Rohrbacher Last-Minute-Treffer beendet Zuzenhäuser Siegesserie

Diskussionswürdige Elfmeterentscheidungen

Die Zuschauer bekamen von Beginn an ein temporeiches und abwechslungsreiches Spiel zweier spielstarken Teams geboten. Die erste gute Tormöglichkeit hatten die Gastgeber in der 10. Minute, nachdem Philipp Öhler aus 15 Metern knapp übers Tor schoss. Nach knapp einer halben Stunde erhitzten sich erstmals die Gemüter, nachdem die Schiedsrichterin ein Foulspiel an Öhler im Strafraum ungeahndet ließ, dafür aber drei Minuten später überraschend nach einem harmlosen Zweikampf im Rohrbacher Strafraum auf Elfmeter entschied.

Romig pariert Strafstoss

Zuzenhausens Laurence Paling zeigte hierbei jedoch Nerven und scheiterte vom Punkt an Rohrbachs Keeper Niko Romig, der den Schuss in die Tormitte mit dem linken Fuß abwehren konnte (28.). Dabei hatte er anschließend Glück, als der Nachschuss an den rechten Torpfosten klatschte. Der Elfmeterkiller nach dem Spiel: „Wenn die Schiedsrichterin gegen uns diesen Elfmeter ausspricht, hätte sie auf der anderen Seite zuvor zweimal für uns auf den Punkt zeigen müssen. Mir war im Vorfeld klar, dass ich den Strafstoß halten würde, wobei dazu immer auch etwas Glück gehört.“ Die Partie nahm in der Folge weiter an Fahrt auf, ohne dass sich vor beiden Toren klare Möglichkeiten ergaben. Kurz vor der Pause parierte Romig noch einen 20-Meter-Freistoß von Jan Guntemann, so dass es beim gerechten Pausen-Remis blieb.

FCZ dominierte, aber ohne Durchschlagskraft

In der zweiten Hälfte waren gerade Mal drei Minuten gespielt, als die Gäste einen Torerfolg feierten. Nach einer Flanke an die Fünfmeterlinie stieg SV-Keeper Romig zwar hoch zum Ball, doch plötzlich lag dieser im Tor. Nachdem Schiri Martin auf Tor entschied, signalisierte ihr der Linienrichter ein Foulspiel am Torhüter, sodass der Treffer zurückgenommen wurde (48.). Der FCZ erhöhte die Taktzahl und drängte die Heger-Truppe zunehmend in die eigene Hälfte. Doch trotz leichten spielerischen Vorteilen gelang es den Grün-Weißen nicht, klare Toraktionen zu kreieren. Rohrbach stand kompakt und lauerte immer wieder auf Konter.

Aluminium stand gleich doppelt im Wege

Dabei hatten sie nach einer Stunde gleich doppeltes Pech, als zunächst Luca Romig nach schöner Einzelaktion mit einem abgefälschten Schuss an der Querlatte scheiterte (61.) und kurz darauf nach einer Ecke ein Zuzenhäuser Abwehrspieler beim unglücklichen Befreiungsschlag den eigenen Pfosten traf (64.). Es ging nun hin und her, beide Mannschaften wollten den Sieg. Nachdem FC-Spieler Paling mit einem Kopfball an Keeper Romig scheiterte (70.), verfehlte Öhler mit einem Schuss von halblinker Position das FC-Tor nur knapp (77.). Als sich in den Schlussminuten keine hochkarätigen Chancen auf beiden Seiten mehr ergaben, hatten sich viele der SV-Fans schon auf die zweite Nullnummer in Folge nach dem torlosen Remis am Sonntag in Neckarbischofsheim eingestellt. Bis eben Francesca mit seinem ersten Saisontreffer der alles entscheidende Last-Minute-Siegtreffer gelang.

Stimmen zum Spiel:

Joachim Heger (Trainer SV Rohrbach/S.): „Wenn man mit der letzten Aktion im Spiel den Siegtreffer erzielt kann man nur von einem glücklichen Sieg sprechen. Die Zuschauer bekamen von zwei spielstarken Mannschaften ein sehr gutes, abwechslungsreiches Kreisligaspiel geboten, bei dem nur noch mehr Tore fehlten. Oft fehlten die entscheidenden Abschlüsse auf beiden Seiten. Wir hatten auf der einen Seite Glück, als Niko Romig den Elfmeter hielt, dann zweimal Pech, als uns das Aluminium im Weg stand. Es freut mich, dass wir heute gegen einen starken Gegner nun schon zum vierten Mal in Folge ohne Gegentreffer blieben.“  

Christoph Münster (Trainer FC Zuzenhausen II): „Es war eigentlich ein klassisches 0:0-Spiel der besseren Art, mit wenigen Torchancen, die aber dafür hochkarätig waren. Letzte Saison haben wir an gleicher Stelle in der 90+3. Minute einen Gegentreffer kassiert und dadurch 1:2 verloren, jetzt wieder in der Nachspielzeit - das ist sehr ärgerlich. Dass unsere Siegesserie irgendwann einmal zu Ende geht war uns bewusst, aber dass sie so unglücklich endet, hätte nicht sein müssen.“

Christian Heinlein (Co-Trainer SVR): „Auch in der vergangenen Saison konnten wir in der Nachspielzeit einige Spiele für uns entscheiden. Heute hatten wir gegen einen spielstarken Gegner das Glück auf unserer Seite, was gut für unsere Moral ist. Aufgrund der geschwächten Personalsituation war es von uns ein sehr ordentliches Spiel.“

Luca Romig (SV-Stürmer): „Eigentlich hätte ich heute wegen einer Klassenfahrt nach Berlin nicht spielen können. Doch aufgrund eines Corona-Falls fiel der Ausflug aus und so konnte ich mitspielen. Ich war selten so heiß wie heute gegen meinen ehemaligen Verein. Und dass es am Ende im Flutlichtspiel noch zum Heimsieg reichte, ist einfach nur geil. Ich behaupte mal, dass wir inzwischen Zuzenhausens Angstgegner sind.“

Christian Vogt (verletzter SV-Torjäger): „Natürlich schmerzt es, heute gegen den ehemaligen Klub verletzungsbedingt nicht dabei zu sein. Eigentlich wäre es ein leistungsgerechtes Unentschieden der besseren Art gewesen, aber am Ende war eben das Glück auf unserer Seite.“

Der SV Rohrbach/S. klettert nach dem vierten Saisonsieg auf Platz 9 und gastiert am Sonntag (16.10.) um 15:30 Uhr beim Tabellenzwölften SV Reihen.

Fotos: BWA