Kann der SV Sandhausen seinen positiven Auswärtstrend fortsetzen?

Kurpfälzer zu Gast bei der SpVgg Unterhaching

Die bisherige Drittligasaison gleicht für den SV Sandhausen einer Berg- und Talfahrt, denn sechs Punkten aus den letzten beiden Auswärtsspielen steht nur ein Punkt aus den letzten drei Heimspielen gegenüber. Während für die beiden oberen Profiligen Länderspielpause ist, hofft der SVS, im Auswärtsspiel des 11. Spieltages am Samstag um 14 Uhr bei Aufsteiger SpVgg Unterhaching den positiven Trend auf fremden Plätzen bestätigen zu können.

Enttäuschung bei den Sandhäusern Max Geschwill (li.) und Kapitän Dennis Diekmeier nach der Heimniederlage gegen den SSV Ulm

„Der Mannschaft kann man keinen Vorwurf machen“

SVS-Präsident Jürgen Machmeier nach dem Ulm-Spiel

Der Trend bei den Leistungen ist jedoch Friend des SVS, denn auch bei der 1:2-Heimniederlage gegen den SSV Ulm konnten die Kurpfälzer trotz 80 Minuten in Unterzahl nach der Gelb-Roten Karte gegen Verteidiger Göttlicher in kämpferischer wie spielerischer Hinsicht überzeugen – die Chancenverwertung bei Gelegenheiten von Otto und Hennings war allerdings ausbaufähig. „Der Mannschaft kann man keinen Vorwurf machen“, sagte SVS-Präsident Machmeier, um anschließend seinen Frust über die Leistung des Schiedsrichters Exner loszuwerden, dessen erste gelbe Karte gegen Göttlicher als unberechtigt anzusehen war.

Drohende Geldstrafe

„Was der Schiedsrichter heute abgeliefert hat, da ist eine rote Linie überschritten worden. Ich gehe soweit, dass das Spiel schon vorher entschieden war. Der Schiedsrichter hat für mich das Spiel heute klar entschieden“, so Machmeier, der seinen Verein nicht das erste Mal als benachteiligt ansah. Allerdings hatte der Präsident direkt nach Spielende auch eine Grenze überschritten, indem er Exner mit einem (angeblichen) Bruststoß ins Wanken brachte. Sportdirektor Imhof sah wegen Meckerns zudem die Rote Karte, und dem SVS dürfte nach diesem hitzigen Spiel noch eine Strafe drohen. Inzwischen haben sich die Wogen etwas geglättet, alle Beteiligten zeigten sich einsichtig und Machmeier erwartet eine angemessene Strafe.

„Mit Wut ins nächste Auswärtsspiel“

SVS-Trainer Danny Galm

Trainer Danny Galm: „Am Ende werden wir für den Aufwand, den wir betrieben haben, nicht belohnt. Dieses Spiel bringt uns trotzdem auf die nächste Stufe und schweißt uns noch mehr zusammen – ich freue mich auf die nächsten Wochen, wenn wir mit etwas Wut zum Auswärtsspiel fahren.“ Mit dem Langzeitverletzten Laux sowie dem an einem Muskelfaserriss laborierenden Zander muss Galm noch auf zwei Verteidiger verzichten, für den gesperrten Göttlicher wird Knipping, der seine Gelbsperre abgebrummt hat, wieder ins Team rücken.

Energischer Antritt von Sandhausens Alexander Fuchs (li.) im Zweikampf mit Ulms Leonardo Weschenfelder Scienza

Den Abstand nach oben nicht größer werden lassen

Fakt ist, dass der SVS auf Rang 10 durch die Niederlage im 6-Punkte-Spiel nun einen Rückstand von sechs Punkten auf den Tabellenzweiten aus Ulm hat, den es gilt, nicht weiter anwachsen zu lassen. Die SpVgg Unterhaching ist einen Rang vor dem SVS platziert und hat mit dem 0:1 beim MSV Duisburg die zweite Niederlage der Saison bei drei Siegen und fünf Remis kassiert. Der Klub aus der bayerischen Gemeinde südlich Münchens machte nach zwei Jahren in der Regionalliga Bayern die Rückkehr in die 3. Liga perfekt, in den erfolgreichsten Zeiten spielten die Hachinger zwischen 1995 und 2007 zwei Jahre in der Bundesliga und neun Jahre in der 2. Bundesliga.

„Mit der Null hinten gewinnt man Spiele“

Unterhachings Trainer Marc Unterberger

Der ehemalige Nationalspieler und Aufstiegstrainer Sandro Wagner ist nun Co-Trainer der Nationalmannschaft und übergab das Trainerzepter an den langjährigen Juniorencoach Marc Unterberger. Unterbergers Devise „Mit der Null hinten gewinnt man Spiele“ ließ sich bisher in die Tat umsetzen, mit neun Gegentoren in zehn Partien haben die Hachinger die drittwenigsten erhalten.

Die Sandhäuser wollen in Unterhaching ihren positiven Auswärtstrend fortsetzen

Augenmerk auf eigene Talente

Aufgrund einer angespannten Finanzlage legt der Aufsteiger ein Augenmerk auf eigene Talente, doch der Kader ist auch gespickt mit erfahrenen Recken wie Abwehrchef Welzmüller, Stürmer Fetsch, der im letzten Heimspiel beim 4:0 gegen Rot-Weiss Essen alle vier Treffer erzielte oder der ehemaligen Sandhäuser Spielerlegende Stiefler. Publikumsliebling Stiefler schnürte von 2013 bis 2018 die Stiefel für den SV Sandhausen und erzielte als bisher einziger Akteur für die Kurpfälzer ein Tor des Monats im März 2018. Mit Pisot, Anspach und Ehlich, der zum SV Sandhausen wechselte und dort bisher zu überzeugen weiß, verließen drei Stammkräfte die Münchener Vorstädter – außer dem aus Österreich ausgeliehenen Schifferl, der bisher voll einschlug, wurden die Abgänge bisher mit den Akteuren aus dem Meisterschaftskader erfolgreich kompensiert.

Positive Heimbilanz

Im heimischen Sportpark konnte der Aufsteiger vor seinem begeisterungsfähigen Publikum bisher in fünf Spielen zehn Punkte ergattern und zudem in der 1. Runde des DFB-Pokals den Bundesligisten FC Augsburg mit 2:0 bezwingen.

Mögliche Aufstellungen:

SpVgg Unterhaching: Vollath – Schwabl, Schifferl, Welzmüller, Waidner – Keller, Maier, Westermaier (Stiefler), Skarlatidis – Fetsch, Hobsch

SV Sandhausen: Rehnen – Diekmeier, Geschwill, Knipping, Weik – Fuchs, Mühling – Evina, Hennings, Ehlich – Otto

AM
Fotos: foto2press

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