Kurpfälzer wollen bei wiedererstarkten Kleeblättern punkten

SV Sandhausen gastiert bei der SpVgg Greuther Fürth

„Eine sorgenfreie Saison zu spielen“, wurde beim SV Sandhausen als Saisonziel ausgegeben, doch Anspruch und Realität klaffen trotz eines guten Starts mit zwei Siegen aus den ersten drei Spielen noch auseinander. Nach zuletzt sechs sieglosen Spielen, in denen die Kurpfälzer enttäuschende zwei Punkte holten, dürfte die Länderspielpause vor dem anstehenden 10. Zweitligaspieltag zur rechten Zeit gekommen sein, um sich zu sammeln und sich auf wichtige Spiele vorzubereiten. Zunächst gastiert der SVS am Samstag um 13 Uhr bei der SpVgg Greuther Fürth, bevor acht Tage später mit dem Heimspiel gegen den 1. FC Magdeburg das zweite Kellerduell in Folge ansteht. Zwar sind erst neun Spieltage absolviert, aber dennoch sind es zwei richtungsweisende Spiele für die Sandhäuser, die momentan auf Rang 15 ein Punkt vom Schlusslicht aus Magdeburg trennt.

Matondo-Merveille Papela setzt sich gegen Hannovers Havard Nielsen (li.) durch – rechts beobachtet David Kinsombi die Szene

"Werden uns auch diesmal rauskämpfen"

SVS-Trainer Alois Schwartz zur gegenwärtigen Situation: „Es fehlt derzeit nicht viel, alle Spiele sind eng. Wir als SV Sandhausen kennen die Situation, wir hatten sie schon öfter und werden uns auch diesmal rauskämpfen.“ Wie auch Hannovers Trainer Leitl bestätigte, fehlte es bei der Sandhäuser Heimniederlage gegen die Niedersachsen erneut nicht am Einsatzwillen. Doch einmal wie in Karlsruhe fehlte es am Ende an der nötigen Konzentration, während gegen Hannover bei einem Torschussverhältnis von 19:13 wieder Probleme beim Torabschluss im Vergleich zum Gegner bzw. der Effektivität seit dem Abgang von Torjäger Pascal Testroet nicht verborgen blieben. „Das Gesamtkonstrukt aus offensiver Konsequenz und defensiver Stabilität muss besser werden“, analysiert Mittelfeldspieler David Kinsombi die Lage. Doch Schwartz besitzt genug Erfahrung als Zweitligatrainer, um sein Team auch aus diesem Tal zu führen und kann in Fürth wohl wieder auf Kapitän und Mentalitätsspieler Dennis Diekmeier nach dessen Verletzung zurückgreifen.

Erster Saisonsieg sorgt für Auftrieb

Der Sandhäuser Gegner SpVgg Greuther Fürth befindet sich neuerdings im Aufwind und hat zuletzt eindrucksvoll bewiesen, dass in der Liga jeder jeden schlagen kann. Nach einem trotz eines Kaderumbruchs bis dato sehr enttäuschenden Saisonverlauf, bei dem der Bundesligaabsteiger aus Franken bei vier Unentschieden und vier Niederlagen kein Spiel gewinnen konnte, wurde vor der Länderspielpause der so offensivstarke Tabellenführer SC Paderborn mit einem 2:1-Erfolg nach Hause geschickt. Fürths neuer Trainer Marc Schneider, dessen Trainerstuhl aufgrund des zuvor ausbleibenden Erfolgs schon am Wackeln war: „Die Mannschaft hätte sich den ersten Sieg schon früher verdient gehabt. Nun bin ich froh, dass sie sich endlich belohnt hat für den großen Aufwand, den sie betreibt. Wir haben das taktisch sehr gut gemacht und die nötige Aggressivität mit Max Christiansen und Sebastian Griesbeck gehabt.“

Von links die Sandhäuser Spieler Matej Pulkrab, Patrick Drewes, Christian Kinsombi, Chima Okoroji, David Kinsombi und Janik Bachmann

Aus Nachwuchsspielern wurden Stammspieler

Mit einem 2:1 gegen den österreichischen Zweitligisten Blau-Weiß Linz holten sich die Franken in einem Testspiel in der Länderspielpause weiteres Selbstvertrauen. Gegen den SV Sandhausen wollen die Kleeblätter nun im zweiten Heimspiel in Folge beweisen, dass der Sensationserfolg keine Eintagsfliege war. Nach der Abschiedsankündigung des Fürther Aufstiegstrainers Stefan Leitl fiel die Wahl auf den hierzulande bis dahin unbekannten Schweizer Marc Schneider, der bei seinem Heimatverein FC Thun den Sprung vom Jugend- zum Cheftrainer schaffte. Parallelen des Schweizer Klubs und der Kleeblätter aus Fürth sind, dass aus wenig Geld viel gemacht wurde und man bevorzugt Talente mit einbindet. Ein Weg, den Schneider auch bei seinem neuen Verein fortführt, indem mit Simon Asta, Timothy Tillman, dem von Eintracht Frankfurt ausgeliehenen Ragnar Ache oder dem aus Hoffenheim ausgeliehenen Marco John mehrere Nachwuchsspieler bereits Stammspieler wurden.

Auf Kapitän Hrgota ist Verlass

Bei einem Durchschnittsalter von 24,7 Jahren aller eingesetzten Spieler liegen die Fürther hier auch ganz vorne, beim SVS sind es zum Vergleich 27,7 Jahre. Der Abgang von Leistungsträgern wie Leweling, Bauer, Nielsen oder Seguin ließ sich nach dem Abstieg aus der Bundesliga nicht verhindern, doch mit dem schwedischen Kapitän Branimir Hrgota blieb ein bundesligaerfahrener Torjäger, der in der laufenden Saison bereits vier Mal traf und auch gegen Paderborn das Siegestor erzielte, an Bord. In der Ewigen Zweitligatabelle thronen die Fürther weiterhin an der Spitze.

Mögliche Aufstellungen:

SpVgg Greuther Fürth: Schaffran – Asta, Michalski, Haddadi, John – Griesbeck, Christiansen – Abiama, Hrgota, Green – Ache

SV Sandhausen: Drewes – Ajdini (Diekmeier), Dumic, Zhirov, Okoroji – Papela, Trybull – D. Kinsombi, Bachmann, C. Kinsombi – Pulkrab

Fotos: foto2press

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