Können die Hoffenheimer ihre Negativserien beenden?

TSG empfängt am Mittwochabend den 1. FC Köln

In der ersten von zwei Englischen Wochen nach dem Re-Start in der Fußball-Bundesliga empfängt die TSG Hoffenheim am Mittwoch um 20.30 Uhr am 28. Spieltag den 1. FC Köln. Dabei droht den Kraichgauern bei einer weiteren Heimniederlage ein Negativrekord seit dem Aufstieg 2008. Bislang gab es in der laufenden Spielzeit bereits acht Pleiten in der heimischen Arena, genauso viele wie in der gesamten Saison 2012/13, wo man nur knapp den Abstieg verhindern konnte. Diese Negativmarke könnten ausgerechnet zwei ehemalige TSG-Trainer in einer der nächsten beiden Heimpartien herbeiführen: Markus Gisdol mit den Kölnern oder danach Julian Nagelsmann mit RB Leipzig. Auch wenn die Blau-Weißen solche Negativgedanken nicht an sich heranlassen, so verdeutlicht die Statistik mit drei Niederlagen aus den letzten drei Heimspielen, woran es mangelt. Nicht nur, dass es keinen einzigen Punkt zu holen gab, auch die Tordifferenz von 2:12 ist erschreckend schwach. Die Schreuder-Truppe wird daher alles in die Waagschale werfen, um zum einen den Negativlauf von sieben sieglosen Bundesligaspielen und zugleich den schlechten Heimnimbus zu stoppen. In der Rückrundentabelle belegen die Hoffenheimer mit neun Punkten nur Platz 13, während die Geißböcke vom Niederrhein mit 17 Zählern die fünfbeste Liga-Platzierung aufweisen.

Markus Gisdol hat gegen die TSG als Trainer noch nie verloren.

Wiedersehen mit alten Bekannten

FC-Coach Gisdol, der nach dem Relegationserfolg über den 1. FC Kaiserslautern im Mai 2013 bei den Hoffenheimern noch als Retter gefeiert wurde, musste im Oktober 2015 seinen Hut nehmen und wurde durch den Niederländer Huub Stevens ersetzt, der zugleich den jetzigen TSG-Cheftrainer Alfred Schreuder zur damaligen Zeit als Co-Trainer installierte. Neben Gisdol und dessen Co-Trainer Frank Kaspari kommt es an alter Wirkungsstätte auch zum Wiedersehen mit den Kölner Offensivkräften Mark Uth und Antony Modeste. Der Franzose Modeste kam im Sommer 2013 in den Kraichgau und erzielte als pfeilschneller Mittelstürmer in zwei Jahren in 62 Bundesligaspielen 23 Treffer, ehe er nach Köln wechselte. Als Nachfolger wurde mit Uth der Torjäger der ersten niederländischen Liga vom SC Heerenveen verpflichtet.  Der gebürtige Kölner erzielte von 2015 bis 2018 in 86 Pflichtspielen für die TSG 33 Tore, ehe er ablösefrei zum FC Schalke 04 wechselte, von wo aus er bis zum Saisonende an den 1. FC ausgeliehen ist. Gisdol, Kaspari, Modeste und Uth werden am Mittwochabend ganz besonders motiviert ins Spiel gehen und gegen den Ex-Verein alles daransetzen, um mit einem Auswärtserfolg sich vorbei am Gegner erstmals in dieser Saison in die obere Tabellenhälfte zu schieben.

Kann Munas Dabbur die Hoffenheimer Torflaute der letzten Wochen beenden?

Den Kölnern fehlt die besondere Atmosphäre

Die Kölner kamen nach dem Re-Start noch nicht richtig in die Gänge. Doch trotz zweier Unentschieden gegen Mainz und Düsseldorf zeigte sich Geschäftsführer Horst Heldt „nicht zufrieden“. Bei den Rot-Weißen glaubt man die Gründe für den zuletzt fußballerischen Einbruch gefunden zu haben. Nachdem man in den bisherigen drei Geisterspielen noch sieglos ist, fordert Held „mit den Umständen umzugehen.“ Es offenbart sich, dass die Kölner Spieler Probleme mit den Begleitumständen der Spiele haben, zumal sie noch vor Corona-Zeiten von ihren begeisterten Fans in toller Atmosphäre förmlich getragen wurden. „Diese ist jetzt weg und das fehlt uns. Da müssen wir eine Idee entwickeln, wie wir das ausblenden", analysierte Held nach dem glücklichen 2:2-Remis zu Hause gegen Düsseldorf.

Gesamtbilanz pro Hoffenheim

In der Gesamtbilanz der bisherigen 17 Aufeinandertreffen liegen die Gastgeber bei 7 Siegen, 6 Unentschieden und 4 Niederlagen deutlich vorn. Während bei den Hoffenheimern Hübner (4 Gelbe Karten) und Posch (9 Gelbe Karten) bei der nächsten Verwarnung ein Spiel Pause droht, sind bei den Rheinländern mit jeweils vier gelben Karten Drexler, Jorge Meré, Kainz und Terodde vorbelastet.

Frischer Wind mit Dabbur im Sturmzentrum?

Nachdem TSG-Stürmer Munas Dabbur nach einem Riss der Bizepssehne am Knie wieder voll einsatzfähig ist, ist davon auszugehen, dass er gegen Köln von Beginn an anstelle von Bebou in vorderster Front beginnen wird. Der israelische Mittelstürmer, der im Winter vom FC Sevilla verpflichtet wurde und noch auf seinen ersten Bundesligatreffer wartet, könnte frischen Wind ins Angriffszentrum bringen. Nach seiner Einwechslung am vergangenen Spieltag beim 1:1 in Paderborn war der 28-Jährige ein belebendes Element im Angriff und hatte  in der Schlussphase zwei gute Möglichkeiten zum Siegtreffer. Zehn Treffer in den bisherigen zehn Rückrundenspielen sprechen nicht gerade für Offensivpower der Marke Hoffenheim. Zum Vergleich waren es in der Hinrunde gegen die gleichen Gegner noch 14 Treffer. Gegen Köln bietet sich die Möglichkeit, dem Abhilfe zu schaffen.

Ende der Negativserien?

Heimschwäche - Sieglosserie - Torflaute - das Team von Trainer Alfred Schreuder kann am Mittwochabend einige Negativserien beenden und die immer stärker werdende Unzufriedenheit in Fankreisen stoppen.

Fotos: Kraichgaufoto

Zweites Geisterspiel am Mittwochabend in Sinsheim

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