Sandhausens Serie ist nach 0:2-Niederlage in Nürnberg gerissen

Paqarada verschießt Elfmeter gegen effizientere Franken

Die Serie des SV Sandhausen von neun ungeschlagenen Zweitligaspielen seit Mitte Oktober 2019 ist gerissen. Das Team von Trainer Uwe Koschinat unterlag beim abstiegsbedrohten 1. FC Nürnberg mit 0:2 und rutschte in der Tabelle zurück auf Platz 10. Die Gastgeber spielten über die gesamten 90 Minuten sehr defensiv, machten die Räume eng und überließen den Sandhäusern das Spielgeschehen. Vorne lauerten sie mit ihren gefährlichen Spitzen Robin Hack und Michael Frey auf Konter, die sie zwei Mal gewinnbringend verwerten konnten.

Leart Paqarada (li.) vergab die große Anschlussmöglichkeit, als er einen Strafstoß verschoss

Nürnberg geht mit der ersten Chance in Führung

Die Kurpfälzer, die mit der gleichen Startformation wie zuletzt beim 3:1-Auswärtssieg in Osnabrück aufliefen, taten sich trotz mehr Spielanteilen gegen den defensiven Gegner äußerst schwer. Der SVS war von Beginn an optisch überlegen, konnte sich aber in der Offensive wenig Torszenen erarbeiten. Völlig überraschend dann die Führung der Franken bei ihrer ersten Torchance: Nach einer Linksflanke von Philip Heise in den Strafraum kam Frey mit dem Rücken zum Tor frei zum Kopfball und wuchtete diesen ins linke obere Toreck zum 1:0 (13.). Die Kurpfälzer erhöhten nun bei deutlicher Spielkontrolle weiter den Druck, konnten sich aber gegen die kompakte Defensive der Clubberer nicht durchsetzen. Die erste vielversprechende Möglichkeit hatte nach 17 Minuten Stürmer Kevin Behrens, der nach einer Ecke mit einem Kopfball an FC-Keeper Mathenia scheiterte. Sandhausen wirkte in der Folge viel zu behäbig und durchsichtig im Spiel nach vorn, was den tiefstehenden Gastgebern entgegenkam. So blieb es bei der glücklichen Pausenführung für das Team von Trainer Jens Keller.

Ein wütender und enttäuschter SVS-Coach Uwe Koschinat am Spielfeldrand

Sandhausen drückt - Nürnberg trifft

Auch im zweiten Abschnitt das gleiche Bild: Sandhausen drängte, Nürnberg konterte und traf. Nach einem Abspielfehler in der Vorwärtsbewegung schickte Johannes Geis den schnellen Hack auf die Reise, der im Strafraum Abwehrspieler Nauber aussteigen ließ und vorbei am herauseilenden Torhüter Martin Fraisl zum 2:0 einschob (53.). Für den ehemaligen Hoffenheimer war es bereits der siebte Saisontreffer für den FCN. Der zweite Gegentreffer wirkte wie ein Schock für die Gäste, die einige Zeit brauchten, um wieder ins Spiel zu kommen.

Paqarada vergibt leichtfertig vom Elfmeterpunkt

Hoffnung kam auf, als Nürnbergs Torhüter Mathenia den kurz zuvor eingewechselten Engels im Strafraum zu Fall brachte und dem SVS einen Strafstoß bescherte (63.). Doch Standardspezialist Paqarada versagte wie schon zuvor in Osnabrück, als er bereits im ersten Versuch mit einem Strafstoß scheiterte. Seinen viel zu schwach und unplatziert geschossenen Schuss konnte Mathenia ohne große Mühe parieren. Sandhausen hatte bei dieser Riesenchance versäumt, wieder ins Spiel zurück zu kommen. Dies sah auch SVS-Präsident Jürgen Machmeier nach dem Spiel: "Ich bin der Überzeugung, dass wenn uns beim Elfmeter der Anschlusstreffer gelungen wäre, wir mindestens einen Punkt hätten mitnehmen können."

Frey fliegt vom Platz

Nach Vorarbeit von Frey hätte Hack bei einem Konter beinahe das 3:0 erzielt, doch sein Schuss aus kurzer Distanz ging links neben das Tor (75.). Zwei Minuten später flog Frey, der Torschütze des 1:0, nach einem überharten Einsteigen mit gestrecktem Bein gegen Philip Türpitz mit Gelb-Rot vom Platz (77.). Doch auch in Überzahl gelang es den Schwarz-Weißen nicht, sich entscheidend in Szene zu setzen und so blieb es letztendlich beim glücklichen 2:0-Erfolg der effektiveren Nürnberger, die sich in den Tabelle vorrübergehend auf den 13. Platz vorarbeiteten. Der SV Sandhausen empfängt am Freitag um 18.30 Uhr am Hardtwald den FC Heidenheim.

Absicherung nach hinten fehlte

Sandhausen Trainer Koschinat sprach nach dem Abpfiff von einer verdienten Niederlage: "Wir haben in der ersten Halbzeit in vielen Phasen eine gute Spielkontrolle gehabt, es aber versäumt unsere eigenen Aktionen nach hinten abzusichern. Wir haben die absolute Durchschlagskraft in der Offensive heute nicht in den Strafraum gebracht, wie es zum Beispiel noch in Osnabrück war. Beim zweiten Gegentreffer haben wir es versucht zu spielerisch zu lösen und sind dadurch in einen Konter gelaufen. Am Ende war es eine verdiente Niederlage."

Statistik:

1. FC Nürnberg: Mathenia – Sorg, Sørensen, Mavropanos, Heise – Nürnberger, Geis (90‘ Erras) – Schleusener (85. Zrelak), Behrens (C), Hack (87. Kerk) – Frey
SV Sandhausen: Fraisl – Diekmeier (C), Nauber, Zhirov, Paqarada – Linsmayer, Paurevic (77. Frey), Taffertshofer (59‘ Türpitz) – Halimi (59‘ Engels) – Bouhaddouz, Behrens
Tore: 1:0 Frey (12‘), 2:0 Hack (52‘)
Gelb-Rote Karte: Frey (78‘)
Zuschauer: 25.094

Fotos: Kraichgausport

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