Hoffenheim hat gegen Bochum noch eine Rechnung offen

Kann sich die TSG für die 2:0-Hinspielniederlage revanchieren?

Nach der Länderspielpause empfängt die TSG Hoffenheim am Samstag um 15.30 Uhr in der Sinsheimer PreZero-Arena den Tabellenzwölften VfL Bochum. In der Partie des 28. Bundesligaspieltages, die unter dem Motto „Afrika-Spieltag“ läuft und in der die Gastgeber mit ganz speziellen Afrika-Trikots auflaufen werden, haben die Kraichgauer gleich doppelten Grund zur Wiedergutmachung. Zum einen gilt es sich für die 0:3-Auswärtsniederlage am letzten Spieltag bei Hertha BSC Berlin zu rehabilitieren und zum anderen für die 0:2-Hinspielniederlage in Bochum zu revanchieren. In beiden Spielen mussten die Nordbadener trotz deutlich mehr Spielanteilen und Ballbesitz sowie einem Chancenplus am Ende ohne Torerfolg die Heimreise antreten.

Ein Tag zum Vergessen

TSG-Trainer Sebastian Hoeneß sagte bei der heutigen Spieltags-Pressekonferenz rückblickend: „Wir haben das 0:3 in Berlin aufgearbeitet, Einzelgespräche geführt und mit den daheimgebliebenen Spielern die Partie analysiert. Bei Hertha BSC mussten wir auf zehn Spieler verzichten, das müssen wir nun in der Belastungssteuerung beachten. Da sind ein paar Dinge zusammengekommen, wir waren alle sehr unzufrieden, vor allem über unsere schwache Leistung. Es war ein Tag, an dem nichts zusammenlief.“

David Raum zählte zu den positiven Erscheinungen im Nationalteam bei den beiden Länderspielen gegen Israel und die Niederlande

Weiterhin dichtes Gedränge um den vierten CL-Platz 

Vor allem die zweithöchste Saisonniederlage in der Bundeshauptstadt war schwer verdaubar, zumal man die große Chance vergab mit einem Sieg gegen die zuvor kriselnden Herthaner sich um zwei Plätze auf den 4. Tabellenplatz zu verbessern. Doch diese Chance bietet sich den Blau-Weißen am Wochenende erneut. Im Duell mit den beiden jeweils nur um einen Punkt besser platzierten Leipzigern und Freiburgern haben die Kraichgauer mit Blick auf den Spielplan gegen Bochum das leichtere Programm, während Freiburg Tabellenführer FC Bayern empfängt und Leipzig zum Zweiten Dortmund muss. "Wir werden Bochum schlagen müssen, um tabellarisch in den Regionen zu bleiben, in denen wir uns sehen und in denen wir bleiben wollen", erklärt der 39-jährige Hoffenheimer Chefcoach und verwies auf die aktuelle Situation, "es geht jetzt in die entscheidende Phase, da ist jedes Spiel wichtig. Du musst jetzt einfach hellwach sein und darfst bei dieser Tabellenkonstellation nichts mehr leichtfertig hergeben."

Bochum ähnlich wie Berlin

Es ist zu erwarten, dass die Bochumer ähnlich wie zuletzt die Berliner am Samstag tief stehen werden und die Räume eng machen, um dann mit schnellem Umschaltspiel sich Torchancen zu erspielen. Für die Hoeneß-Truppe gilt es, entsprechende Lösungen zu finden, um gegen die dicht gestaffelte VfL-Hintermannschaft zu Torchancen zu kommen und diese vor allem effizienter zu verwerten. Beim Bochumer Spielstil hat Hoeneß keine Veränderungen festgestellt: „Sie haben seit dem 2:0-Sieg gegen uns im Hinspiel nicht viel verändert. Sie bleiben gegen den Ball häufig in Manndeckung. Das ist simpel, aber effektiv. Sie streben hohe Balleroberungen und Konter-Tore an und kommen über zweite Bälle, Zweikämpfe und Freistöße in der gegnerischen Hälfte zum Erfolg. Mental und körperlich müssen wir bereit für das Spiel sein. Bochum steht kurz davor sein Saisonziel zu erreichen, die Mannschaft kann frei aufspielen.“

Auch gegen Bochum wird sich, wie hier im letzten Heimspiel gegen die Bayern, die Südtribüne vollbesetzt präsentieren

Heimstärke trifft auf Auswärtsschwäche

Bei den Gastgebern war zuletzt die Heimstärke ihr große Plus. Nur in einem der letzten elf Heimspiele verließ man als Verlierer den Platz. Demgegenüber zählen die Bochumer zu den auswärts schwächeren Teams, nur Mainz 05 und Greuther Fürth haben eine noch schlechtere Auswärtsbilanz vorzuweisen. Bislang standen sich beide Mannschaften in der höchsten deutschen Spielklasse fünfmal gegenüber. Dabei siegte der VfL drei, die TSG zwei Mal. Hoeneß zeigt sich vor dem sechsten Duell optimistisch: „Wir möchten wieder so auftreten, wie wir uns selbst sehen: als geschlossene Einheit, dynamisch und mutig nach vorn spielend. Die Vorbereitung war durch die Bundesliga-Pause nicht ganz optimal, aber damit kennen wir uns ja mittlerweile aus. Wir wollen Bochum schlagen.“

Jetzt hat es Posch erwischt

Personell muss Hoeneß immer wieder umstellen, wenngleich er auf einen ausgeglichenen, gut bestückten Kader zurückgreifen kann. Die Liste an Ausfällen will einfach nicht enden. Nachdem zuletzt in Berlin mit Ihlas Bebou, Florian Grillitsch und Pavel Kaderabek wichtige Leistungsträger wegen COVID-19 ausgefallen waren sowie Benjamin Hübner in der Bundeshauptstadt nach einer Infektion nicht zum Einsatz kam, erwischte es in der Länderspielpause jetzt Verteidiger Stefan Posch. Der 24-jährige Österreicher hatte sich bei der Nationalmannschaft mit dem Coronavirus infiziert und wird gegen Bochum ebenso fehlen wie Fisnik Asllani und die Langzeitverletzten Ermin Bickacic und Robert Skov.

Fotos: Kraichgaufoto

Die beiden TSG-Stürmer Rutter (li.) und Kramaric (re.) in Aktion und Kniefall von Kaderabek - rechts Baumgartner

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