Für Fabian Johnson ist Brasilien ein Traum

Fabian Johnson, Hoffenheims Noch-Außenverteidiger und künftiger Mönchengladbacher, bestritt bislang 20 Länderspiele für die USA. Die folgenden Partien werden für den zurückhaltenden, stillen gebürtigen Münchner zu ganz besonderen zählen. Für ihn ist die Nominierung für die FIFA-Weltmeisterschaft in Brasilien ein Traum. Im Gegensatz zu WM-Mitfavoriten Deutschland, ist die sportliche Zielausrichtung der USA ausschließlich auf ein positives Abschneiden in der Gruppenphase ausgerichtet, um die Voraussetzung für ein Weiterkommen zu schaffen.
Aufgrund der zeitintensiven Flugstrecke, ist es für Johnson, dessen Vater und der Vater seiner Mutter in den Staaten leben, schwierig die Familienangehörigen öfters zu besuchen. Johnson: „Auch wenn ich es nicht so oft schaffe in die USA zu fliegen, freue ich mich immer die Verwandten zu sehen. Die Leute in den Staaten sind sehr freundlich und offen. Ich bin gerne da.“ Im Vergleich zu anderen großen Fußballnationen geniest der Fußball in den USA einen geringeren Stellenwert. Johnson: „Fußball rangiert in seiner Popularität immer noch hinter Baseball und Basketball, wenngleich er in den letzten Jahren enorm aufgeholt hat. Die Zahl der kickenden Masse hat deutlich zugenommen.“
Welche endgültige Position der 26-jährige im US-Team einnehmen wird, weiß er selbst noch nicht so recht: „Im letzten Testspiel habe ich vor der Abwehr im Mittelfeld gespielt. Wie das in Brasilien sein wird, kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen.“ Dafür um so mehr zur Stärke des Teams: „Wir haben einen super Teamspirit, sind körperlich, athletisch sehr fit. Jeder im Team würde sich für den anderen zerreisen, alles für den anderen geben.“
Der Linksfuß hält große Stücke von Nationalcoach Jürgen Klinsmann: „Der Trainer ist besonders ehrgeizig, möchte das beste aus jedem einzelnen herausholen. Er sucht die Herausforderung, kann sehr gut motivieren.“ Welche beratende Rolle der ehemalige deutsche Bundestrainer und Weltmeister von 1974 Berti Vogts im US-Team einnehmen wird, weiß auch Johnson nicht: „Dies werden wir noch rechtzeitig vor dem Turnier erfahren, spätestens vor dem letzten Vorrundenspiel gegen Deutschland.“
Die US-Boys haben eine schwere Gruppe mit Deutschland, Portugal und Ghana erwischt. Johnson: „Wenn wir das erste Match gegen Ghana gewinnen, ist alles möglich. Auf Deutschland schauen wir erst, wenn die beiden ersten Vorrundenpartien gespielt sind. Ich mache mir über die Deutschen wenig Gedanken, konzentriere mich nur auf unser Team. Was ich Deutschland zutraue, ist relativ nebensächlich. Erst kurz vor dem Gruppenspiel beschäftige ich mich mit dem Gegner.“
Reisestrapazen siegt der künftige Gladbacher für alle Teilnehmer gleichermaßen. Johnson: „Unser Trainer hat uns schon auf die Reisestrapazen vorbereitet. Mit langen Anfahrtswegen und klimatischen Unterschieden müssen alle Mannschaften zurecht kommen. Alle müssen damit umgehen und versuchen, das beste daraus zu machen.“ Einige Tipps diesbezüglich und über dessen Heimatland, gab es schon im Vorfeld von Teamkollege Roberto Firmino.
Als einer der wenigen sieht Johnson, der sich mit der Nationalelf letzten Mittwoch in San Diego traf, Außenseiter Chile als Geheimfavorit: „Die haben gegen Deutschland im Testspiel eine sehr starke Leistung abgeliefert. Die klimatischen Umstände kommen ihnen zudem noch sehr entgegen. Das Team besteht aus sehr guten Einzelspielern.“
Über die Freizeitgestaltung während des Turniers machen er sich wenig Gedanken. Die wenig zur Verfügung stehende Freizeit wird er mit den Familienangehörigen, die vor Ort sind, verbringen. Handy, Smartphone und jede Menge Hipp-Hopp-CDs müssen natürlich mit.

Fotos: Kraichgaufoto und BWA

Fabain Johnson

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