Erneute Hoffenheimer Niederlage in einem Spiel der Rekorde

Negativlauf setzt sich fort - TSG verliert 2:0 in Mainz

Die Negativserie der TSG Hoffenheim nimmt am 21. Bundesligaspieltag eine weitere Fortsetzung. Die Kraichgauer kassierten beim 0:2 in Mainz ihre vierte Pflichtspielniederlage in Serie und rutschten in der Tabelle runter auf Platz 8, mit nur einem Punkt Vorsprung vor dem Zehnten Mainz 05. Die Treffer für die am Ende glücklicheren Rheinessen erzielten in der Schlussphase innerhalb von vier Minuten Lee (79.) und Niakhate (83./Handelfmeter). Für das Team von Trainer Hoeneß war es zugleich die 100. Auswärtsniederlage in der höchsten deutschen Spielklasse seit dem Aufstieg 2008. Es war eine durchaus vermeidbare (Jubiläums-)Niederlage, die sich nahtlos an das 1:2 bei Union Berlin und dem 2:3 gegen Borussia Dortmund anreihen konnte. Die TSG zeigte eine solide, teils recht ansehnliche Leistung mit der Mehrzahl an Torchancen, bei der sie es nur versäumte, die entscheidenden Tormöglichkeiten effizienter zu nutzen. Und wie schon in den vergangenen Partien kam dann auch noch Pech hinzu, oder besser formuliert das Aluminium stand wieder im Weg. Nach den beiden Pfostentreffern von Rutter und Dabbur erhöhte sich die Quote auf 14 Aluminiumtreffer, was zugleich Liga-Höchstwert ist.

Hängende Köpfe bei Hübner (li.9 und Grillitsch. Die Enttäuschung nach der vierten Niederlage in Folge in groß.

Höhepunktarme erste Spielhälfte

Die Kraichgau begannen mit einem 4-2-3-1-System und hatten anfangs mehr Spielanteile. Bereits nach vier Minuten bot sich die Chance zur Führung, nachdem Rutter eine Kramaric-Flanke an den linken Pfosten köpfte. Die Gastgeber taten sich schwer ins Spiel zu finden und kamen in einer wenig unterhaltsamen, einer von Taktik geprägten und umkämpften ersten Hälfte kaum gefährlich in Torraumnähe. In einem Duell zweier stabil stehender Defensivreihen fehlte es an Überraschungsmomenten. Folglich führte diese Neutralisierung zu einer torlosen, wenig begeisterden ersten Hälfte.

Zweiter Pfostentreffer für die TSG

Die Gäste kamen engagierter aus der Halbzeitpause und hatten erneut Pech, als Dabbur mit einem Kopfball am Mainzer Pfosten scheiterte (47.). Die Partie schien nun endlich an Fahrt aufzunehmen, nachdem beide Torhüter mit Glanzparaden mögliche Rückstände verhinderten. Zunächst parierte Zentner einen Kramaric-Schuss (48.) und wenig später wehrte Baumann einen Distanzschuss des Mainzers Stach zur Ecke ab (52.). Doch danach verflachte das Geschehen wieder, es kam auf beiden Seiten kein Tempo ins Spiel, jegliches Risiko wurde vermieden. Erst als Bebou aus spitzem Winkel das Außennetz des Mainzer Tores traf (64.) wurde es lebhafter. Die bis dahin größte FSV-Chance bot sich Onisiwo, der aus kurzer Distanz aus der Drehung am Tor vorbei schoss (67.). Fast im Gegenzug verpasste Stiller nach einer Raum-Flanke per Kopfball die TSG-Führung (68.). Das Spiel wurde lebhafter und chancenreicher. Beide Teams agierten zielstrebiger, gingen mehr Risiko.

Abwehrchef Vogt (Mitte) empfiehlt eine interne Ausprache

Doppelpack der Mainzer entscheidet das Spiel

Und doch fiel etwas überraschend zu diesem Zeitpunkt die Mainzer Führung durch den eingewechselten südkoreanischen Nationalspieler Lee, der nach einem Fehlpass von Raum einen Gegenangriff nach herrlichem Doppelpass mit Onisiwo eiskalt zum 1:0 abschloss (79.). Für den Mainzer Sportdirektor Schmidt fiel der Führungstreffer zu einem ganz wichtigen Zeitpunkt: „Das Tor zum 1:0 war für uns wie ein Frustlöser in einer Phase, wo wir nicht gut im Spiel waren.“ Die endgültige Entscheidung ließ nicht lange auf sich warten. Nach einem unbeabsichtigten Handspiel von Geiger, der den Ball reflexartig mit ausgestrecktem Arm berührte, entschied Schiri Dingert mit Hilfe des Videobeweises auf Strafstoß. FSV-Kapitän Niakhate ließ sich diese Chance nicht nehmen und verwandelte sicher zum 2:0-Endstand (83.). Für die Rot-Weißen war es der 33. verwandelte Elfmeter in Folge, was zugleich Bundesligarekord ist. Einen weiteren Ligarekord stellten die Mainzer mit dem fünften Heimsieg in Folge ohne Gegentreffer auf. Trainer Svensson hat seine Erfolgsserie gegen die Hoffenheimer weiter ausgebaut und konnte mit seiner Mannschaft das Ergebnis aus dem Hinspiel wiederholen.

Fehlendes Glück, kein Lohn und intern schärfer die Meinung sagen

TSG-Stürmer Kramaric vermisst das nötige Glück: „Ich glaube, dass wir das etwas bessere Team waren, aber das ist nicht entscheidend. Es geht um Tore und die haben wir nicht erzielt. Das Glück ist aktuell nicht unserer Seite.“ Sturmpartner Dabbur vermisst den verdienten Lohn: „Am Ende zählen nur die Tore. Die Leistungen haben zuletzt eigentlich gestimmt, aber leider bekommen wir nicht die Ergebnisse als Lohn. Das müssen wir nun analysieren, damit es nächste Woche besser klappt.“ Und für Abwehrchef Vogt würde eine Aussprache gut tun: „Wir können uns jetzt intern auch mal ein wenig schärfer die Meinung sagen und den Finger in die Wunde legen. Wir stehen als Team zusammen, darum ist das okay und darum kommen wir aus dieser Situation auch wieder raus.“
Gelegenheit wieder in die Erfolgsspur zu kommen haben die Nordbadener am Sonntag, den 13. Februar im Heimspiel gegen Arminia Bielefeld. Die Partie des 22. Spieltages findet um 17.30 Uhr in Sinsheim statt.

Statistik:

1. FSV Mainz 05: Zentner – Bell, Hack, Niakhate – Widmer, Stach (89. Stöger), Aaaron – Barreiro (67. Lee), Boetius (67. Kohr) – Burkhardt (87. Szalai), Onisiwo (87. Burgzorg)
TSG Hoffenheim: Baumann – Posch (63. Nordtveit), Vogt, Hübner (62. Grillitsch) – Bebou (84. Bruun Larsen), Geiger, Stiller, Raum – Kramaric – Dabbur (62. Baumgartner), Rutter
Tore: 1:0 Lee (79.), 2:0 Niakhate (83./Handelfmeter)
Schiedsrichter: Dingert
Zuschauer: 6.800

Fotos: Kraichgaufoto

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