Ein weiteres Highlight in der 90-jährigen Rohrbacher Vereinsgeschichte

SV-Trainer Heger verfolgt das KSC-Spiel vom Urlaubsort in Alicante

Der SV Rohrbach/S. schreibt Pokalgeschichte und trifft nach dem Sieg in der ersten Runde des Badischen Pokalwettbewerbs beim FC Dossenheim und dem Heimsieg über den FC Badenia St. Ilgen in der 3. Runde auf Drittligist Karlsruher SC. Als Spieltermin ist Mittwoch, 16. August (oder 22./23.8. als Alternative) im Gespräch. Unbeschreiblich groß war der Jubel im Sinsheimer Stadtteil, als das Traumlos nach einem hart erkämpften 2:0-Sieg perfekt war. Unterdessen machte man sich schon erste Gedanken für die organisatorische Planung für diese sportliche Highlight, das nach dem Freundschaftsspiel am 10. Juli 1990 gegen Bundesligist Borussia Mönchengladbach im Rahmen der damaligen Clubhauseinweihung zweifellos zum zweiten fußballerischen Höhepunkt der 90-jährigen Rohrbacher Vereinsgeschichte wird.

SVR-Coach Joachim Heger (li.) schaut etwas verärgert. Ob er in diesem Moment daran gedacht hat, dass er gegen den KSC urlaubsbedingt fehlen wird? Daneben Thomas Münkel

KSC sorgt für volles Haus und viele organisatorische Planungen

Wolfgang Mrasek, 3. Vorsitzender des SVR, gegenüber bwa-sport.de: „Ich gehe davon aus, dass sich spätestens am Dienstag der Badische Fußballverband zusammen mit uns und der Stadt Sinsheim vor Ort trifft, um die Gegebenheiten zu besichtigen. Wir sind uns bewusst, dass dies ein sehr großes organisatorisches Event wird. Da wir schon zwei Mal im BFV-Pokal den SV Waldhof Mannheim zu Gast hatten, haben wir einige Erfahrungen, wenngleich der KSC deutlich mehr Zuschauer anlocken wird. Schon jetzt hoffe und wünsche ich, dass trotz der Urlaubszeit viele unser Mitglieder den Verein bei den umfangreichen Arbeiten, die so ein Spiel mit sich bringt, tatkräftig unterstützen werden. Rein gefühlsmäßig rechne ich mit rund 1.500 Zuschauern.“

"Vielleicht komme ich im KSC-Trikot"

SV-Jugendleiterin Jutta Kastner freut sich ebenso: „Schon seit Kindheit bin ich KSC-Fan. Natürlich ist das ein einmaliges Erlebnis, dass wir diesen Traditionsverein bei uns in Rohrbach zu einem Pflichtspiel zu Gast haben. Ob ich die Partie im KSC-Trikot vor Ort verfolge, möchte ich noch offen lassen. Auf alle Fälle dürfen wir uns auf ein tolles Fußballfest freuen.“

Im Wildparkstadion zu spielen wäre auch ganz toll

Simon Dowalil, zweifacher Torschütze und Matchwinner, konnte es kaum fassen: "Die letzten Wochen geisterte immer wieder der KSC durch die Köpfe der Spieler, jetzt ist es Wirklichkeit geworden - der absolute Wahnsinn. Es wird für uns sicherlich das größte Spiel, das wir in unserer Karriere machen werden. Wir Spieler haben uns schon Gedanken darüber gemacht, ob man ein solches Spiel in Rohrbach überhaupt austragen kann. Wir sind da überhaupt nicht im Bilde. Wenn wir im Wildparkstadion spielen würden, wäre das auch etwas Besonderes."

"Noch vier Siege bis zum DFB-Pokal"

Kapitän Thomas Münkel kommt als großer KSC-Fan in Gewissenskonflikte: (lacht) "Natürlich möchte ich jetzt nicht meinen Lieblingsverein in der 3. Pokalrunde aus dem Wettbewerb schießen. Anders betrachtet brauchen wir jetzt nur noch vier Siege bis zur Qualifikation für den DFB-Pokal. Im Ernst: Vor drei Wochen bei der Meisterschaftsfeier haben wir den BFV-Pokal noch als sehr unattraktiv abgestempelt, uns wenig Chancen für das Weiterkommen ausgerechnet. Als die Auslosung in Sandhausen bekannt wurde, haben die ersten schon zu träumen begonnen. Jetzt heißt es nur noch Spaß haben und genießen.“

Spannende Frage: Wieviel Zuschauer fast das Sportgelände des SV Rohrbach/S. zum Pokalspiel gegen den Karlsruher SC?

Nach dem Spiel äußerten sich die beiden Trainer gegenüber bwa-sport.de zum Spielverlauf:

"Meine Jungs machten nicht den Eindruck, dass sie heiß auf den KSC waren"

Sebastian Gau (Trainer St.Ilgen): „Der Sieg für Rohrbach geht in Ordnung. Der Gegner war heute viel spritziger als meine Mannschaft und wirkte auch viel weiter in der Vorbereitung. Der frühe Rückstand spielte dem SV in die Karten und wir taten uns sehr schwer, gegen die dicht gestaffelte Hintermannschaft Akzente zu setzen. Die schnellen Spitzen haben uns einige Probleme bereitet. Als Trainer hätte ich auch gerne gegen den KSC gespielt, aber wenn man heute meine die Jungs gesehen hat, bekam man nicht den Eindruck, als wenn alle auf den möglichen großen Gegner heiß gewesen wären. Wir haben jetzt drei Wochen harte Vorbereitung. Glückwunsch an Rohrbach und viel Spaß in der nächsten Runde.“

Trainer Heger drückt seinem Team gegen den KSC von der Costa Blanca aus die Daumen

Joachim Heger (Trainer SV Rohrbach/S.): "Das frühe Tor war wichtig. Wir waren von Beginn an gleich präsent, giftig in den Zweikämpfen und haben die Räume gut besetzt. St. Ilgen kam zu wenig zwingenden Torchancen. Wichtig war, dass wir die Bälle nicht planlos nach vorne geschlagen haben, sondern von hinten heraus immer wieder versuchen haben zu spielen. Das Freilaufverhalten im Mittelfeld hat mir sehr gut gefallen. Simon Dowalil hat uns erst am Samsstag und dann heute zum Sieg geschossen - es war sein Wochenende. Wir haben jetzt unser Wunschlos und ich als Trainer bin etwas traurig, da ich urlaubsbedingt am 16. August nicht dabei sein kann. Ich werde der Mannschaft von Alicante aus die Daumen drücken. Ich wünsche mir, dass wir gegen den großen Favoriten ein bis zwei Möglichkeiten bekommen und das Ergebnis im einstelligen Bereich halten können. Da es in der Umgebung sehr viel KSC-Fans gibt, rechne ich mit vielen Zuschauern.“

Fotos: BWA.

Enttäuschte Blicke auf der Trainerbank von St. Ilgen. Trainer Sebastian Gau (stehend) kann es nicht fassen.

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