Dreierpack von Hinterseer lässt SVS ins Mittelfeld abrutschen

Trotz einer 2:0-Führung - Sandhausens Negativserie hält an

Zweitligist SV Sandhausen hat den Sprung auf Tabellenplatz 5 nach einer 2:3-Heimniederlage gegen den abstiegsgefährdeten VfL Bochum verpasst. Vor 6.526 Zuschauern am Hardtwald führte das Team von Trainer Kenan Kocak bereits nach 24 Minuten durch Treffer von Manuel Stiefler und Rurik Gislason bereits 2:0. Die Kurpfälzer haben nach der vierten Niederlage im fünften Spiel den Anschluss nach oben verloren und rangieren auf Platz 8, während die Bochumer wertvolle Auswärtspunkte im Tabellenkeller bunkern konnten.

Kann SVS-Coach Kenan Kocak sein Team wieder in die Erfolgsspur bringen?

Stiefler mit außergewöhnlichem, spekatulärem Hackentor

Die auf vier Veränderungen gegenüber der 1:2-Niederlage in Regensburg gestarteten Schwarz-Weißen zeigten von Beginn mit dem altbewährten frühen Pressing mit der Doppelspitze Gislason und Aygünes, dass man die Negativserie beenden wolle und vor heimischer Kulisse den zweiten Heimsieg in 2018 einfahren wolle. Und dies zunächst mit Erfolg: Nach einer Ecke für die Gastgeber landet der Abpraller bei Linsmayer, der köpft den Ball in Richtung VfL-Tor, wo Stiefler mit dem Rücken zum Tor per Hackentrick akrobatisch zur 1:0-Führung verwandelt (18.). Ein Treffer der Marke: ´Tor des Monats`.

Gislason bringt SVS 2:0 in Front - Hinterseer verkürzt

Die selbstbewussten Gastgeber legen nach und nur sechs Minuten führt ein schneller Konter zum 2:0. Nachdem der Isländer Gislason sich den Ball an der Mittellinie erkämpft, legt er quer auf Förster, der zunächst an VfL-Keeper Riemann scheitert, und Gislason den Abpraller reaktionsschnell im Tor unterbringt (24.). Große Begeisterung nun am Hardtwald nach der frühen Zwei-Tore-Führung. Doch sie sollte nicht lange anhalten. Zwei Minuten später kann nach einem Stellungsfehler in der Sandhäuser Hintermannschaft VfL-Angreifer Hinterseer im Strafraum an den Ball unbedrängt annehmen und volley als Aufsetzer aus zwölf Metern auf 1:2 verkürzen. Im weiteren Verlauf der ersten Hälfte neutralisieren sich die beiden Mannschaften weitestgehend bis zum Pausenpfiff.

Nach der Länderspielpause gastiert der SVS am Ostersonntag bei St. Pauli

Die Hinterseer-Torgala nimmt ihren Lauf

In der zweiten Hälfte bringt Kocak für den gelbbelasteten Linsmayer nun Ibrahimaj und stellt um auf ein 4-2-3-1-System. In der 55. Minute die große Chance die Führung auszubauen, nachdem Jansen Stürmer Aygünes bedient, der alleine aufs Bochumer Tor zuläuft, jedoch im letzten Moment am Abschluss gehindert wird. Fast im Gegenzug ist Hinterseer effektiver, als er einen Querpass von Sam mit der Fußspitze zum 2:2 ins SVS-Tor drückt. Die Gastgeber wirken nun völlig konsterniert und müssen abermals einen Gegentreffer verdauen. Nach Vorarbeit von Kruse erzielt Hinterseer mit seinem dritten Treffer aus Abseits verdächtiger Position die erstmalige Bochumer Führung.

"Bekommen einfach zu viele Gegentore"

Sandhausen versucht in den Schlussminuten nochmals die Wende, schafft es aber aufgrund fehlender Durchschlagskraft nicht, sich zwingende Torchancen gegen eine dichtgestaffelte VfL-Hintermannschaft zu erspielen. Am Ende standen die Kocak-Schützlinge, trotz 2:0-Führung, mit leeren Händen und enttäuschten Gesichtern da. Geschäftsführer Sport Otmar Schork: „Drei Gegentreffer mussten wir in dieser Saison noch nie hinnehmen. Es ist einfach wahnsinnig ärgerlich, weil wesentlich mehr drin war, wir uns aber einfach nicht belohnen.“ Kapitän Kulovits bemängelt die vermeidbaren Gegentreffer: „Wie wir die Tore bekommen haben, war geradezu schülerhaft. Da müssen wir uns alle an die eigene Nase fassen und das Spiel jetzt schnellstmöglich aus den Köpfen kriegen.“ Und Stiefler, der Traumtorschütze, rechnet bereits: „Wir bekommen im Moment viel zu einfach die Gegentore. Jede Szene wird bestraft. Wir müssen es endlich schaffen, über die gesamten 90 Minuten hinweg unsere Leistung abzurufen. Die 40 Punkte wird man in dieser Saison definitiv brauchen, um am Ende über dem Strich zu stehen.“

SVS rutscht ab ins Mittelfeld

Sandhausen verabschiedete sich nun endgültig aus dem Rennen um die Aufstiegsplätze. Nach nur einem Sieg in den letzten sieben Spielen ist der Rückstand auf den Relegationsrang drei auf acht Punkte angewachsen. Nach der Länderspielpause gastiert der SVS am Ostersonntag, 1. April 2018, im Millerntor-Stadion beim FC St. Pauli.

Statistik:

SV Sandhausen: Schuhen – Stiefler, Seegert, Karl, Linsmayer (46. Ibrahimaj), Paqarada – Kulovits (68. Wright) – Förster Jansen – Aygünes (63. Vollmann), Gislason
VfL Bochum: Riemann – Celozzi, Fabian (46. Gyamera), Hoogland, Danilo – Tesche, Janelt (46. Eisfeld) – Sam, Stöger, Kruse – Hinterseer (76. Serra)
Tore: 1:0 Stiefler (18.), 2:0 Gislason (24.), 2:1 Hinterseer (26.), 2:2 Hinterseer (56.), 2:3 Hinterseer (64.)
Zuschauer: 6.526

Fotos: BWA

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