Verlieren verboten – SV Sandhausen empfängt den SC Paderborn

Für Kleppinger-Truppe stehen sechs Endspiele um den Klassenerhalt bevor

Für Zweitliga-Tabellenschlusslicht SV Sandhausen stehen zwei Heimspiele in Folge an, in denen im Kampf um den Klassenhalt viel auf dem Spiel steht. Zunächst empfängt der SVS am Sonntag um 13.30 Uhr den Tabellensechsten SC Paderborn 07, bevor eine Woche später zum Abstiegskrimi der Tabellensechzehnte Jahn Regensburg im BWT-Stadion am Hardtwald gastiert.

Perfekter Einstand

Nach zuvor neun sieglosen Spielen haben sich die Sandhäuser mit dem überraschenden 2:1-Sieg beim 1. FC Magdeburg nicht nur drei überlebenswichtige Punkte erkämpft, sondern dem neuen alten Interimstrainer Gerhard Kleppinger den perfekten Einstand beschert und sich neuen Mut geholt. Kleppingers Devise vor dem Spiel „Wir müssen unsere Spiele in der Defensive gewinnen und vorne schauen, wie hoch wir gewinnen“ ging in Magdeburg voll und ganz auf. Zwar standen den Kurpfälzern auch das Glück und ein wiedererstarkter Torhüter Patrick Drewes zur Seite, doch man zeigte sich im Vergleich zu den Spielen davor kompakter in der Defensive und effektiver in der Offensive.

Nachdenklicher Blick bei SVS-Kapitän Diekmeier

Unerwartete Torjägerqualitäten

Die Umstellung Kleppingers auf ein 3-5-2 System zeigte sich hierbei als wirkungsvoll an, während der besonders in der Rückrunde der vergangenen Saison starke Verteidiger Dario Dumic unerwartete Torjägerqualitäten zeigte und zwei Mal jeweils auf Vorarbeit von Alexander Esswein traf. Doppelpacker Dumic: „Es war sehr gut, wie wir heute gekämpft und gespielt haben, das muss für uns der Standard sein. Die drei Punkte gegen einen guten Gegner sind für den Kopf immens wichtig, sie geben uns Selbstvertrauen.“

Torloses Stürmertrio

In den verbleibenden sechs Saisonspielen ist dennoch zu hoffen, dass bei Kemal Ademi, Matej Pulkrab oder Hamadi Al Ghaddioui noch der Knoten platzt: Die drei Stürmer konnten bislang die in sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllen und noch keinen Treffer beisteuern – mit ein Grund, weswegen der Sportliche Leiter Mikayil Kabaca gehen musste.

„Haben es noch selbst in der Hand“

Die Niederlagen von Arminia Bielefeld und Jahn Regensburg spielten dem SVS am letzten Spieltag zusätzlich in die Karten, da der Rückstand aktuell nur noch drei Punkte auf Relegationsplatz 16 und fünf Punkte auf Platz 15 beträgt. Um aus dem Tabellenkeller wieder herauszukommen, gilt es, den Formanstieg zu bestätigen und in den bevorstehenden Heimspielen zu punkten. SVS-Präsident Jürgen Machmeier sah vor dem Spiel in Magdeburg das Erreichen des Relegationsplatzes als absoluten Erfolg an und klang nach dem Spiel deutlich optimistischer: „Wir brauchen nicht auf die anderen schauen. Wir spielen noch gegen sie und haben es wieder selbst in der Hand.“

Beim Einstand von Kleppinger als Cheftrainer gab es in Magdeburg einen unerwarteten Auswärtssieg

Paderborn muss weiter auf seinen Torjäger verzichten

Gegen den SC Paderborn müssen die Kurpfälzer im Mittelfeld auf Dauerläufer Merveille Papela wegen dessen fünfter gelben Karte verzichten. Bei den Paderbornern hat sich die längere Zeit angespannte personelle Situation entspannt, doch bereits seit sechs Spielen müssen die Ostwestfalen wegen einer Beinverletzung auf ihren treffsichersten Stürmer Pieringer verzichten.

Minimalchance auf die vorderen Plätze

Bei nur einem Punkt aus drei Partien hat der SCP im März entscheidenden Boden im Aufstiegsrennen eingebüßt, nachdem man nach 22 Spieltagen auf Platz 4 noch Tuchfühlung zu den ersten drei Plätzen hatte. Nach dem ungefährdeten 3:0-Erfolg gegen Hansa Rostock beträgt der Rückstand der Paderborner zu Platz 3 sieben Punkte, weswegen das Spiel in Sandhausen die letzte Chance ist, nochmal Tuchfühlung zu den begehrten Plätzen zu bekommen. Bei einem Torschussverhältnis von 28:1 und 76:24 % Ballbesitz gegen die Rostocker, die allerdings nach einer halben Stunde wegen einer Roten Karte dezimiert waren, zogen die Paderborner abermals ihr bekanntes Kombinations- und Kurzpassspiel auf.

Zweitbeste Offensive

„Die Philosophie von aktivem, laufintensivem Fußball und vielem arbeiten gegen den Ball entspricht auch meiner DNA“, sagte SCP-Trainer Lukas Kwasniok, als er vor zwei Jahren als Trainer zu den Ostwestfalen kam. Für den gebürtigen Polen wird es eine Rückkehr an den Hardtwald, denn im Jahr 2000 hat der damals 19-jährige Kwasniok in der A-Jugend des SVS gespielt. Bei einer insgesamt zu anfälligen Defensive stellt das Kwasniok-Team die zweiterfolgreichste Offensive der Liga mit 54 erzielten Treffern. Die Torgefährlichkeit beim SCP ist auf mehrere Schultern verteilt: Der aus Heidenheim gekommene Leipertz erzielte 11 Tore, Pieringer 8 sowie Muslija und Platte je 7 Treffer.

Revanche für Hinspielniederlage

Nach der deutlichen Leistungssteigerung beim Spiel in Magdeburg hat die Hoffnung auf eine Revanche für das Hinspiel, in dem der SVS beim SCP deutlich mit 0:3 unterlag, wieder Nahrung erhalten. Mit drei Heimpunkten ließe es sich anschließend auf der Sandhäuser Frühlingsmeile gut feiern.

Mögliche Aufstellungen:

SV Sandhausen: Drewes – Dumic, Zhirov, Sicker – Ajdini, El-Zein, D. Kinsombi, Bachmann, Calhanoglu – Esswein, Evina
SC Paderborn: Huth – Heuer, Rohr, Humphreys – Justvan, Klefisch, Schallenberg, Obermair – Leipertz, Platte, Muslija

Fotos: foto2press

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