Kapino rettet Sandhausen glücklichen Punkt gegen Düsseldorf

Torloses Remis bringt SVS im Abstiegskampf nicht weiter

Am 25. Zweitliga-Spieltag trennte sich der SV Sandhausen von Fortuna Düsseldorf am heimischen Hardtwald torlos 0:0. Aufgrund des Spielverlaufs und der deutlichen Mehrzahl an Torchancen für die Gäste fühlte sich das Remis für die Kurpfälzer am Ende wie ein gewonnener Punkt an. Dennoch war es im Kampf um den Klassenerhalt deutlich zu wenig, da die Schwarz-Weißen weiterhin auf Abstiegsplatz 17 stehen.Das Fazit von SVS-Präsident Jürgen Machmeier: „Es war ein Unentschieden der besseren Art. Wir haben uns den Punktgewinn hart erarbeitet. Ein Punkt der Moral, auf den wir aufbauen können.“ Das Trainerduo Gerhard Kleppinger und Stefan Kulovits musste mit Tim Kister, Diego Contento, Denis Linsmayer (alle fünfte Gelbe Karte) sowie Aleksandr Zhirov (nach seiner Roten Karte gegen Braunschweig) gleich vier Stammkräfte ersetzen. Für sie rückten Nils Röseler, Philipp Klingmann, Erik Zenga sowie Julius Biada in die Startformation.

 SVS spielt im 4-4-2-System mit Raute

Der SVS begann gegen die Rheinländer mit einem 4-4-2-System mit Raute und damit in veränderter Grundformation. In der Viererkette spielen von rechts Dennis Diekmeier, Gerrit Nauber, Röseler und Klingmann vor Torhüter Stefanos Kapino. Auf der „Sechs“ kam Janik Bachmann zum Einsatz, davor liefen links Zenga und rechts Besar Halimi auf. Biada unterstützte im offensiven Mittelfeld die beiden Spitzen Alexander Esswein und Kevin Behrens.

Sandhausens Stürmer Behrens hatte kaum Toraktionen. Nach seiner gegen Düsseldorf erhaltenen fünften gelben Karte muss er am nächsten Spieltag in Aue pausieren.

Torhüter Kapino in bestechender Form

Die Partie begann in den ersten zehn Minuten mit reichlich Niederschlag, der von massivem Wind begleitet wurde. Den ersten ordentlichen Angriff der Partie fährt der SVS in der fünften Minute, in der Esswein von der linken Seite aus flankte und Behrens den Ball in der Mitte knapp verpasste. Im Anschluss waren die Düsseldorfer bis zum Pausenpfiff das offensiv aktivere Team. Die erste große Gelegenheit der Partie hatte Zimmermann, der aus zwölf Metern mit einem Flachschuss das SVS-Tor knapp verfehlte (13.). Wenig später war es Koutris, der mit einem Distanzschuss an Torhüter Stefanos Kapino scheiterte (21.). Sandhausens griechischer Torhüter stand in der Folge zunehmend im Mittelpunkt und bewahrte sein Team vor einem möglichen Rückstand. Nachdem Fortunen-Stürmer Hennings bei einem Kopfball übers Tor köpfte (25.), lenkte drei Minuten später Kapino mit beiden Händen einen wuchtigen Freistoß von Hennings über die Latte (28.). In der Folge hieß es weiter „Kapino gegen Düsseldorf“: Die Werder-Leihgabe parierte zunächst einen Kopfball von Hofmann aus sechs Metern (32.) und kurz vor der Halbzeitpause einen Schuss aus kurzer Distanz von Zimmermann (45.). Die Gastgeber konnten sich dem Düsseldorfer Dauerdruck kaum erwehren und selbst Entlastungsangriffe starten. Das torlose Remis zur Pause schmeichelte den Sandhäusern nach dem Spielverlauf der ersten 45 Minuten.

Sandhausen stellt um – Düsseldorfs Dominanz lässt nach

Der SVS ging mit einer veränderten taktischen Ausrichtung in die zweite Hälfte und kehrte zum bevorzugten 3-5-2-System zurück. Bachmann rückte in die Abwehrreihe, Zenga spielte allein im defensiven Mittelfeld vor Halimi und Biada. Der SVS konnte das Geschehen zu Beginn des zweiten Durchgangs zunächst in die gegnerische Hälfte verlagern, die ersten Chancen hatte allerdings wieder die Fortuna. Dabei parierte Kapino gleich zweimal stark – zunächst im Eins-gegen-eins-Duell mit Karaman, anschließend beim Nachschuss von Peterson, als er den Ball an die Latte lenkte (52.).

SVS-Coach Kleppinger lobte das Engagement seiner Mannschaft beim glücklichen Punktgewinn.

SVS gegen Ende etwas offensiver

Nachdem die Rheinländer im weiteren Verlauf nur noch wenig Offensivaktionen hatten, befreiten sich die Sandhäuser zunehmend und erspielten sich einige Möglichkeiten. Zehn Minuten vor dem Ende bot sich Karaman eine große Chance, doch erneut war Kapino zur Stelle (80.). Der SVS schafft es danach, offensiv einige gefährliche Situationen zu initiieren, zum finalen Abschluss reichte es aber nicht. Es bleibt nach der umkämpften Partie beim schmeichelhaften Punktgewinn für die Gastgeber. In einem Abnutzungskampf auf rutschigem Geläuf versäumten es die Düsseldorfer vor allem in der ersten Hälfte, das Spiel zu ihren Gunsten zu entscheiden. Sandhausen machte spielerische Mängel durch viel Einsatz und Kampf wett. Allgemein fehlte es den Kurpfälzern erneut an Ideen und Durchsetzungsvermögen im Spiel nach vorn.

"Haben dem Druck standgehalten"

Kapino war ohne Zweifel "Man of the Match". Nach dem Abpfiff sagte er: "Für uns ist es wichtig, dass wir den Punkt gegen einen starken und schwierigen Gegner mitgenommen haben. Das Spiel ist vielleicht nicht so gelaufen, wie wir uns das vorher vorgestellt haben, aber wir haben dem Druck standgehalten."

"Können und müssen mit dem Punkt leben"

Das Fazit von Sandhausens Trainer Gerhard Kleppinger: "Wir können und müssen mit diesem Punkt leben. In der ersten Halbzeit kamen wir nach unserer Systemumstellung leider nicht so gut zurecht. Düsseldorf hat das Spiel breitgemacht, wir haben nicht den richtigen Zugriff auf den Gegner bekommen. In der zweiten Halbzeit haben wir umgestellt, da hat es dann etwas besser funktioniert. Wir haben dann auch besser nach vorne agiert. Man muss aber klar festhalten, dass Düsseldorf die besseren Chancen hatte. Wir können uns bei unserem Torhüter Stefanos Kapino bedanken, der hervorragend gehalten, uns im Spiel gehalten hat. Vom Engagement kann man der Mannschaft keinen Vorwurf machen, wir haben heute Teamfähigkeit auf den Platz gebracht. Wir wollten die Null so lange wie möglich halten und, wenn möglich, über die kompletten 90 Minuten durchdrücken."

Statistik:
SV Sandhausen: Kapino – Diekmeier, Nauber, Röseler, Klingmann – Bachmann – Halimi (63. Taffertshofer), Zenga – Biada (76. Nartey) – Behrens, Esswein (87. Keita-Ruel)
Fortuna Düsseldorf: Kastenmeier – Zimmermann, Hoffmann, Danso, Koutris (70. Hartherz) – Sobottka, Bodzek (70. Prib) – Kownacki, Peterson (70. Borrello) – Karaman, Hennings
Tore: -
Schiedsrichter: Dr. Kampka
Zuschauer: Fehlanzeige

Am nächsten Samstag, den 20. März gastiert des SV Sandhausen um 13 Uhr beim FC Erzgebirge Aue. Dabei fehlt Stürmer Behrens, der aufgrund seiner fünften gelben Karte gegen Düsseldorf pausieren muss.

Fotos: Kraichgausport

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