Auch während der Bundesliga-Pause ist Sandhausens Manager und Geschäftsführer Otmar Schork ein gefragter, vielbeschäftigter Mann. Im Gespräch mit bwa-sport.de nennt er das Erfolgsrezept des kleinsten Vereins und Ort im bezahlten Fußball.
Herr Schork, der SV Sandhausen konnte nach einer intensiven Saison erneut den Zweitliga-Klassenerhalt feiern. Was bedeutet dies für den Verein und die Region?
Otmar Schork: Es ist für uns ein tolles Gefühl, im Jubiläumsjahr den Klassenerhalt geschafft zu haben und ein weiteres Jahr in dieser hochkarätigen 2. Liga spielen zu dürfen. Die Region nimmt dies genauso wahr. Wir erhalten sehr viele Komplimente und Sympathien.
Nur die kühnsten Optimisten trauten dem kleinsten Ort, dem kleinsten Verein im bezahlten Fußball zu, fünf Jahre in Folge in der 2. Liga zu spielen. Wie würden Sie das Erfolgsrezept beschreiben?
Schork: Mit Jürgen Machmeier hat der SV Sandhausen einen Präsidenten, der viele Facetten in einer Person verkörpert. Er ist Visionär, Mäzen, Fan und Arbeiter, der täglich für seinen Verein da ist. Wichtig sind die kurzen Entscheidungswege zwischen Präsident, Geschäftsführer und Trainer. In den letzten fünf Jahren haben wir sehr viele deutschsprachige, junge, gut ausgebildete Spieler aus der 3. und 4. Liga geholt, die sehr viel Potenzial mitbringen und mit uns den nächsten Schritt in der 2. Liga gehen wollen. Alois Schwartz ist der richtige Trainer für diese Spieler, um sie weiterzuentwickeln. Mentalität und Teamgeist spielen eine wichtige Rolle in unseren Planungen. Die richtige Mischung zwischen Jung und Alt muss stimmen.
Der Höhepunkte im Jubiläumsjahr ist sicherlich das Gastspiel von Bundesligist Borussia Dortmund. Gibt es schon näheres hierzu zu vermelden?
Schork: Das Spiel findet am Montag, 15. August um 18:30 Uhr bei uns im Hardtwaldstadion statt. Es ist das letzte Vorbereitungsspiel des BVB vor dem ersten Pflichtspiel im DFB-Pokal. Zu diesem Zeitpunkt werden die Nationalspieler wieder dabei sein und wir können uns auf eine attraktive und hochkarätige BVB-Mannschaft freuen.
Das Gesicht der Mannschaft wird sich zur neuen Saison sehr verändern. Ist dies vor allem der schwachen Rückrunde 2015/16 geschuldet?
Schork: Nein! Wir haben abgewogen, welche Spieler uns leistungsmäßig und auch altersbedingt nicht mehr weiterbringen. Wir wollen frischen Schwung reinbringen und daher sind Veränderungen nötig. Mit Bouhaddouz und Hübner haben wir zwei Leistungsträger verloren und auch Kosecki musste zu Legia Warschau zurück.
Die 2. Bundesliga ist mit Top-Vereinen, vielen ehemaligen Erstligisten, besetzt. Welche Rolle wird der SV Sandhausen Ihrer Meinung nach 2016/17 spielen?
Schork: Die 2. Liga ist sehr ausgeglichen und wir werden wie ein Großteil der anderen Mannschaften um den Klassenerhalt spielen. Dieses Ziel werden auch die drei Aufsteiger Aue, Dresden und Würzburg haben. Mit Hannover und Stuttgart kommen zwei attraktive und vermeintlich übermächtige Vereine hinzu, jedoch haben mit Freiburg und Leipzig zwei Topteams den Aufstieg in die 1. Liga geschafft.
Was stimmt Sie zuversichtlich, dass es erneut gelingt, die Klasse zu halten?
Schork: Wir haben uns gut verstärkt mit einer gesunden Mischung von jungen und erfahrenen Spielern und jede Position ist gleichwertig und doppelt besetzt. Der Spielerkader hat genügend Qualität und Substanz, um eine erfolgreiche Saison spielen zu können.
Wie intensiv verfolgen Sie die Europameisterschaft in Frankreich? Werden Sie sich einige Spiele vor Ort anschauen?
Schork: Ich werde mir die Spiele im TV ansehen. Aufgrund unserer Jubiläumsaktivitäten ist es mir zeitlich nicht möglich, vor Ort zu sein.
Ihr Wunsch für die neue Saison 2016/17des SVS?
Schork: Eine sorgenfreie Saison zu spielen und jedes Spiel in der 2. Liga genießen wie einen Sonnentag.
Foto: BWA
