SVS hat nach 2:1-Sieg über Regensburg den Anschluss wieder hergestellt

Hochspannung im Zweitliga-Abstiegskampf - Neue Hoffnung am Hardtwald

Am Hardtwald hofft man im Saisonfinale weiterhin auf den Klassenerhalt. Zweitligaschlusslicht SV Sandhausen schlägt den Tabellenvorletzten SSV Jahn Regensburg in einer spannenden und nervenaufreibenden Partie mit 2:1 (1:0). Im ersten Durchgang hatten die Kurpfälzer vor nur 5.243 Zuschauern die Gäste über weite Strecken unter Kontrolle und kamen durch Papelas Distanzschuss zur 1:0-Pausenführung. Nach dem Seitenwechsel nutzte Dumic eine von vielen Sandhäuser Möglichkeiten und baute die Führung aus. Die Gäste konnten durch Owusu nur noch auf 1:2 verkürzen. Zuversicht bei Sandhausens Geschäftsführer Piegsa nach dem wichtigen Heimsieg: „Wir melden uns zurück und haben noch vier Endspiele. Darauf fokussieren wir uns ab sofort und dann sehen wir weiter.“

Spürbare Anspannung

Nach kurzem Abtasten setzt der Gast einen ersten Akzent durch Guwara, der einen Abpraller mit einem Direktschuss neben das Sandhäuser Tor setzt. Auf der Gegenseite läuft der SVS früh und mit Nachdruck an, kommt jedoch nicht zu zwingenden Möglichkeiten. Ademis Distanzschuss (8.) ist die erste Sandhäuser Torannäherung in einer Anfangsphase, die von der Anspannung beider Teams geprägt war und wenig Spielfluss vorzuweisen hatte.

Sandhausens Matondo-Merveille Papela (Bildmitte) im Duell mit Regensburgs Benedikt Gimber und Konrad Faber

Treffer aus der Distanz

Obwohl sich die Sandhäuser mittlerweile am gegnerischen Strafraum festsetzen können, fehlt die Durchschlagskraft im Strafraum. Nach einem Sololauf fasst sich Papela mit einem Distanzschuss ein Herz und zieht ab. Da noch ein Regensburger Bein dazwischen ist, schlägt der Ball unhaltbar zur Sandhäuser Führung ein (16.). Nach einer kurzen spielerischen Verschnaufpause schaffen es die Schwarz-Weißen nach Ballgewinnen, schnell und konsequent umzuschalten. Allerdings fehlt weiterhin die Präzision des letzten Passes, um die Abwehr des Jahn unter Druck zu setzen.

Owusu trifft Aluminium

Dann muss Schiedsrichter Aytekin die Partie unterbrechen: Er bekam zuvor im Zweikampf zwischen Zenga und Gimber einen Treffer ab. Nach kurzer Behandlung durch die medizinische Abteilung der Gastgeber ist der Referee wieder einsatzbereit (37.). Kurz vor dem Pausenpfiff setzt Regensburg mit seiner größten Chance in Hälfte 1 durch Owusu einen Kopfball aus fünf Metern ans Lattenkreuz, sodass Sandhausen die knappe Führung mit in die Kabine nimmt.

Drangphase wird belohnt

Die Kurpfälzer starten die zweite Halbzeit mit einem Distanzschuss: Zhirov testet aus knapp 25 Metern Regensburgs Keeper Urbig , der den satten Freistoß nur zur Seite abwehren kann (48.). Kurz darauf taucht Papela im Rückraum auf und zieht ab, aber der Gästekeeper kann den Schuss gerade noch ans Aluminium lenken. Es folgen drei gefährliche Eckbälle: Zweimal verpasst der SVS knapp den Treffer, doch alle guten Dinge sind drei: Dumic steigt am ersten Pfosten am höchsten und legt den Kopfball zum 2:0 ins lange Eck (52.).

Regensburgs Prince Osei Owusu (Nr. 9) setzt sich gegen Aleksandr Zhirov durch

SVS erhöht den Druck

Kleppingers Team ist nun am Drücker und drängt auf die vorzeitige Entscheidung. In dieser Phase bleiben zahlreiche gute Chancen ungenutzt: So verpassen Okoroji (56.), Bachmann (57.) und Esswein (58.) denkbar knapp das dritte Tor. Für Kemal Ademi kommt Joseph Ganda ins Spiel (61.).

Anschlusstreffer aus dem Nichts

Doch statt dem dritten Sandhäuser Tor treffen die Gäste aus dem Nichts: Nach einem langen Einwurf findet Albers Verlängerung Owusu im Strafraum, der aus der Drehung das 2:1 erzielt (65.). Nun wechselt Kleppinger doppelt: Okoroji wird von Oumar Diakhite ersetz, für Esswein kommt Christian Kinsombi ins Spiel (66.). Nachdem Bachmann mit seinem Abschluss nur knapp das Tor verfehlte (67.), erhöht Regensburg den Druck. Der SVS beschränkt sich zunehmend auf die Defensive, um die Angriffswelle abzuwehren. Mit Beginn der Schlussphase ersetzt David Kinsombi Erik Zenga (81.).

Platzverweis und ausgelassene Konterchancen

Die Schlussoffensive des Jahn bringt nichts Zählbares ein. Da in der Zwischenzeit Guwara mit hohem Bein Christian Kinsombi am Kopf verletzte, sah der Regensburger die rote Karte. In Überzahl schafften es die Männer vom Hardtwald zwar, mit gefährlichen Kontern in Erscheinung zu treten, doch konnten die Chancen nicht nutzen. So blieb es auch nach sechsminütiger Nachspielzeit beim verdienten 2:1-Heimsieg, den die Mannschaft mit den Fans feiern konnte.
Mit dem Dreier im Rücken reist der SV Sandhausen am Samstag, den 7. Mai zum Duell mit Eintracht Braunschweig (Spielbeginn: 13 Uhr).

Hauptsache drei Punkte

Für SVS-Trainer Kleppinger zählten am Ende nur die Punkte: „Die Mannschaft hat gekämpft und das Tor mit allem verteidigt, was sie hatte. Dafür gebührt meinen Jungs ein riesiges Kompliment. Wir hatten viele Chancen auf dem Flügel und verpassten es, den Ball scharf zu machen. Nach dem Gegentor mussten wir tief verteidigen. Wir hätten in dieser Phase den ein oder anderen Konter besser ausspielen müssen. Am Ende zählen die drei Punkte!“
Für Mittelfeldspieler Zenga kann es so weitergehen: „Wir sind aktuell auf einem guten Weg, die Resultate geben uns Selbstvertrauen. Wir müssen noch einige Punkte sammeln, um den Klassenerhalt zu erreichen.“

Statistik:

SV Sandhausen: Drewes – Okoroji (Diakhite, 65.), Sicker, Dumic, Zhirov, Ajdini - Papela, Bachmann, Zenga (D. Kinsombi, 81.) - K. Ademi (Ganda, 61.), Esswein (C. Kinsombi, 66.)
SSV  Jahn Regensburg: Urbig – Faber (Mees, 64.), Elvedi (Kennedy, 87.), S. Breitkreuz, Guwara - Gimber, Caliskaner, Thalhammer(Viet, 64.), Singh (Yildirim, 46.), Makridis (Albers, 46.) – Owusu
Tore: 1:0 Papela (16.), 2:0 Dumic (52.), 2:1 Owusu (65.)
Zuschauer: 5.243
Schiedsrichter: Deniz Aytekin
Gelbe Karten: Ademi, Papela – Elvedi, Gimber
Rote Karte: Guwara

Fotos: foto2press

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