SVS verlässt sich gegen Angstgegner Braunschweig auf seine Heimstärke

Remiskönige sind am Sonntag zu Gast am Hardtwald

Am Sonntag empfängt der SV Sandhausen am 22. Zweitliga-Spieltag um 13.30 Uhr Angstgegner Eintracht Braunschweig im BWT-Stadion am Hardtwald. Durch die erste Niederlage nach zuvor vier ungeschlagenen Partien bei Spitzenreiter Fortuna Düsseldorf sind die Kurpfälzer auf Platz 6 der Tabelle gerutscht. Die statistischen Werte von 54:46% Ballbesitzverhältnis und 9:7 Torschüsse gegenüber den Rheinländern unterstreichen, dass die 0:1-Niederlage vermeidbar war. „Wir waren in Düsseldorf klar die spielbestimmende Mannschaft und haben uns, gerade in der zweiten Halbzeit, viele Torchancen herausgespielt. Wenn man diese Gelegenheiten – inklusive Elfmeter – nicht verwandelt, hat man es auch nicht verdient hier einen Punkt zu entführen“, brachte Trainer Kenan Kocak das Manko auf den Punkt. Ein weiterer Beleg: Bei einem Torverhältnis von 1:1 Toren verbuchte der SVS im neuen Jahr in drei Spielen vier Punkte. Die Abwehr ist nach wie vor schwer überwindbar, doch vorne werden zu viele Chancen liegengelassen.

Richard Sukuta-Pasu dürfte gegen Braunschweig wieder in der Startformation stehen

"Können als Team noch sehr viel erreichen"

Markus Karl, der in den Spielen nach der Winterpause als Abwehrchef wieder gesetzt ist, macht Mut vor der nächsten Aufgabe: „Wir haben uns nach dem Spiel im Kreis gesagt, dass wir in Düsseldorf ein starkes Spiel abgeliefert haben. So können wir als Team in Zukunft noch sehr viel erreichen.“

Klingmann ist inzwischen wieder zu Hause

Für den Rest der Saison müssen die Sandhäuser auf einen ihrer Besten, Philipp Klingmann, verzichten, der sich bei einem Zusammenprall mit dem Düsseldorfer Genki Haraguchi einen Schädelbruch zuzog. Inzwischen befindet sich der 29-Jährige wieder auf dem Weg der Besserung und konnte am gestrigen Dienstag die Düsseldorfer Uniklinik wieder verlassen. „Das sind sehr gute Nachrichten“, zeigt sich Geschäftsführer Sport Otmar Schork erleichtert. „Wir sind froh darüber, dass sich Philipp keiner Operation unterziehen muss und nach Hause kann. In den eigenen vier Wänden soll er sich jetzt in Ruhe erholen. Seine Gesundheit steht absolut an oberster Stelle.“

Kulovits und Vollmann stehen wieder zur Verfügung

Trainer Kocak muss nun auf der rechten Verteidigerposition improvisieren, zumal mit Ken Gipson ein weiterer Rechtsverteidiger aufgrund eines Wadenbeinbruches noch länger nicht zur Verfügung steht. Positiv, dass nach überstandenen Verletzungen Stürmer Korbinian Vollmann und voraussichtlich Kapitän Stefan Kulovits wieder im Kader stehen. Dass Not besonders erfinderisch macht, bewies der SVS-Coach erneut, indem er Offensivspieler Rurik Gislason gegen Düsseldorf als Linksverteidiger aufbot. Man darf gespannt sein, wen er nun gegen Braunschweig auf dieser Position aufbietet.

Gelingt dem SVS am Sonntag der erste Heimsieg im neunten Duell gegen Braunschweig?

Remiskönige hatten sich mehr vorgenommen - Trainer auf dem Prüfstand

Nachdem der nächste Gegner Braunschweig am Saisonende in der Relegation zur Ersten Liga knapp am VfL Wolfsburg scheiterte, hatte man sich für diese Saison bei wenigen personellen Veränderungen hohe Ziele gesteckt. Die Eintracht kann sich jedoch mit zehn Unentschieden als Remiskönige bezeichnen, womit sie nicht nur alle Aufstiegschancen verspielt hat, sondern auch einen wachsamen Blick auf die Abstiegsplätze richten muss. Negativer Höhepunkt war die zuletzt 1:2-Heimniederlage gegen Schlusslicht Kaiserslautern. Umstritten ist bei der Vereinsführung inzwischen auch Trainer Torsten Lieberknecht kurz vor seinem 10-jährigen Trainerjubiläum bei den Niedersachsen. Lieberknecht lässt beim Deutschen Meister von 1967 gewohnt viel rotieren, und im Sturm hat der Nigerianer Suleiman Abdullahi (sechs Tore und drei Vorlagen) in seiner zweiten Saison momentan den Vorzug vor Domi Kumbela. Weitere Leistungsträger sind die erfahrenen Jan Hochscheidt und Ken Reichel. In der Winterpause wurden als Verstärkungen Mittelfeldspieler Onur Bulut aus Freiburg sowie Stürmer Philipp Hofmann aus Fürth transferiert.

Braunschweig gewann bereits siebenmal am Hardtwald

Aufgrund der aktuellen Formkurven beider Teams stehen die Chancen für den SVS nicht schlecht, die desolate Heimbilanz gegen die Niedersachsen etwas aufzubessern: Bei acht Aufeinandertreffen gewannen die Gäste bei einem Unentschieden siebenmal am Hardtwald. Auch wenn man bei den Schwarz-Weißen sich weiter in Bescheidenheit wiegt und die 40-Punkte-Marke zum Ziel gesetzt hat, ist der Relegationsplatz bei fünf Punkten Rückstand nach wie vor in Reichweite.   

Knipping hat per Option um ein Jahr verlängert

Der im Sommer auslaufende Vertrag von SVS-Innenverteidiger Tim Knipping hat sich automatisch um ein weiteres Jahr bis 2019 verlängert. „Tim hat sich bei uns sehr gut entwickelt und gehört mittlerweile zu unseren absoluten Leistungsträgern“, so Geschäftsführer Sport Otmar Schork. „Wir freuen uns in Sandhausen auf eine weitere Saison mit ihm.“ Knipping stand in der aktuellen Runde als einziger Feldspieler in jedem Pflichtspiel auf dem Platz und absolvierte 19 von 21 Ligaspielen über die volle Distanz. Gegen Heidenheim schoss er an seinem 25. Geburtstag sein bislang einziges Saisontor. Insgesamt erzielte er in 39 Zweitliga-Einsätzen für den SVS vier Tore. Im Sommer 2016 wechselte der gebürtige Kasselaner von der U23 von Borussia Mönchengladbach an den Hardtwald. Davor stand Knipping beim 1. FC Saarbrücken und beim KSV Hessen Kassel unter Vertrag.

Fotos: Kraichgausport

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