Gelingt der TSG im zehnten Anlauf ein Sieg in Wolfsburg?

Kann Hoffenheim auswärts nachlegen und sich oben etablieren?

Im spannenden Kampf um die begehrten Europapokalplätze stehen Bundesligist TSG Hoffenheim vor der nächsten Länderspielpause Ende März mit VfL Wolfsburg, VfB Stuttgart, 1. FC Köln, Bayern München und Hertha BSC Berlin anspruchsvolle Gegner bevor. Die Dichte im oberen Tabellendrittel ist außergewöhnlich eng. So trennen von Platz 4 bis 7 die Teams von RB Leipzig, TSG Hoffenheim, SC Freiburg und Union Berlin mit jeweils 34 Punkten auf der Habenseite nur das Torverhältnis. Dahinter lauern mit zwei bzw. jeweils drei Zählern Rückstand der 1. FC Köln, FSV Mainz 05 und Eintracht Frankfurt.

Hoffenheims Bruun Larsen (re.) im Duell mit dem Wolfsburger Roussillon

Defensivstarke Wölfe im Aufwind

Um weiter oben dranzubleiben, muss die TSG zunächst am 23. Spieltag am Samstag (Beginn 15.30 Uhr) beim Tabellenzwölften VfL Wolfsburg bestehen. Das Team von Trainer Kohlfeldt befindet sich im Aufwind, konnte nach zwischenzeitlich sieglosen elf Pflichtspielen bzw. neun Bundesligaspielen zuletzt zwei Erfolge gegen Greuther Fürth (4:1) und Eintracht Frankfurt (2:0) feiern. Und jetzt kommt mit Hoffenheim ein gern gesehener Gast, der in den vergangenen neun Gastspielen (fünf Niederlagen, vier Unentschieden) in der Autostadt sieglos blieb. Für die Wölfe spricht zudem, dass sie im bisherigen Rückrundenverlauf mit nur vier Gegentreffern in fünf Partien einen Ligabestwert aufweisen. Gegner Hoffenheim hat zwar auch nur einen Saison-Gegentreffer mehr kassiert (34), dafür aber deutlich mehr Offensivpower entfacht und mit 43 Treffern fast doppelt so viele Tore erzielt wie der VfL (23).

"Wollen auswärts jetzt nachlegen"

Hoffenheims Trainer Sebastian Hoeneß erwartet ein abwechslungsreiches Spiel: „Es treffen zwei Teams aufeinander, die gewillt sind, nach vorn zu spielen. Das spricht für eine attraktive Partie. Wolfsburg hat nach den zwei Siegen zuletzt wieder ein gestärktes Selbstvertrauen. Uns hat der Erfolg gegen Bielefeld ebenfalls gutgetan. Jetzt wollen wir auswärts nachlegen.“

Samassekou (li.) im Eins gegen Eins mit Wolfsburgs Guilavogui

Interessantes Duell zwischen Raum und Baku

Ein sicherlich interessantes Duell zweier außerordentlicher Sprintspezialisten zeichnet sich auf dem Flügel zwischen Hoffenheims David Raum und Wolfsburgs Ridle Baku ab. Man kann davon ausgehen, dass auf der Außenbahn einiges los sein wird. Jung-Nationalspieler Raum ist in Top-Form, seine gefährlichen Flanken stellen die gegnerische Abwehr immer wieder vor Probleme. Allgemein stellen die Kraichgauer mit bislang 88 Flanken auf den Außenbahnen den Ligabestwert auf.

Geiger und Grillitsch fehlen gelbgesperrt

Ein Problem dürfte hingegen in der Mittelachse der Hoffenheimer aufkommen, denn mit Dennis Geiger und Florian Grillitsch fehlen gleich zwei wichtige Stammkräfte gelbgesperrt. Neben dem gesetzten Diadie Samassekou könnte für Geiger Routinier Sebastian Rudy oder der junge Angelo Stiller auflaufen. Für das zentrale Glied in der Dreierabwehrkette dürfte am ehesten Kevin Vogt in der Grillitsch-Rolle in Frage kommen. Wie der Österreicher schaltete sich auch der technisch versierte 30-jährige Vogt gegen Bielefeld immer wieder als guter Aufbauspieler mit ins Offensivspiel ein. Neben Vogt und Hübner bieten sich Pavel Kaderabek und Kevin Akpoguma für die freiwerdende rechte Defensivseite an.

Kramaric wieder einsatzfähig

Nach Ablauf seiner Corona-Quarantäne kehrt zudem Andrej Kramaric wieder zurück in den Kader. Ob der 30-jährige Kroate jedoch von Beginn an auflaufen wird, ist fraglich. Der Rekordtorschütze hat ernsthafte Konkurrenz im Sturmzentrum bekommen. Der junge Franzose Georginio Rutter bot nicht nur wegen seines Treffers zum 2:0 gegen Bielefeld eine starke Leistung, er entwickelt sich zunehmend auch zum Publikumsliebling. Dahinter präsentierten sich zuletzt Munas Dabbur und Christoph Baumgartner in ausgezeichneter Verfassung. Ein gutes Omen für die Kraichgauer dürften die beiden letzten Duelle gegen die Grün-Weißen sein, denn mit 3:1 und 2:1 behielt man am Ende stets die Oberhand.

"Schwer bespielbarer Gegner"

Hoeneß hat vor dem kommenden Gegner Respekt und lässt sich nicht vom Tabellenstand irritieren: „Es ist eine sehr gut besetzte Mannschaft. Rein personell gehören sie natürlich nicht dahin, wo sie aktuell in der Tabelle stehen. Auch in den Partien vor den zwei Siegen ging es spielerisch bereits in die richtige Richtung. Sie sind schwer zu bespielen.“ Um in der Tabelle weiter oben dran zu bleiben, sollte auch so ein Gegner kein unüberwindbares Hindernis sein. Mit einem Auswärtssieg könnte die TSG ihre gute Ausgangsposition festigen, bei einer Niederlage käme man in den nächsten Wochen wieder verstärkt unter Zugzwang.

Fotos: Kraichgaufoto

Hübner (re.) in Aktion

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