Höchste Zeit für ein Erfolgserlebnis – TSG zu Gast beim Nachbarn Freiburg

Punkte gegen die direkten Tabellennachbarn sind besonders wertvoll

Bei der TSG Hoffenheim zeigt man sich am Ende der Hinrunde 2023/24 nach außen hin mit aktuell 24 Punkten und einer Platzierung in der oberen Tabellenhälfte durchaus zufrieden, aber gemessen an den bislang gezeigten Leistungen hätte es durchaus mehr sein können. Nach 17 absolvierten Bundesligaspielen (7 Siege – 3 Unentschieden – 7 Niederlagen) ist zwar kein Leistungseinbruch wie in der Vorsaison festzustellen, dennoch ist nur ein Sieg aus den zurückliegenden neun Pflichtspielen ein Grund zur Besorgnis.

Wir stehen zurecht da, wo wir aktuell sind

Hoffenheims Trainer Matarazzo über das bisherige Abschneiden

Für TSG-Coach Pellegrino Matarazzo war die Hinserie „ordentlich“. Dennoch sieht auch er deutlich Luft nach oben: „Wir hatten einen guten Start, vor allem, was die Ergebnisse anging. Zum Abschluss haben wir zu wenige Punkte geholt. Wir stehen zurecht da, wo wir aktuell sind. Es ist aber eine sehr gute Ausgangsposition, um in der Rückrunde anzugreifen. Wir haben den Wunsch nach mehr.“

Hoffenheims Kramaric (Nr. 27) im Zweikampf mit Freiburgs Ginter

Niederlage in München schmerzte gleich doppelt

Die 0:3-Niederlage am vergangenen Spieltag beim FC Bayern fiel ergebnistechnisch zwar etwas zu hoch aus und beendet zugleich die Rekordserie der Kraichgauer, die zuvor in 20 Spielen immer getroffen hatten. Chancen, auch in der Allianz-Arena zu treffen gab es reichlich. Allein zwischen der 63. und 65. Minute hätten Maximilian Beier und Andrej Kramaric bei drei Großchancen die Partie beim Stande von 0:1 noch wenden können. Damit endete unnötigerweise die längste Torserie der Hoffenheimer in der Bundesliga.

Das lange Warten auf ein Erfolgserlebnis

Doch es sind nicht nur die Tore die fehlen, sondern die Erfolgserlebnisse. Nur ein Sieg aus den letzten acht Liga-Spielen sowie das Pokal-Aus in Dortmund entfernen die TSG immer weiter von der anvisierten Europapokalteilnahme. Dabei werden bei dem ein oder anderen Hoffe-Fan Erinnerungen an die vergangene Saison wach, als man nach einer positiven Serie urplötzlich von einem Champions League-Platz bis zum Tabellenende durchgereicht wurde und bis zum Schluss um den Klassenverbleib zittern musste.

Eigenes Verschulden

Dies dürfte sich aktuell zwar aufgrund der gezeigten Leistungen in der Art nicht mehr wiederholen, aber es berechtigt zur Ursachenforschung. Unvermögen, Selbstverschulden, fehlende Cleverness und Konzentrationsschwächen bringen die Blau-Weißen Woche für Woche um den Ertrag. Schon sicher geglaubte Punkte, wie im letzten Heimspiel beim 3:3 gegen Aufsteiger Darmstadt 98, werden leichtfertig abgegeben.

Gegen die direkten Tabellennachbarn zählt es besonders

Auf dem aktuell achten Tabellenplatz beträgt der Rückstand zu den internationalen Rängen zwar nur drei Zähler, aber es wäre höchste Zeit, endlich wieder mit einem Dreier sich dem oberen Tabellendrittel zu nähern. Gerade gegen die direkten Tabellennachbarn wären solche Erfolgserlebnisse von großer Bedeutung.

Enttäuschung bei den Hoffenheimern nach der Last-Minute-Niederlage beim letzten Gastspiel im Breisgau

Revanche für die Hinspielniederlage

Beste Gelegenheit bietet sich der TSG am Samstag beim Rückrundenauftakt in Freiburg. Die Breisgauer, die im Hinspiel mit 2:1 als Sieger vom Platz gingen, rangieren mit einem Punkt mehr auf der Habenseite einen Platz vor der Matarazzo-Truppe. Eine Woche später gastiert der starke Aufsteiger 1. FC Heidenheim am Technik-Museum in Sinsheim. Im Hinspiel konnte die TSG eine schon sicher geglaubte Partie in der Schlussphase mit Glück und Geschick noch in einen 3:2-Auswärtssieg wenden.

Für Matarazzo ist es „Zeit für eine Veränderung“

TSG-Trainer Matarazzo, der bislang alle seine sieben Bundesliga-Spiele gegen den SC Freiburg verloren hat, möchte diese Serie endlich beenden: „Es gab viele Spiele in der Vergangenheit, in denen Freiburg aus dem Nichts zugeschlagen hat. Aber: It’s time for a change.“ Unter Druck setzen möchte sich der Italo-Amerikaner aber nicht: „Jedes Spiel ist richtungsweisend. Fakt ist aber auch, dass wir das Ganze in Bewegung bringen möchten. Wir fahren hin, um zu gewinnen.“

Zwei Trainer, die sich mögen und wertschätzen: Streich (li.) und Matarazzo

Freiburgs Fokus liegt auf einer variablen Struktur

Matarazzo zur Freiburger Spielweise

Der SC Freiburg holte in der ersten Halbserie sechs Punkte weniger (25) als in der vergangenen Saison (31), beendete aber dennoch zum fünften Mal in Folge eine Hinrunde in der oberen Tabellenhälfte. Gegen Hoffenheim bestreitet die Streich-Truppe das 800. Spiel bzw. das 400. Heimspiel ihrer Bundesliga-Geschichte. Ein Grund für die Freiburger Erfolgsserie seit Jahren sieht Matarazzo vor allem in der Kontinuität auf der Trainerposition: „Freiburgs Fokus liegt auf einer variablen Struktur. Sie sind sehr beweglich im Aufbauspiel, das macht sie schwer zu pressen. Sie arbeiten auch sehr akribisch an Standards, da sind sie auch wegen Vincenzo Grifo sehr gefährlich. Zuletzt haben sie auch häufig zu Null gespielt.“

Baumann vor 350. Bundesligaspiel

Zu Null spielen möchte auch TSG-Keeper Oliver Baumann in seinem bevorstehenden 350. Bundesligaspiel in der alten Heimat. Der TSG-Kapitän zählte zu den Leistungsträgern der Hinrunde und spielt nach wie vor auf konstant hohem Niveau.

TSG-Keeper Baumann bestreitet bei seinem alten Verein sein 350. Bundesligaspiel

Die Personalsituation:

Neben den Langzeitverletzten Marco John, Mergim Berisha und Dennis Geiger fehlen der gelb-gesperrte Grischa Prömel sowie Diadie Samassékou, der mit der Nationalmannschaft Malis beim Afrika-Cup weilt.

Die bisherigen Duelle:

Die Bilanz spricht für den SC Freiburg. Von 27 Duellen in der Bundesliga gewann Freiburg zehn, die TSG ging in sechs Partien als Sieger vom Feld. Elf Spiele endeten unentschieden.

Fotos: BWA und Kraichgaufoto

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