SVS möchte mit Sieg über euphorische Ulmer wieder in die Spitzengruppe

Aufsteiger Ulm überraschend auf Platz 2

Durch den 2:0-Auswärtssieg beim SC Freiburg II hat sich der SV Sandhausen auf Rang 7 der Drittligatabelle verbessert und hat in der Englischen Woche im dritten Spiel innerhalb von sechs Tagen die Möglichkeit, bei einem weiteren Erfolg zur Spitzengruppe aufzuschließen.

Aufstiegseuphorie setzte Kräfte frei

Mit dem Aufsteiger SSV Ulm 1846 gastiert am Freitagabend um 19 Uhr am 10. Spieltag ein Team am Hardtwald, das im bisherigen Saisonverlauf auch getragen von der Aufstiegseuphorie überraschte und auf Rang 2 platziert ist.

SVS-Präsident Jürgen Machmeier

Beim 3:3 im letzten Heimspiel gegen Viktoria Köln erkämpfte sich der SVS mit Moral noch einen Punkt, doch Präsident Jürgen Machmeier zeigte sich nicht zufrieden: „Für unsere Ansprüche ist das nicht ausreichend.“

Es ging darum, Emotionen zu zeigen!“

SVS-Trainer Danny Galm

In Freiburg zeigten die Kurpfälzer nun die erhoffte Reaktion und gewannen mit einer mannschaftlich geschlossenen Leistung verdient. Trainer Danny Galm: „Wir wollten den Schwung des späten Ausgleichs gegen Köln mitnehmen. Das ist uns gut gelungen, das zeigt den Charakter der Jungs. Es ging darum, Emotionen zu zeigen und hinten nichts zuzulassen. Vorne waren wir eiskalt, ich bin froh, dass wir hinten die Null gehalten haben und offensiv effektiv waren.“

Trainer Danny Galm gratuliert seinem Joker Richard Meier zur guten Leistung

Galm ließ rotieren

Auch der Präsident war zufrieden: „Wir haben es insgesamt gut gemacht, Freiburg ist eine gute Mannschaft. Wir sind zufrieden, vor allem damit, dass die Null hinten wieder steht.“ Bei insgesamt vier neuen Spielern ließ Galm wieder kräftig rotieren – Ehlich wurde erstmals offensiver eingesetzt, nachdem sich Weik als Linksverteidiger scheinbar einen Stammplatz erkämpft hat. Routinier Hennings kam als verkappter Spielmacher zum Einsatz und traf wie schon gegen Regensburg mit einem Sonntagsschuss am Dienstagabend. Der 19-jährige Neuzugang Meier kam wieder als Joker zum Einsatz und traf im zweiten Spiel in Folge. Meier: „Es ist ein unbeschreibliches Gefühl.“ Wermutstropfen war die verletzungsbedingte Auswechslung von Verteidiger Zander, dem eine erneute Pause und das Lazarett droht, dem momentan nur Laux angehört. Zudem hat Verteidiger Tim Knipping in Freiburg im neunten Einsatz die fünfte gelbe Karte gesehen und ist daher gegen Ulm gesperrt.

Jonas Weik konnte sich einen Stammplatz auf der linken Verteidigerposition erkämpfen

Bei einem Heimsieg vorbei an den Spatzen

Sollte am Freitagabend vor dem Sandhäuser Kerwe-Wochenende der Heimsieg gelingen, würden die Kurpfälzer die Ulmer Spatzen in der Tabelle überholen, doch der Aufsteiger aus der Regionalliga Südwest kann mit einer eingespielten Mannschaft, die sich bisher als defensivstark – Ausnahme die 0:4-Niederlage in Ingolstadt im letzten Auswärtsspiel – zeigte, aufwarten.

Erfolgreiche Vergangenheit

Nach über 22 Jahren im Amateurfußball konnten die Schwaben am vorletzten Spieltag der vergangenen Saison im Heimspiel gegen Fulda-Lehnerz vor 10.282 Zuschauern die umjubelte Rückkehr in den Profifußball perfekt machen. In den 80ern spielte der Klub bereits in der 2. Liga, doch den größten Triumph gab es unter Trainer Ralf Rangnick, der die Ulmer von 1997 bis 1999 von der damals drittklassigen Regionalliga bis in die Bundesliga führte, aus der sie aber sofort wieder abstiegen.

SVS-Stürmer David Otto (li.) wird von Kölns Michael Schultz unsanft gestoppt

Ausgeglichene Bilanz

Im Amateurfußball duellierte sich der SV Sandhausen zwischen 1995 und 2007 zwölfmal mit dem SSV Ulm, in spezieller Erinnerung bleibt hierbei das 4:4 aus dem Jahre 2006 am Hardtwald, bei dem der SVS bereits 4:0 geführt hatte. Die Bilanz ist bei jeweils vier Siegen für die baden-württembergischen Kontrahenten sowie vier Remis ausgeglichen.

Vor 17.000 Zuschauern die Löwen erlegt

Nachdem sich der SSV in Ingolstadt defensiv überraschend anfällig gezeigt hatte, wurden am Dienstag im erstmals seit 23 Jahren mit 17.000 Zuschauern ausverkauften Ulmer Donaustadion den Münchener Löwen von den Ulmer Spatzen die Zähne gezogen. Mit einem 1:0 durch ein Tor aus der Distanz von Allgeier und einer wieder kompakteren Leistung fand man in die Erfolgsspur zurück und feierte den fünften Dreier der Saison bei vier Heimsiegen. Schlüsselspieler beim SSV sind Kapitän Reichert und Chessa, der bereits viermal traf.

Max Geschwill konnte in der Sandhäuser Hintermannschaft bislang überzeugen

Ziel ist der Klassenerhalt

Ziel ist und bleibt der Klassenerhalt. „Das ist der erste und wichtigste Schritt“, so Trainer Thomas Wörle, der hofft, dass der Klub langfristig wieder eine Rolle im bundesweiten Fußball spielt.

Mögliche Aufstellungen:

SV Sandhausen: Rehnen – Diekmeier, Geschwill, Schuster, Weik – Fuchs, Mühling, Hennings – Evina, Otto, Ehlich
SSV Ulm: Ortag – Geyer, Reichert, Yarbrough – Allgeier, Maier, Brandt, Rösch – Chessa – Higl, Röser

AM
Fotos: foto2press

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