Es rollt wieder der Ball – wenn auch nur eingeschränkt

TSG Hoffenheim hat den Trainingsbetrieb wieder aufgenommen

Der Deutsche Fußball-Bund hat vergangene Woche nochmal ausdrücklich darauf verwiesen, dass sich die Amateurvereine auf eine weitere, zeitlich unbefristete Aussetzung des Trainings- und Spielbetriebs einstellen müssen. Dabei mahnte der DFB im Sinne der Bekämpfung des Coronavirus strenge, Folge zu leisten. Die Spielklassen unterhalb der Regionalliga müssen sich streng an die Verfügungen und Vorgaben der zuständigen Gesundheitsbehörden halten und sich an diesen orientieren. Am Sonntag hat nun das Gesundheitsministerium und das Ministerium für Kultur, Jugend und Sport den Profi- und Spitzensportlern die Erlaubnis erteilt, ab dieser Woche wieder unter bestimmten Bedingungen den Trainingsbetrieb aufzunehmen.

Das TSG-Trainerteam beim ersten Einsatz nach der Corona-Zwangspause

Nicht mehr als vier Spieler dem Platz

Auch bei der TSG Hoffenheim rollt seit Wochenbeginn erstmals wieder der Ball auf dem Trainingsgelände im Dietmar Hopp-Sportpark in Zuzenhausen. Unter strengen Abstands- und Hygieneauflagen trainieren die Profis auf allen vier Trainingsplätzen unter ungewohnten Bedingungen. Es wurde in Zweierpärchen trainiert, wobei nicht mehr als vier Spieler gemeinsam auf dem Platz standen. Jeder Spieler war dadurch eine Stunde auf dem Spielfeld und absolviert danach mit weiträumigem Abstand noch eine Einheit im Kraftraum.

Die Freude, den Ball zu berühren war groß

TSG-Trainer Alfred Schreuder hat mit seinem Trainerteam einen detaillierten Plan erstellt, wer und wann sich auf dem Trainingsplatz befindet. „Die Jungs haben sich richtig gefreut, endlich wieder den Ball zu berühren. Wir haben den ganzen Tag genutzt, damit wir nicht zu viele Spieler gleichzeitig auf dem Gelände und auf dem Platz hatten“, sagte der 47-jährigen Niederländer zum Auftakt und machte dabei deutlich, wie sehr man sich gefreut hat, sich wieder zu sehen. Zuletzt hatten die Kraichgauer am 16. März gemeinsam trainiert. Während der Corona-Zwangspause haben sich die Profis zu Hause fitgehalten.

Bis mindestens Anfang Mai ruht der Bundesliga-Fußball, dann soll es mit Geisterspielen weitergehen

Langsam wieder an den Rythmus herantasten

Bis auf die Rekonvaleszenten Sargis Adamyan, Munas Dabbur und Ishak Belfodil sowie dem mit Sprunggelenksproblemen behafteten Andrej Kramaric waren alle Profis anwesend. Es wurde dabei deutlich, dass es noch ein langer Weg bis zur Normalität werden wird. Anstatt einer Mannschaftsbesprechung bzw. Teamsitzung ging es nach dem Duschen für jeden Spieler gleich wieder nach Hause. Unter diesen eingeschränkten Möglichkeiten soll es in dieser Woche mit der Zielsetzung weitergehen, sich bestmöglich wieder an den Trainings- und Spielrythmus heranzuführen, auch wenn außer diversen Passübungen nicht sonderlich mehr möglich ist. Schreuder konnte vom ersten Trainingstag viel Positives abgewinnen: „Wir wissen, dass wir uns in einer schweren Periode für die ganze Welt befinden. Aber heute konnten wieder unsere Arbeit machen - das war ein schöner Tag.“

Die Spieler wurden auf die neue Situation gut vorbereitet

Um die Spieler und engsten Mitarbeiter noch einmal zu sensibilisieren, hatte die TSG unter anderem ein Video produziert, in dem Mannschaftsarzt Dr. Ralph Kern und Physiotherapeut Peter Geigle konkret auf die wichtigsten Maßgaben eingingen. „Wir wollen damit explizit auf die grundsätzlichen Anordnungen hinweisen und über angepasste Verhaltensregeln für den Aufenthalt im Trainingszentrum sowie den Umgang mit den Teamkollegen informieren“, sagte Hoffenheims Direktor für Profifußball Alexander Rosen.

Es kann nur mit Geisterspielen weitergehen

Die Deutsche Fußball-Liga plant Anfang Mai mit der Fortsetzung der Bundesliga-Rückrunde, jedoch ohne Zuschauer. Allein aus wirtschaftlichen Gründen ist eine Fortsetzung des Spielbetriebs unabweichlich, für manche Vereine sogar existenzbedrohlich. Für eine Weiterführung des Ligabetriebs mit Geisterspielen haben sich laut einer Umfrage des Meinungsforschungs-Instituts Forsa im Auftrag von RTL und ntv 60 Prozent der Befragten ausgesprochen - 24 Prozent sprachen sich dagegen aus.

Fotos: Kraichgaufoto

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