Rohrbacher Schützenfest gegen Türkspor Eppingen

Eppingen geht durch Freistoßtor aus über 35-Metern in Führung

Zunächst sah es aber nicht nach einer Packung für die engagiert aufspielenden Gäste aus, die bissig und couragiert in die Zweikämpfe gingen. Rohrbach tat sich schwer beim Spielaufbau und fabrizierte einige überflüssige Abspielfehler. Das Geschehen spielte sich in den ersten 20 Minuten meist im Mittelfeld ab und war geprägt von viel Stückwerk, wobei sich beide Teams größtenteils neutralisierten. Nachdem Eppingens Serkan Akin bei der ersten erwähnenswerten Torchance nach 21 Minuten eine Hereingabe nur um Zentimeter verpasste, war er wenig später der gefeierte Held. Aus über 35 Metern zirkelte er einen Freistoß genau in den linken Torwinkel zur Gästeführung. Aufgrund der Tatsache, dass der Ball lange in der Luft war, kann SV-Keeper Nico Romig hierbei nicht ganz aus der Schuld genommen werden. Doch die Freude beim Torschützen wehrte nicht lange, denn wenig später musste er mit einer Zerrung verletzt vom Platz (33.). Der SV tat sich weiter schwer, lies den Gegenspielern viel zu viele Räume und störten in den Zweikämpfen nicht energisch genau.

Rohrbacher Doppelschlag kurz vor der Pause dreht die Partie

Kurz vor der Pause erhöhten die Gastgeber die Takt-Zahl und kamen immer öfters gefährlich in Tornähe. Nachdem Lukas Authenrieth nach einem Torwartfehler den Ball nicht im leeren Tor unterbringen konnte (38.), war es kurz darauf erfolgreicher, als er aus einer unübersichtlichen Situation an der Torraumlinie aus dem Gewühl heraus zum 1:1-Ausgleich traf (41.). Der SVR setzte nach und ging eine Minute vor dem Pausenpfiff durch Adrian Neuberger in Führung. Vorausgegangen war ein schneller Konter über Simon Dowaili und Robin Karolus, der mustergültig dem Torschützen auflegte (44.).

Unaufhaltsame Rohrbacher Torlawine

In der zweiten Hälfte wurden die Blau-Weißen immer stärker, während bei Türkspor sich zunehmend häufiger Fehler im Spiel einschlichen. Nachdem Dowalil nach einem weiten Diagonalpass von Christian Heinlein aus spitzem Winkel zum 3:1 traf (53.), schien der Wiederstand der Fachwerkstätter gebrochen zu sein. Rohrbach spielte sich nun in einen wahren Sturmrausch und erhöhte erneut durch Dowalil, der einen krassen Fehler in der gegnerischen Hintermannschaft zum 4:1 bestrafte (57.). Nun war Torjäger Karolus an der Reihe. Nachdem er sich über die linke Seite energisch durchgesetzt hatte, erzielte er mit einem Schuss ins lange Eck das 5:1 (62.). Von den Gästen gingen nun kaum noch erwähnenswerte Entlastungsangriffe aus. Vielmehr beteiligten sie sich am Torreigen, indem sie eine Hereingabe von Karolus durch Abwehrspieler Mehmet Sayan unnötig und unbedrängt ins eigene Tor zum 6:1 bugsierten (79.). Nachdem Christian Flaig eine Hereingabe von Nils Ohlhauser mit der Hacke an den rechten Innenpfosten beförderte (78.), erhöhte Karolus auf Vorarbeit von Authenrieth zwei Minuten später auf 7:1 (80.). Den Schlusspunkt markierte Ohlhauser fünf Minuten vor dem Ende aus spitzem Winkel zum 8:1-Endstand (85.).

"Haben den Gegner oft zu Fehlern gezwungen"

SV-Trainer Joachim Heger zeigte sich nach Spielende sehr zufriden: "Der Gegner hat stark begonnen und ist mit einem herrlichen Freistoßtor in Führung gegangen. Unsere Vorgaben die Partie zu Null zu spielen ist dadurch gleich über den Haufen geworfen worden. Doch wir sind dann sehr gut ins Spiel gekommen, wobei die beiden Treffer kurz vor der Halbzeitpause wichtig waren, um die Partei zu drehen. Die Einwechslungen waren wieder mal sehr effektiv, obwohl das Spiel zu dem Zeitpunkt schon entschieden war. Alle haben bis zum Schluss mächtig Gas gegeben und dabei die fußballerische Linie beibehalten. Einige Tore sind durch erzwungene Fehler beim Gegner zustande gekommen. Die Chancenverwertung war heute bei uns perfekt."

Steinsfurt wird ein ganz anderes Kaliber

Heger blickte bereits auf das bevorstehende Derby am Sonntag beim TSV Steinsfurt: "Ich erwarte mit Steinfurt ein ganz anderes Kaliber. Wir müssen uns auf eine sehr emotionale Begegnung mit viel Hektik, die teilweise auch von Außen ins Spiel gebracht wird, einstellen. Dennoch bin ich zuversichtlich, dass wir aufgrund unserer letzten vier Siegen, bei denen wir sehr gut nach vorne gespielt haben, auch dort bestehen können."

Fotos: BWA