Michael „Charly“ Mildenberger ist leidenschaftlicher Fan der TSG Hoffenheim. Er war schon von Jugend an fußballbegeistert. Als er mit seinen Eltern im Alter von 7 Jahren vom Geburtsort Bruchsal nach Sinsheim-Dühren zog, schloss er sich dort der Jugendabteilung des TSV Dühren an. Der heute 54-jährige Heilerziehungspfleger und Vater dreier Kinder ist seit 2008 ehrenamtlich als Behinderten-Fanbeauftragter der TSG Hoffenheim tätig. Zuvor gründete er zusammen mit einigen Wegbegleitern den „Integrativen TSG 1899 Hoffenheim-Fanclub“. Der sehr umtriebige und engagierte Mildenberger überraschte jetzt mit seiner Ankündigung, seine jahrelange, vorbildliche Tätigkeit bei der TSG zu beenden. Seine Gründe hierfür geben Anlass zum Nachdenken. bwa-sport.de hat sich mit ihm darüber unterhalten.
Kann die Entscheidung der DFL emotional nicht mitgehen
Die Ankündigung am 16.5. „Charly sagt tschüss – Danke für alles – macht´s gut“ überraschte viele. Was sind Deine Beweggründe, nach über elf Jahren Behindertenbetreuung bei der TSG Hoffenheim die Tätigkeiten zu beenden?
Michael Mildenberger: Als Mitarbeiter im sog. „systemrelevanten Bereich“ erlebte ich heftige Wochen, die ja noch nicht vorbei sind. Den neuen Weg der Deutschen Fußball-Liga (DFL), in der aktuellen Situation jetzt schon mit dem Spielbetrieb in den Profiligen zu starten, kann ich emotional nicht mitgehen. Ich bin stolz auf die Werte, welche die TSG Hoffenheim seit Jahren innovativ vertritt und umsetzt, welche aber derzeit in den Hintergrund zu rücken scheinen – wohl auch den wirtschaftlichen Zwängen anderer Clubs geschuldet.