Sandhausen fand kein Mittel gegen robuste und clevere Berliner

SVS kassiert gegen Union Berlin bittere 0:1 Heimniederlage

Nach zuletzt zwei Siegen in Folge kassiert der SV Sandhausen am 14. Zweitligaspieltag mit 0:1 am Hardtwald gegen Aufstiegsaspirant Union Berlin wieder eine Niederlage. Felix Kroos, jüngerer Bruder des bei Real Madrid spielenden Weltmeisters Toni Kroos, sorgte nach 13 Minuten mit einem Volleyschuss für das ´Tor des Tages` für ein kompaktes Berliner Team, das am Ende als verdienter Sieger vom Platz ging. Neben dem Gelb-gesperrten Außenverteidiger Philipp Klingmann musste SVS-Trainer Kenan Kocak auch auf Stammtorhüter Marco Knaller verzichten, der nach den Rückenbeschwerden noch Trainingsrückstand aufzuholen hat. Somit stand wieder Youngster Rick Wulle zwischen den Pfosten, während Marco Thiede auf Rechtsaußen eine Chance bekam. Zudem spielte Jakub Kosecki für Korbinian Vollmann.

´Tor des Tages` der Marke Kroos

Mit dem Selbstvertrauen der letzten Erfolge im Rücken startete der Tabellenneunte vor heimischer Kulisse schwungvoll in die Partie. Andrew Wooten, der siebenfache Torschütze aus den letzten sieben Spielen, konnte nach zehn Minuten im letzten Moment von der Berliner Hintermannschaft am Torschuss gehindert werden. Mit dem ersten Vorstoß, der zuletzt dreimal sieglos gebliebenen achtplatzierten Gäste, wurde es jedoch gleich brandgefährlich, aber Simon Hedlund scheiterte an Wulles Fußabwehr. Bei der darauffolgenden Ecke faustete Wulle die Hereingabe genau in die Mitte ab, wo Kroos aus dem Hinterhalt Maß nahm und mit einer perfekten Volleyabnahme zur Gästeführung ins linke Eck traf.
SVS-Coach Kenan Kocak ärgerte das Tor ganz besonders: „Erneut haben wir wieder einen Gegentreffer nach einer Standardsituation kassiert. Der Rückraum war hier nicht besetzt und unser Keeper hätte zuvor die Hereingabe statt zu fausten durchaus festhalten können.“

Kisters Kopfball an die Querlatte

Drei Minuten später hätte der SVS beinahe die passende Antwort gefunden, doch der Kopfball Tim Kisters an die Querlatte sollte gegen fortan clever verteidigende Köpenicker erst mal der letzte Hochkaräter bleiben. Nach leichten Unsicherheiten zu Beginn der Partie sollte Wulle zu einem der stärksten Akteure seiner Mannschaft werden – so auch, als er Collin Quaners achtes Saisontor mit einer Fußabwehr vereitelte. Doch auch der SVS bekam noch seine Chance: Wooten hätte ebenso zum achten Mal treffen können, aber der dänische Gästetorhüter Jakob Busk riss noch rechtzeitig die Fäuste hoch (40.).

Berliner hielten mit allen Mitteln dagegen

Der SV Sandhausen investierte in der zweiten Hälfte weitaus mehr, um dem Spiel die Wende herbeizuführen. Doch gegen das physisch starke Team von Trainer Jens Keller, das früh störte und des Öfteren mit grenzwertiger Härte dagegenhielt, tat man sich sehr schwer. Beim Schuss von Denis Linsmayer übers Tor (48.) und Daniel Gordons Kopball in Busks Arme (54.) fehlte die Präzision, gefährlicher wurde es schon bei Unions Vorstößen, als Steven Skrzybski zunächst an Wulle (51.) und schlussendlich am Außenpfosten scheiterte (67.). Die Einwechslungen Richard Sukuta-Pasus als drittem Stürmer sowie Jose-Pierre Vunguidica, der für den angeschlagenen Höler kam, brachten nochmal Schwung, doch auch den beiden fehlte es im Abschluss an Präzision. Pech für die Kocak-Schützlinge, das zwei Sandhäuser Akteure um Haaresbreite Korbinian Vollmanns Flanke zum Last-Minute-Ausgleich verpassten (90.). Die Hauptstädter vergaben in den Schlussminuten das alles entscheidende 2:0, nachdem Wulle bei Roberto Puncecs Kopfball seine glänzenden Reflexe unter Beweise stellte (85.) und Kenny Prince Redondo freistehend verfehlte (90.+1).

Schork vermisste die angemessene Nachspielzeit und Kocak Präzision und Effektivität

Sandhausens Geschäftsführer Otmar Schork ärgerte sich maßlos über das viel zu frühe Abpfeifen von Schiedsrichter Alexander Sather, der keine zwei Minuten nachspielen ließ, obwohl die Partie sehr oft aufgrund von Verletzungspausen unterbrochen war. Schork gab dies, unmittelbar nach dem Schlusspfiff, dem Unparteiischen noch auf dem Spielfeld deutlich zu verstehen.
SVS-Trainer Kenan Kocak musste den verdienten Auswärtssieg neidlos anerkennen: „Wir sind auf eine sehr gute Mannschaft getroffen, das war uns von vornherein klar. Heute hat uns vor allem im letzten Drittel die Präzision und die Effektivität vorm Tor gefehlt.“

Keller sieht sein Team wieder in Tuchfühlung nach oben

Union-Trainer Jens Keller freute sich besonders über den ersten Sieg am Hardtwald: „Es war das erwartet schwere Spiel, Sandhausen ist in der Heimbilanz nicht umsonst auf dem vierten Platz. Zuletzt gab es für uns hier meist Niederlagen. Wir haben über das Spiel hinweg aber richtig gut gefightet, haben wenige Torchancen zugelassen und hätten aus meiner Sicht das Spiel früher entscheiden müssen. Jetzt sind wir wieder in Tuchfühlung nach oben.“

„Sollte die Kirche im Dorf lassen“

Die zweite Heimniederlage der Saison wird die Kurpfälzer nicht umwerfen – aus dem nächsten Spiel können die Nordbadener schon allein daraus Motivation ziehen, dass der Weg am kommenden Samstag (13:30 Uhr) zum 1. FC Nürnberg mit dem ehemaligen SVS-Trainer Alois Schwartz führt. Verzichtet werden muss auf Sandhäuser Seite dabei auf Thomas Pledl, der gegen Berlin seine fünfte gelbe Karte sah.
Kocak sah in der Niederlage kein Grund zur Sorge: „Wir machen uns keine Gedanken über Serien oder negative Auswirkungen nach dieser Niederlage. Wir werden intern die guten schlechten Dinge aus dem Spiel analysieren. Man sollte die Kirche im Dorf lassen und nicht glauben, dass wir alles gewinnen würden.“

Statistik:

SV Sandhausen: Wulle – Thiede, Kister, Gordon, Roßbach – Linsmayer, Kulovits (70. Sukuta-Pasu) – Pledl, Kosecki (60. Vollmann) – Höler (77. Vunguidica), Wooten 

1.FC Union Berlin: Busk – Trimmel, Leistner, Puncec, Pedersen – Daube (47. Fürstner) – Kroos, Kreilach – Skrzybski (90. Kessel), Quaner, Hedlund (75. Redondo) 

Tor: 0:1 Kroos (13.)

Zuschauer: 5.185                       

Schiedsrichter: Alexander Sather (Grimma)

Fotos: BWA

 

 

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