Im vorletzten Heimspiel der Saison empfängt der SV Sandhausen am Samstag um 13 Uhr den Tabellenvorletzten SV Darmstadt 98. Der 2:0-Erfolg beim MSV Duisburg sorgte für große Erleichterung am Hardtwald, und nach dem Überschreiten der magischen 40-Punkte-Marke könnte mit einem Heimsieg gegen die „Lilien“ die Weichen auf eine siebte Zweitligasaison gestellt werden. Doch nach dem Heidenheimer Sieg am vergangenen Sonntag gegen Tabellenführer Düsseldorf beträgt der Vorsprung des Tabellenachten SVS auf Rang 16 in der engen zweiten Liga weiterhin nur vier Punkte.
Die Gastgeber erwartet akustisch ein Auswärtsspiel, da aus Darmstadt – bei einem Auswärts-Zuschauerschnitt von fast 1.200 Fans – viele Fans die kurze Anreise nutzen werden, um ihr Team vor dem bitteren Gang in die Drittklassigkeit zu unterstützen.
Sandhausen erwartet Auswärtsspiel am Hardtwald
Überragender Schuhen - Torpremiere für Kulovits
Rückblick auf den letzten 30. Spieltag: SVS-Torhüter Marcel Schuhen erwischte in Duisburg wieder einen Sahnetag und war bei einem Torschussvorteil von 21:11 für die Gastgeber mit mehreren Glanzparaden - davon mindestens zwei unhaltbaren Bällen - einer der Garanten für den Auswärtssieg und ersten Sieg überhaupt der Kurpfälzer gegen den MSV. Ohne ihn hätte die beste Defensive der Liga dem Druck der „Zebras“ nicht standgehalten. Doch auch der erst in der Rückrunde im zentralen offensiven Mittelfeld eingesetzte Philipp Förster hatte mit seinem dritten Rückrundentor und der zweiten Torvorlage einen Riesenanteil. Neben dem Erfolg in Duisburg war der Treffer zum 2:0 in der Nachspielzeit für SVS-Kapitän Stefan Kulovits ein besonderes Ereignis. Es war der erste Pflichtspieltreffer des eher auf Zweikampfstärke spezialisierten 35-jährigen Österreichers im 117. Spiel für die Schwarz-Weißen.
Rasante Berg- und Talfahrt der Lilien
Ein Novum in der deutschen Fußballgeschichte könnte den Darmstädtern widerfahren. Nachdem die Hessen 2014 von der dritten und eine Saison später von der zweiten in die erste Liga aufstiegen könnte jetzt innerhalb von zwei Jahren der Sturz von der ersten zurück in die dritte Liga folgen. Nach dem Abstieg aus der Bundesliga spülten die Abgänge der Leistungsträger Esser, Gondorf und Heller reichlich Geld in die Kasse, wovon 750.000.- Euro in Rückkehrer Tobias Kempe reinvestiert wurde. Unter Trainer Torsten Frings stand nach dem Umbruch eine Saison voller Fragezeichen bevor, in der man nach starkem Beginn jedoch stark nachließ. Nach dem letzten Hinrunden-Spieltag auf Platz 16 liegend musste Frings seinen Trainerstuhl für den damaligen Lilien-Aufstiegstrainer Dirk Schuster räumen.
Personelle Nachrüstung war erforderlich
Zunächst trat unter Schuster nicht viel Besserung ein, doch in den letzten sieben Spielen bekamen die Hessen die zweite Luft im Abstiegskampf und blieben ungeschlagen. Mit Rückkehrer Romain Bregerie, der zusammen mit dem ehemaligen SVS-Akteur Aytac Sulu wieder das Verteidigungsduo der Aufstiegssaison bildet, sowie Joevin Jones und dem vom FC Augsburg ausgeliehenen südkoreanischem Nationalspieler Dong-Won Ji zog Darmstadt in der Winterpause positive Verstärkungen an Land. Mittelfeldspieler Jones kann sich schon fünf Torbeteiligungen auf die Fahne schreiben und bildet mit dem die Erwartungen erfüllenden Hoffnungsträger Tobias Kempe, der bereits an 15 Toren beteiligt war, eine gefährliche Flügelzange. Enttäuschend sind dagegen die erst vier Treffer des hochgelobten Stürmers Terrence Boyd.
Ähnliche Konstellation wie im Vorjahr
Erscheinen wird rund ums Heimspiel am Samstag auch die dritte Ausgabe der SVS-Fanzine „Ligazwerg“ - mit Interviews, kreativen und humorvollen Beiträgen zum Preis von 1.- Euro. Duplizität der Ereignisse: Vor ziemlich genau einem Jahr am 23. April erschien die erste Ausgabe vor dem Spiel gegen den Karlsruher SC, bei dem sich der SVS mit dem 4:0-Sieg Luft in Richtung Klassenerhalt und den KSC in Richtung dritte Liga schoss. Ein gutes Omen. Im Hinspiel siegte der SVS durch den Doppelpack von Richard Sukuta-Pasu beim Anschlusstreffer von Banggaard mit 2:1 in Darmstadt.
Fotos: BWA
