Sandhausen vor schwerer Auswärtshürde in Paderborn

Schwartz-Truppe trifft auf torhungrige Westfalen

Der 1:0-Erfolg im Kellerduell gegen den 1. FC Magdeburg sorgte beim SV Sandhausen nach zuvor sieben sieglosen Spielen für Erleichterung und macht Mut im Hinblick auf die anspruchsvollen Aufgaben der folgenden Englischen Woche. Zunächst gastiert der SVS am Sonntag um 13.30 Uhr am 12. Zweitliga-Spieltag beim SC Paderborn 07, bevor am Mittwoch darauf am Hardtwald das Zweitrundenspiel im DFB-Pokal gegen den Karlsruher SC ansteht und die Kurpfälzer schließlich drei Tage später bei Jahn Regensburg antreten.

Zu Gast bei treffsicherster Mannschaft

Der Sieg, mit dem die Sandhäuser in der engen zweiten Tabellenhälfte einen Sprung von Rang 15 auf die 11 machten, kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass noch Verbesserungsbedarf herrscht, um beim Tabellendritten aus Paderborn, der mit 29 Treffern die deutlich meisten in der Liga erzielt hat, keine Bruchlandung zu erleiden. Nach zwei Niederlagen in Folge in Fürth sowie gegen Darmstadt haben sich die Paderborner im Spiel bei Hansa Rostock wieder gefangen und bei teilweise über 80 % Ballkontrolle sowie gewohnt spielstark einen verdienten 3:0-Auswärtssieg gelandet.

Sandhausens Bashkim Ajdini versucht, Magdeburgs Stürmer Baris Atik (li.) vom Ball zu trennen

Starker David Kinsombi 

Die Basis für den SV Sandhausen, auch im Spiel bei den Ostwestfalen nicht leer auszugehen, dürfte es sein, physisch wieder stark dagegenzuhalten und eine kompakte Einheit zu stellen. SVS-Trainer Alois Schwartz nach dem Heimsieg: „Es war das erwartete Geduldsspiel, Magdeburg hatte sehr viel Ballbesitz. Wir haben diese Geduld bewiesen. Uns fehlte nach der langen Zeit ohne Sieg etwas Selbstvertrauen, deshalb sind wir nicht ins Spiel gekommen. In der Halbzeit nahmen wir uns vor, mutiger zu spielen und die Räume besser zu bespielen.“ Nach einer ersten Hälfte, in der die Schwartz-Elf nach 39 Minuten den ersten Torschuss abgab, zeigte man sich nach der Pause verbessert und dominanter, doch dem emsigen Stürmer Matej Pulkrab blieb weiter sein Debüttor verwehrt. Vieles hängt weiterhin vom starken Neuzugang David Kinsombi ab, der bereits eine Führungsrolle innehat und zusammen mit Bruder Christian nach dessen erstem Saisontor die Hälfte aller 12 Sandhäuser Tore erzielt hat.

Paderborner Angriffswirbel

In Paderborn kann Coach Schwartz wieder auf Mittelfeldstabilisator Tom Trybull nach Ablauf seiner Gelb-Rot-Sperre zurückgreifen. Was passiert, wenn man den Angriffswirbel der Ostwestfalen nicht unterbinden kann, hat die Elf von Trainer Lukas Kwasniok beim 5:0 gegen den Karlsruher SC und dem 7:2 gegen Holstein Kiel in der heimischen Home-Deluxe-Arena gezeigt. Kwasniok, der ähnlich wie sein Vorgänger Steffen Baumgart viel Begeisterung versprühen kann und dessen Vertrag erst kürzlich bis 2025 verlängert wurde, zu seinem Engagement in seiner zweiten Saison beim SCP: „Ich habe mich vom ersten Tag an sehr wohlgefühlt in Paderborn. Die sehr gute Stimmung im Verein und im Umfeld sowie die vor dieser Saison noch einmal verfeinerte Zusammenstellung der Mannschaft tragen zu den erfreulichen sportlichen Ergebnissen bei.“ Im Jahr 2000 hat der damals 19-jährige Kwasniok in der A-Jugend des SV Sandhausen gespielt.

SVS-Trainer Alois Schwartz beglückwünscht Immanuel Höhn

Die Basis für gute Resultate 

Torhüter Jannik Huth: „Wenn du es schaffst, elf Leute auf den Platz zu bringen, die auch alle verteidigen wollen, ist das die Basis für die guten Resultate." Die Stürmer Felix Platte sowie der vom FC Schalke 04 ausgeliehene Marvin Pieringer erzielten bereits jeweils sechs Saisontreffer, der aus Heidenheim gekommene schussstarke Robert Leipertz folgt mit vier Toren. Mit einer großen taktischen Variabilität belegte die Kwasniok-Elf in der Vorsaison, in der nur zwei Spiele mit mehr als einem Tor Unterschied verloren wurden, den siebten Platz, was in dieser Saison trotz finanziell begrenzter Rahmenbedingungen scheinbar gesteigert werden kann. Neben Pieringer und Leipertz konnte man auch aus unteren Ligen mit Marcel Hoffmeier von Preußen Münster oder Raphael Obermair vom 1. FC Magdeburg absolute Verstärkungen an Land ziehen, die in allen Spielen der Saison in der Startelf standen.

Direktvergleich spricht für den SVS

Eines der denkwürdigsten Spiele in der ersten Ära von Trainer Schwartz fand am 3. Spieltag der Saison 2015/16 statt, als der SV Sandhausen beim SC Paderborn 6:0 gewann. Insgesamt haben die Kurpfälzer bei sechs Siegen, vier Unentschieden und fünf Paderborner Siegen noch die Nase vorne und möchten das beibehalten.

Mögliche Aufstellungen:

SC Paderborn 07: Huth – Rohr, Hünemeier, Hoffmeier – Schallenberg – Leipertz, Justvan, Obermair, Muslija – Platte (Conteh), Pieringer
SV Sandhausen: Drewes – Ajdini, Dumic, Zhirov, Sicker – Trybull, Papela – D. Kinsombi, Bachmann, C. Kinsombi – Esswein

Fotos: foto2press

Alexander Esswein (li.) gratuliert Torschütze Christian Kinsombi

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