Ein Duell, in dem beide Teams noch nach oben klettern wollen

Hoffenheim - Köln verspricht torreiche Partie zu werden

Am Wochenende steht nach der Länderspielpause wieder der Bundesliga-Alltag auf dem Programm. Am Samstag, 15.30 Uhr empfängt die TSG Hoffenheim am 28. Spieltag in der bereits ausverkauften heimischen Wirsol Rhein-Neckar-Arena den abstiegsbedrohten 1. FC Köln. Aufgrund der zuletzt mit vielen emotional positiven wie negativen Erlebnissen behafteten Rückrunde legten die Nordbadener in den vergangenen zwei Trainingswochen die Schwerpunkte vorwiegend auf psychische Erholung. Trainer Julian Nagelsmann: „In der bundesligafreien Zeit geht es darum, Körner zu sammeln und die Spieler, die daheim bleiben, nicht zu sehr zu belasten. Wir konnten nur mit einer sehr kleinen Gruppe aus sieben bis zehn Profis trainieren, da ist jede Einheit sehr intensiv.“

Pavel Kaderabek (Mitte) wird von mehreren Kölner Gegenspielern in die Zange genommen

Für Nagelsmann zählt Köln aktuell zu den besten Teams der Liga

Der TSG-Coach erwartet mit Köln einen Gegner, den er aktuell zu den besten Teams der Liga zählt. Unter dem neuen Trainer Stefan Ruthenbeck sieht er eine deutliche Leistungssteigerung, vor allem im Offensivspiel. Aufgrund einer häufig ändernden Grundordnung ist es schwer erkennbar, was die Mannschaft defensiv oder offensiv vorhat. Nachdem viele Experten die Kölner in der Winterpause bereits abgeschrieben hatten, konnten diese durch die letzten guten Resultate wieder neue Hoffnungen schöpfen und werden demnach sehr motiviert am Samstag ins Spiel gehen. Diese Erfahrungen musste zuletzt bei der 0:2-Derbyniederlage auch Bayer 04 Leverkusen machen.

Gesamtbilanz spricht für die TSG – Auswärtsbilanz für den 1. FC

Die Kölner Bilanz bei der TSG ist außergewöhnlich positiv. Die Rheinländer verloren nur eines der letzten sechs Auswärtsspiele in Sinsheim. Insgesamt liegen die Hoffenheimer nach dem 3:0-Hinspielerfolg mit fünf Siegen, vier Niederlagen und sechs Unentschieden knapp vor den Rot-Weißen. Die Kraichgauer präsentieren sich in der Rückrunde mit 19 erzielten Toren sehr treffsicher. Nur die Bayern waren hierbei erfolgreicher. Dagegen kassierte die Blau-Weißen in der Rückrunde aber mit 19 Tore die meisten Gegentreffer. Da auch die Kölner mit 17:17 ein ähnliches Torverhältnis aufweisen, verspricht die Partie ein torreiches Duell zu werden. Während die Gastgeber besonders auf den quirligen Yuya Osako und seinen treffsicheren Sturmkollegen Simon Terodde ein wachsames Auge haben müssen, konnten sie zuletzt mit Andrej Kramaric und Serge Gnabry in vorderster Front für mächtigen Angriffswirbel sorgen.

Der gebürtige Kölner Mark Uth (Mitte) versucht sich gegen zwei FC-Spieler durchzusetzen

Neue Hoffnungen im Abstiegskampf

In der zweiten Saisonhälfte holte der FC mit 14 Punkte einen Zähler mehr als die Hoffenheimer. Nicht zuletzt dank der positiven Ergebnisse haben die Geißböcke im Abstiegskampf neue Hoffnungen geweckt. Erstmals seit dem 2. Spieltag steht der FC nicht mehr am Tabellenende. Der Abstand auf den Relegationsplatz sowie dem rettenden Ufer zu  Rang 15 beträgt nur noch fünf Punkte. Die Kraichgauer hingegen auf Platz sieben befinden sich weiter in Lauerstellung auf die internationalen Plätze. Aufgrund dieser Voraussetzungen dürften beide Teams am Samstag voll auf Sieg spielen.

Bis auf Bicakcic, Demirbay und Posch alle einsatzfähig

Bis auf Ermin Bicakcic, der mit einer Adduktorenzerrung von der Länderspielreise zurückgekehrte, sind alle anderen Nationalspieler gesund. Kerem Demirbay ist wieder auf bestem Weg zur Mannschaft zurückzukehren, nachdem er diese Woche bereits eine Einheit mit dem Team absolvierte. Auch Stefan Posch ist seit einer Woche wieder im Mannschaftstraining.

Noch ein paar Punkte drauflegen und in der Tabelle ein paar Schritte nach oben machen

Die jüngste Vergangenheit stimmt den 30-jährigen Fußballehrer Nagelsmann optimistisch für den Saison-Endspurt: „Meine Mannschaft ist sehr hungrig und willig, noch ein paar Schritte in der Tabelle nach vorne zu machen. Subjekt war die Leistung in dieser Saison schwankend, doch man sollte im Hinterkopf haben, dass wir immer noch die drittbeste Saison der Vereinsgeschichte spielen - und das ist jetzt nicht so ganz verkehrt. Wir legen jetzt noch ein paar Punkte drauf und dann können wir mit diesem Jahr ganz zufrieden sein."

Ziel ist es nach einer Führung die Partie erfolgreich zu Ende zu spielen

Ein Manko gilt es aus Hoffenheimer Sicht endlich abzustellen: In dieser Saison haben die Nagelsmänner nach einer 1:0-Führungen bereits 26 Punkte verspielt, mehr als jedes andere Bundesligateam. Am letzten Spieltag in Mönchengladbach lag die TSG gleich dreimal in Führung, am Ende reichte es nur zu einem 3:3 Unentschieden.
Bei den Gastgebern sind mit Bicakcic, Pavel Kaderabek, Florian Grillitsch und Mark Uth gleich vier Akteure mit der 4. Gelben Karte vorbelastet.

Fotos: Kraichgaufoto

Kramaric enteilt seinem Gegenspieler, Kaderabek im Zweikampf mit zwei Kölnern, und Kramaric (Mitte) im Zweikampf

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