Nagelsmänner verzweifelten am alles überragenden TSG-Keeper Baumann

1:1 in einem begeisterden Spitzenspiel zwischen der TSG und den Bayern

Das Spitzenspiel des 26. Bundesliga-Spieltages zwischen der TSG Hoffenheim und dem FC Bayern München hielt, was es im Vorfeld versprach. Die 25.600 Zuschauer in der ausverkauften stimmungsvollen Sinsheimer PreZero-Arena bekamen beim 1:1-Unentschieden jede Menge Offensivaktionen, Zweikämpfe und reichlich Spannung geboten. Die Bayern konnten ihre Bilanz nach drei Niederlagen aus den letzten fünf Gastspielen im Kraichgau nicht verbessern und mussten zwei Punkte im Kampf um die Meisterschaft gegenüber Verfolger Borussia Dortmund einbüßen.

Unüberwindbarer Baumann

Der Rekordmeister wollte mit gleicher Startformation wie schon bei seinem 7:1-Kantersieg in der Champions League gegen RB Salzburg mit fünf Offensivspielern ein deutliches Zeichen setzen. Doch die erste Möglichkeit hatten die Gastgeber durch Kramaric, dessen Vertragsverlängerung bis 2025 kurz vor dem Anpfiff von den Fans lautstark gefeiert wurde, als er aus kurzer Distanz zunächst an Torhüter Neuer und dann Pavard  scheiterte (5.). Danach machten die Rot-Weißen mächtig Druck, und es rollte ein Angriff nach dem anderen in Richtung TSG-Tor. Doch dort stand mit Torhüter Baumann ein Teufelskerl zwischen den Pfosten, der die Bayern-Stürmer zur Verzweiflung brachte. Zunächst parierte er einen Volleyschuss von Gnabry mit beiden Fäusten (9.), dann lenkte er einen von Vogt abgefälschten Gnabry-Schuss an den Pfosten (12.) und wiederum drei Minuten später war er bei einem Schuss von Müller reaktionsschnell zur Stelle (15.).

Hoffenheims Torhüter Baumann in einer seiner vielen tollen Aktionen

Baumgartner trifft zum 1:0 - Lewandowski gleicht aus

Nachdem Sane mit einem 20-Meterschuss das TSG-Tor knapp verfehlte (21.), schlugen auf der anderen Seite die Gastgeber eiskalt zu. Nach Flanke von Raum nahm Baumgartner am langen Pfosten den Ball volley und schoss vorbei an Nationalkeeper Neuer den Ball ins lange Eck zur 1:0-Führung (22.). Hoffe setzte nach und vergab durch Stiller das mögliche 2:0 (26.). Es ging munter hin und her mit tollen Offensivaktionen. In der Folge wurden zwei Treffer von Müller zu Recht jeweils wegen Abseits nicht gegeben (27./42.). Die Offensivbemühungen der Münchener wurden jedoch Sekunden vor dem Pausenpfiff belohnt. Nach einer Kimmlich-Ecke stieg Lewandowski am höchsten und köpfte in der letzten Aktion zum 1:1-Ausgleich ein (45.+3). Es ist das 17. Auswärtstor des Torjägers und zugleich 29. Saisontor.

eines von vielen packenden Duellen: Hoffenheims Bebou (li.) gegen Bayerns Hernandez

Offensivpower der Bayern

Die zweite Hälfte begann, wie die erste aufgehört hatte. Nach nur einer Minute jubelte erneut Lewandowski, doch seinem Treffer ging erneut eine knappe Abseitsstellung voraus (46.). Die Hoffenheimer verteidigten geschickt, schoben die letzte Verteidigungslinie öfters weiter nach vorne, so dass die Münchner am Ende sieben Mal ins Abseits liefen. Nachdem Sane nach herrlichem Pass von Müller am langen Eck vorbeischoss (50.), stand wieder Baumann im Mittelpunkt, als er gegen Sane mit einer Weltklasseparade hielt (55.). Auf der anderen Seite verpasste der eingewechselte Bebou eine scharfe Hereingabe von Raum im Fünfmeterraum um Zentimeter (57.). Nur eine Minute später war es wieder Raum, der Kramaric bediente, doch der unplatzierte Abschluss des Kroaten war eine leichte Beute für Neuer (58.).

Bayern drückt, Hoffenheim kontert

Die Bayern erhöhten den Druck, doch ein Treffer wollte einfach nicht fallen. Auch nicht in der 67. Minute, als zunächst Gnabry nach Fehlpass von Raum frei vor dem TSG-Tor nur den Pfosten traf und danach Musiala aus spitzem Winkel nur ans Außennetz schoss. Die Bayern hätten längst in Führung liegen müssen, doch die Leichtigkeit, die sie in der Königsklasse gegen Salzburg an den Tag legten, fehlt ihnen spürbar. Die Nagelsmänner setzen in der Schlussphase alles auf eine Karte und hatten erneut Pech, als nach herrlicher Kombination ein Schuss von Müller von Posch per Grätsche auf der Linie geklärt wurde (72.). Während auch der eingewechselt Choupo-Moting eine Kopfballchance nicht verwerten konnte, haben die Münchner Glück, als erst Stiller (79.) und dann Bruun-Larsen (90.) in aussichtsreicher Position an Neuer scheiterten. Am Ende blieb es in einem läuferisch starken und spielerisch auf hohem Niveau absolvierten Spitzenspiel beim Unentschieden, das die Gastgeber wie einen Sieg feierten.

Statistik:

TSG Hoffenheim: Baumann – Posch, Grillitsch, Vogt – Kadeřábek (74. Akpoguma), Samassékou (61. Geiger), Stiller, Raum – Baumgartner (74. Bruun Larsen), Kramarić (90. +3 Dabbur) – Georginio (46. Bebou)
FC Bayern München: Neuer – Pavard, Süle, Hernandez – Kimmich, Musiala (81. Sabitzer) – Gnabry, Müller (81. Choupo-Moting), Sané, Coman – Lewandowski
Tore: 1:0 Baumgartner (32.), 1:1 Lewandowski (45. +3)
Schiedsrichter: Schröder
Zuschauer: 25.600 (ausverkauft)

Am nächsten Spieltag gastieren die Kraichgauer am Samstag, den 19. März um 15.30 Uhr bei Hertha BSC Berlin.

Fotos: Kraichgaufoto

 

Rutter verfehlt das Bayern-Tor

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