So verspielt die TSG in der Endphase noch die mögliche Europapokalteilnahme

Chancenlose Hoffenheimer mit 0:3-Niederlage in Leipzig noch gut bedient

Die TSG Hoffenheim hat am 29. Bundesliga-Spieltag die Gunst der Stunde nicht nutzen können und nach einer 3:0-Niederlage bei RB Leipzig seinen Ambitionen in Richtung Europapokalqualifikation einen herben Rückschlag erteilt. Die stark ersatzgeschwächten Kraichgauer waren gegen die Sachsen über die gesamte Spielzeit chancenlos und konnten am Ende noch froh sein, nicht höher verloren zu haben. In der Tabelle rangiert die TSG fünf Spieltage vor Saisonende mit 44 Punkten auf Platz 6, dicht gefolgt von Union Berlin (44) und dem 1. FC Köln (43).

Die Königsklasse kann man bereits abschreiben

Bei sieben Zählern Rückstand auf den Vierten Leipzig dürfte jetzt der Zug in Richtung Champions League wohl endgültig abgefahren sein. Ob es noch zur Europa League-Teilnahme nach der dritten Niederlage in Folge sowie der schwachen Vorstellung in der Messestadt reicht, ist momentan schwer vorstellbar. In der aktuellen Verfassung nach den Niederlagen gegen Berlin, Bochum und Leipzig ist es schwer vermittelbar, dass sich die Hoeneß-Truppe in der entscheidenden Saisonendphase gegen die starke Konkurrenz in den direkten Duellen gegen Freiburg und Leverkusen noch durchsetzen kann.

Auch in Leipzig lieferte Kramaric eine enttäuschende Vorstellung. Der Kroate lässt derzeit jegliche Torgefahr vermissen.

Ausfälle konnten nicht ersetzt werden

RB, aktuell beste Rückrundenmannschaft, war in seinem sechsten Heimspiel in Folge ohne Niederlage bei einem Chancenverhältnis von 11:3 eine Nummer zu groß für die Blau-Weißen, bei denen das Fehlen der Gelbgesperrten Kevin Akpoguma, Kevin Vogt und David Raum sowie der Verletzten Stammkräfte Benjamin Hübner, Florian Grillitsch, Dennis Geiger und Sebastian Rudy sich bei der bereits sechsten Rückrundenniederlage schwer bemerkbar machte. Zudem setzte sich die Ladehemmung der TSG-Stürmer fort, die seit dem 18. Februar nicht mehr getroffen haben.

RB mit perfektem Start

Der Spielverlauf ist schnell geschildert: Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld landete der Ball bei Szoboszlai, der weiterleitete auf Nkunku, der noch im Strafraum Pavel Kaderabek ausdribbelte und mit links ins untere linke Eck zur frühen Leipziger 1:0-Führung traf (5.). Für den Franzosen war es bereits der 17. Saisontreffer. Eine Viertelstunde später führte ein Konter zum 2:0, bei dem Halstenberg mit einem Schuss ins rechte Eck erfolgreich war (20.). Für den Schützen war es nach monatelanger Zwangspause aufgrund einer Kapselverletzung ein tolles Comeback. Die Gastgeber kontrollierten in der Folge weiter das Geschehen und ließen Hoffenheim nicht den Hauch einer Chance. Die einzig erwähnenswerte Aktion gab es kurz vor der Pause, als eine Hereingabe von Kaderabek sowohl bei Christoph Baumgartner und dann bei Andrej Kramaric geblockt wurde (40.). Kurz vor Ende der ersten Hälfte fiel bereits die Entscheidung: Nach einem Konter dribbelte Simakan ungehindert über das halbe Spielfeld, flankte auf Nkunku, der mit dem Kopf weiterleitete auf Szoboszlai und der aus kurzer Distanz nur noch zum 3:0 einschieben braucht (44.).

Ratlos und enttäuscht: TSG-Trainer Sebastian Hoeneß

Ereignislose zweite Hälfte

Im zweiten Abschnitt schalteten die Sachsen einen Gang zurück und verwalteten den Vorsprung gegen eine extrem schwache und ideenlose Hoffenheimer Mannschaft, wohlwissend, dass bereits die nächste Aufgabe im Europa League-Viertelfinale gegen Bergamo bevorsteht. Ernüchterung und Enttäuschung bei den Verlierern: Mittelfeldspieler Christoph Baumgartner: „Wir haben uns bereits nach fünf Minuten den Spielplan selbst kaputt gemacht. Unser Plan war, dass wir kompakt stehen und selbst Nadelstiche setzen. Leider haben wir dann wieder ein Standard-Gegentor kassiert. Das ist dann zu einfach. Es war heute in allen Mannschaftsteilen zu wenig.“ Ihlas Bebou, der sein 100. Pflichtspiel für die TSG bestritt: „Wir haben das Spiel schon in der ersten Hälfte aus der Hand gegeben. Wir wussten, worauf es heute ankam, aber wir müssen anders auftreten. Das war zu wenig heute.

"Wollen unter den sechs Top-Teams bleiben"

Trainer Sebastian Hoeneß: „Ich habe uns nicht gefährlich im Spiel gesehen. Wir haben viel zu wenig Gefahr entwickelt. Wir kommen hier mit einer Rumpftruppe her. Es fehlen uns viele wichtige Spieler. Die Leistung war sehr ernüchternd. Aber wir haben die Signale erkannt. Wir sind unter den sechs Top-Teams der Bundesliga – und da wollen wir bleiben.

Comeback von Skov

Die einzige positive Nachricht war das Comeback von Robert Skov, der in der 80. Minute nach fünf Monaten und exakt 155 Tagen Verletzungspause sein Comeback feierte. Am nächsten Spieltag empfängt die TSG Hoffenheim am Ostersonntag um 17.30 Uhr in Sinsheim Schlusslicht SpVgg Greuther Fürth.

Statistik:

RB Leipzig: Gulacsi – Simakan (62. Klostermann), Orban, Gvardiol – Mukiele, Laimer (46. Adams), Kampl (80. Olmo), Halstenberg (62. Angelino) – Forsberg, Szoboszlai – Nkunku (62. Poulsen)
TSG Hoffenheim: Baumann – Posch, Nordtveit, Richards – Bebou (80. Skov), Samassekou, Kaderabek – Baumgartner (70. Bruun Larsen), Stiller – Rutter (70. Dabbur), Kramaric
Tore: 1:0 Nkunku (5.), 2:0 Halstenberg (20.), 3:0 Szoboszlai (44.)
Schiedsrichter: Dankert (Rostock)
Zuschauer: 35.112

Fotos: Kraichgaufoto

Skov feierte sein Comeback nach langer Verletzungspause

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