Enttäuschende Nullnummer beim Derby TSV Steinsfurt – SV Rohrbach/S.

Eichhörnchen-Taktik ging auf

Das Fazit von TSV-Trainer Mike Schlauch viel entsprechend positiv aus: „Die Stimmung war heute auf dem Platz. Der Punkt war für uns glücklich, Rohrbach war einen Tick besser und hätte den Sieg verdient gehabt. Auf der anderen Seite hätten wir mit etwas Glück auch ein Tor machen können.“ Der Spielertrainer war mit dem Punkt hochzufrieden: „Es war ein hart erkämpfter Punkt, der zu unserem Ziel der Eichhörnchen-Taktik mit Punkt für Punkt zu ergattern, sehr gut passt. Die widrigen Platzverhältnisse kamen eher uns zu Gute, was sich sicherlich in den nächsten Wochen wettermäßig nicht ändern wird.“

Personelle Katastrophe

Auf der anderen Seite überwog eher Unzufriedenheit und Enttäuschung, hatte man sich doch nach einer intensiven und positiven Vorbereitung deutlich mehr erhofft. Für SV-Trainer Joachim Heger war es aus personeller Sicht zudem eine Katastrophe: „Es war heute von uns zu wenig. Es kam vieles zusammen, vor allem in personeller Sicht. So etwas habe ich in der Art noch nie erlebt. Gestern erreichten mich reihenweise krankheitsbedingte Absagen. Nachdem wir am Donnerstag beim Abschlusstraining noch 14 Feldspieler auf dem Papier hatten, standen heute nur noch 10 Spieler zur Verfügung, von denen Dennis Bauer und Jonas Langenbach zudem noch von der Vorwoche angeschlagen waren. So mussten wir auf zwei Spieler der 2. Mannschaft zurückgreifen, die zuvor selbst noch gespielt hatten.“

Probleme mit Platz und Gegner

Doch dies sollte nicht als Entschuldigung dienen. Heger: „Wir hatten mit den schlechten Platzverhältnissen und der aggressiven Spielweise des Gegners große Probleme. Dennoch hatten wir drei hochkarätige Chancen, die zum Sieg gereicht hätten. Steinsfurt stand massiv in der eigenen Hälfte und hoffte auf Konter, vorne hatten sie kaum Möglichkeiten.“

Vogt mit der größten Chance in Hälfte 1

Zum Spielverlauf gibt es wenig zu berichten. Die Gastgeber standen tief in der eigenen Hälfte, machten die Räume eng und verteidigten mit viel Einsatz und Leidenschaft aufopferungsvoll. Rohrbach/S. tat sich gegen diese Herangehensweise schwer und spielte viel zu unkonzentriert, ungenau und umständlich. Es fehlte an Überraschungsmomenten und Spielideen. Die beste Möglichkeit in der 1. Hälfte hatte SV-Stürmer Christian Vogt, der nach Vorarbeit von Langenbach aus spitzem Winkel frei zum Torabschluss kam, jedoch den Ball überhastet neben das leere Tor setzte (32.). Wenig später setzte Joscha Rupp den Ball aus zehn Metern zentraler Position  übers TSV-Tor (35.).

Authenrieth vergibt hundertprozentige Chance

Eine noch klarere Chance bot sich zu Beginn der 2. Hälfte erneut den Gästen, nachdem sich Langenbach im Eins-gegen-Eins gegen den TSV-Keeper außerhalb des Strafraums durchgesetzt hatte und vors Tor passte, wo Lukas Authenrieth aus zwei Metern Entfernung das Kunststück fertig brachte und den Ball übers leere Tor setzte (52.).

Javori und Authenrieth scheitern

Steinsfurts erste erwähnenswerte Chance datierte aus der 70. Minute, als Sphend Javori nach einer Ecke im allgemeinen Durcheinander im SV-Strafraum an den Ball kam und übereifrig aus der Drehung neben das Tor zielte. Kurz darauf hatte Authenrieth erneut die Führung auf dem Fuß, als er aus kurzer Distanz am fehlerfreien Steinsfurter Torhüter Jonas Richter scheiterte (75.).

Allgeier einen Schritt zu spät

In der Schlussviertelstunde konnte der TSV sich zwar etwas befreien und selbst Angriffe inszenieren, blieb aber dabei zu ungefährlich. In den Schlussminuten hätte der eingewechselte Tim Allgeier noch den Gästesieg perfekt machen können, doch er kam vor dem TSV-Tor einen Schritt zu spät an den Ball (88.). So blieb es letztendlich beim torlosen Remis, das Steinsfurt im Abstiegskampf einen wichtigen Punkt bescherte, während Rohrbach/S. es erneut versäumte, sich in die obere Tabellenhälfte zu schießen.

Steigerung gegen Tabellenführer SG Waibstadt nötig

Am nächsten Spieltag empfängt der SV Rohrbach/S. am Sonntag, den 5. März um 15:30 Uhr den Tabellenführer SG Waibstadt. Trainer Heger erwartet hierbei von seiner Mannschaft eine deutliche Leistungssteigerung: „Ich erwarte da ein völlig anderes Spiel gegen einen Gegner, der auch mitspielt und sich nicht so in die Defensive versteckt wie Steinsfurt“. 

Fotos: BWA