe (34', FE)
Zuschauer: 7.624
Schiedsrichter: Lasse Koslowski (Berlin)

Fotos: BWA und Kraichgausport

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