Enttäuschender Saisonabschluss: TSG geht in Gladbach 1:5 unter

Nach neuntem sieglosen Spiel in Folge wird die Kritik immer größer

Der Negativlauf der TSG Hoffenheim nahm auch am letzten Bundesligaspieltag der Saison 2021/22 seine Fortsetzung. Das Team von Trainer Hoeneß unterlag bei Borussia Mönchengladbach mit 1:5 und blieb somit auch im neunten Spiel in Folge sieglos und beendet ihre 13. Erstligasaison auf Platz 9. Eine Endplatzierung, die nach der zwischenzeitlichen Chance sogar auf einen Champions League-Platz am Ende eine große Enttäuschung ist. Die Enttäuschung war bei TSG-Keeper Baumann entsprechend groß: „Wir waren so lange oben dabei, das Ziel Europa war greifbar – das ist dann am Ende einfach enttäuschend.“

Die Kritik am Trainer wird größer

Von den zuletzt möglichen 27 Punkten holten die Kraichgauer nur magere drei Zähler, was nach der damit verpassten Europapokalteilnahme nicht spurlos am Trainer vorbei gehen wird. Die Kritik an Hoeneß wird in Fankreisen zunehmend größer. In den nächsten Tagen wird intern einiges zu besprechen und aufzuarbeiten sein. Gesellschafter Hopp spricht am nächsten Samstag bei der Mitgliederversammlung in der Sinsheimer Arena auch über die aktuelle sportliche Situation. Man darf jetzt schon darauf gespannt sein, zumal der Mäzen sein Saisonziel mit Platz 6 oder besser deutlich formuliert hatte.

Für TSG-Keeper Baumann gilt es jetzt intern einige Dinge zu klären

TSG mit optimalem Start

Die Hoffenheimer starteten optimal in die Partie und gingen bereits nach drei Minuten in Führung. Nach einer Hereingabe von der rechten Seite von Skov drückte Kramaric völlig freistehend den Ball aus kurzer Distanz über die Torlinie zum 1:0 (3.). Die Gäste machten weiter Druck und hätten nach gut einer Viertelstunde erhöhen können. Nach einer Flanke von Raum landet der Ball bei Kramaric, der jedoch aus elf Metern knapp am linken Eck vorbei schoss (16.).

Abwehrfehler lassen Gladbach das Spiel drehen

Mit zunehmender Spieldauer kamen die Gladbacher immer besser ins Spiel und profitierten von einem folgeschweren Fehler der Hoffenheimer im deren Strafraum. Der Ball landete bei Plea, der mit seinem Schuss zunächst an Torhüter Baumann scheitert, aber Kapitän Stindl den Abpraller zum 1:1-Ausgleich abstaubte (26.). Doch es war nicht das einzige großzügige Gastgeschenk der Kraichgauer. Kurz vor der Halbzeitpause passte Akpoguma im eigen Strafraum den Ball zu Vogt, der Gegenspieler Embolo hinter sich nicht sah und beim Versuch den Ball wegzuschlagen das Bein des Gladbachers traf. Den berechtigten Strafstoß verwandelte Plea sicher zur erstmaligen VfL-Führung (43.). Doch es kam noch schlimmer für die Blau-Weißen: Nach tollem Pass von Neuhaus dribbelte Hofmann aufs TSG-Tor zu, umkurvte Baumann und traf aus halbrechter Position zum 3:1-Pausenstand für die Fohlen (45.+1).

TSG-Coach Hoeneß wird nach dem enttäuschenden Abschneiden in der zweiten Rückrundenhälfte sich einige Kritik gefallen lassen müssen

Gladbach lässt der TSG keine Chance

Die Gladbacher machten auch in der zweiten Hälfte da weiter, wo sie zuvor aufgehört hatten. Nach Pass von Hofmann lief Embolo allein aufs TSG-Tor zu und erhöhte mit einem Heber über Baumann auf 4:1 (53.). Embolo, Friedrich und Stindl verpassten kurz darauf gute Möglichkeiten zu Torerfolgen zu verwerten (56., 57., 58.). Ein weiterer Abwehrschnitzer von Akpoguma ließ die Gastgeber dann erneut jubeln. Nach einem weiten Ball wollte der Hoffenheimer Abwehrspieler klären, doch sein Kopfball landete direkt vor den Füßen von Hofmann, der aus kurzer Distanz zum 5:1 traf (68.).

Comeback von Eisen-Ermin

In der Schlussphase hatten die Nordbadener ihre einzig erwähnenswerte Chance in Hälfte 2: Nach einer Raum-Flanke verfehlte Proschwitz bei seinem ersten Bundesligaeinsatz mit einem Flugkopfball das Tor nur um Zentimeter (82.). Wenig später feierte nach 592 Tagen Verletzungspause Publikumsliebling Bicakcic sein Comeback (86.). Die jungen Tohumcu und Proschwitz absolvierten zudem ihr Bundesliga-Debüt. Sie sind die Spieler 152 und 153 der TSG in der höchsten deutschen Spielklasse.

"Intern gibt es nun einige Dinge zu klären"

Baumann äußerte sich wie so oft als einer der wenigen zum enttäuschenden Abschneiden: „Die Niederlage ist die Krönung der vergangenen Wochen. Es sind viel zu viele Gegentore in dieser Saison. Wir können nicht mit solchen Auftritten wie in den vergangenen neun Spielen in die neue Saison gehen. Intern gibt es nun einige Dinge zu klären. Es ist unerklärlich, wie wir eingebrochen sind. In mir herrscht eine große Leere. Ich kann mich nur bei den Fans entschuldigen, man kann nicht so eine Leistung zeigen.“ Auch Hoffe-Coach Hoeneß zeigte sich frustriert: „Wir haben das Spiel einfach hergeschenkt. Bei uns sind heute erneut viele Spieler ausgefallen. Die Saison war über zwei Drittel sehr gut, aber die Serie zum Ende überschattet das. In dieser Phase ist die Saison kaputtgegangen.“

Statistik:

Borussia Mönchengladbach: Sommer – Lainer (74. Scally), Friedrich (80. Ginter), Bensebaini, Netz – Koné, Neuhaus – Hofmann (80. Kramer), Stindl (74. Herrmann), Plea – Embolo (63. Thuram)
TSG Hoffenheim: Baumann – Akpoguma (86. Bicakcic), Vogt, Posch, Raum – Baumgartner, Samassekou (64. Che), Stiller (86. Tohumcu) – Skov (64. Rudy), Bruun Larsen (64. Proschwitz) – Kramaric
Tore: 0:1 Kramaric (3.), 1:1 Stindl (26.), 2:1 Plea (43. /Foulelfmeter), 3:1 Hofmann (45. +1), 4:1 Embolo (53.), 5:1 Hofmann (68.)
Schiedsrichter: Osmers (Hannover)
Zuschauer: 50.395

Fotos: Kraichgaufoto

Botschaft aus dem Gästeblock in Gladbach

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